Am kommenden Wochenende steht mit der 60. ADAC Westfalenfahrt der erste Lauf der neuen VLN-Saison auf dem Programm. Die Top-Teams sind bereits heiß darauf, ihre Fahrzeuge auf die Strecke zu schicken und sich den ersten Gesamtsieg des neuen Jahres zu sichern. Doch nicht nur die GT3-Fahrzeuge erfreuen die VLN-Fans mit packendem Motorsport. Vor allem in den Cup-Klassen gibt es spannende Zweikämpfe und zahlreiche Positionswechsel. Gerade die kleineren Rennfahrzeuge machen die Rennaction der VLN aus. Motorsport-Magazin.com wirft einen Blick auf die unterschiedlichen Cup-Klassen der Langstreckenmeisterschaft.

BMW M235i Racing Cup

Der BMW M235i Racing wurde in diesem Jahr neu eingeführt und ist der große Zugewinn der neuen VLN-Saison, denn die Nachfrage auf das Fahrzeug war riesig. Innerhalb weniger Tage gingen beim Münchener Automobilhersteller zahlreiche Vorbestellungen ein. Mit einem Preis von rund 60.000 Euro (zzgl. Mwst) und beeindruckenden Leistungswerten bringt das seriennahe Coupé alle Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Motorsport-Einsteigermodell mit. Ein Grund, der vor allem etablierte VLN-Teams nicht lange zögern ließ. Unter anderem werden Sorg Rennsport, Roadrunner Racing und Adrenalin Motorsport im neuen BMW M235i Racing Cup aktiv sein.

Mit Spannung erwartet: der BMW M235i Racing, Foto: BMW Motorsport
Mit Spannung erwartet: der BMW M235i Racing, Foto: BMW Motorsport

Einziges Problem: Die neuen BMW M235i Racing werden erst wenige Tage vor dem ersten VLN-Lauf ausgeliefert. Testmöglichkeiten sind daher begrenzt, die Teams werden mit dem neuen Rennfahrzeug ins kalte Wasser geworden. Doch gleiche Voraussetzungen für alle. Um den Nachteil jedoch auszugleichen, wird das erste Rennen nicht in die Cup-Wertung mit eingehen.

Ab dem zweiten Lauf geht es dann allerdings auch im BMW M235i Racing Cup rund. Die Wertungsläufe im Rahmen der VLN gelten als Einzelveranstaltungen und ermöglichen den Teilnehmern, Punkte für die Gesamtwertung des BMW M235i Racing Cup zu sammeln. Hierbei werden die Zähler gleichermaßen an alle Fahrer eines Fahrzeugs, die auf diesem Fahrzeug im Sinne dieser Wertung an der jeweiligen Veranstaltung an den Start gehen, vergeben. Für die Teamwertung erhält allerdings nur das bestplatzierte Fahrzeug des Teams Punkte. Nach dem letzten Wertungslauf der Saison 2014 sind zwei Wertungsläufe als Streichresultate bei der Fahrerwertung zu deklarieren. Am Ende winkt ein großer Preisgeldtopf sowie die Möglichkeit, an der Fahrersichtung von BMW Motorsport mit einem BMW Z4 GT3 teilzunehmen.

Opel Astra OPC Cup

Der Opel Astra OPC Cup hat bei seiner Premiere im Vorjahr in Sachen sportlichem Wert kaum noch Wünsche offen gelassen. Durchschnittlich 20 der etwa 300 PS starken Fahrzeuge lieferten sich in den insgesamt zehn VLN-Läufen packende Kämpfe und kamen bei den zahlreichen Zuschauern rund um die legendäre Nordschleife sehr gut an. Die Titelentscheidung fiel erst im allerletzten Lauf nach einem spannenden Kampf zu Gunsten von Routinier Mario Merten. Gute Voraussetzungen vor dem Auftakt zur zweiten Saison - zumal die Verantwortlichen die Wintermonate genutzt haben, um zahlreiche Detail-Verbesserungen vorzunehmen.

Der Opel Astra OPC Cup wurde optimiert, Foto: Patrick Funk
Der Opel Astra OPC Cup wurde optimiert, Foto: Patrick Funk

So wurde das Rennfahrzeug gleich in mehreren Bereichen optimiert und überarbeitet. "Wir haben die Erfahrungen der abgelaufenen Saison genutzt, um die Kosteneffizienz für unsere Kundenteams weiter zu verbessern", verrät Stefan Kissling, Leiter des Opel Astra OPC Cups. "Das gelingt vor allem durch eine Steigerung der Langlebigkeit einzelner Komponenten." Ein Schwerpunkt der technischen Modifikationen galt dem Getriebe. Die Gangräder werden nun aus spezifischem, stärkerem Material gefertigt, eine neu installierte Getriebeöl-Kühlung senkt Temperaturen und Verschleiß. Auch Turbolader und Bremsbeläge wurden seit der vergangenen Saison verbessert.

Auch die finanziellen Rahmenbedingungen im Opel Astra OPC Cup können sich sehen lassen. Für eine Einschreibegebühr von 2500 Euro erhalten die Piloten nicht nur die Teamkleidung, sondern auch Tickets für das Catering, den Jahreseintritt und die Siegerehrungen. Zusätzlich winkt ein Preisgeld-Topf von über 130.000 Euro sowie Teilnahme-Unterstützungen für die VLN und das 24-Stunden-Rennen. "Der Astra OPC Cup hat sich bereits im Vorjahr als echtes Highlight innerhalb der VLN Langstreckenmeisterschaft präsentiert. Der Zuspruch von Teilnehmern und Fans beweist das eindrucksvoll", sagt Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott. Auch 2014 erfreut der Opel Astra OPC Cup wieder die Fans an der Nordschleife.

Toyota TMG GT86 Cup

Der TMG GT86 Cup startet 2014 in seine zweite Saison. Nicht nur das Fahrzeug wurde überarbeitet, auch an den Siegprämien wurde gearbeitet. Sowohl der Preistopf als auch die Sachpreise wurden aufgestockt. So gibt es beispielsweise pro Rennen jeweils einen Satz Reifen des Reifenpartners Pirelli als Siegprämie.

Der TMG GT86 Cup wurde überarbeitet, Foto: Patrick Funk
Der TMG GT86 Cup wurde überarbeitet, Foto: Patrick Funk

Acht Teams mit insgesamt zehn Fahrzeugen und 30 eingeschriebenen Fahrerinnen und Fahrern werden 2014 bei den VLN-Rennen auf der berühmten Nordschleife des Nürburgrings Gas geben - und zwar schneller als noch im Vorjahr. Der Toyota, der in diesem Jahr unter der Modellbezeichnung TMG GT86 CS-V3 in der Starterliste steht, wurde über den Winter kräftig optimiert: Mehr Drehmoment, bessere Bremswirkung, tieferer Schwerpunkt und weniger Verbrauch sind einige Eckpfeiler des weiterentwickelten Einsatzfahrzeuges, das mehr Performance, mehr Fahrdynamik und damit schnellere Rundenzeiten verspricht.

"Das große Starterfeld im TMG GT86 Cup sehen wir als Bestätigung unserer guten Arbeit", sagt Nico Ehlert, Principal Engineer Customer Motorsport. "Im Laufe der diesjährigen Saison rechnen wir fest mit weiteren Teams, die sich in den TMG GT86 Cup einschreiben werden." Ein faszinierender und zuverlässiger Rennwagen, ein klares technisches Reglement und vor allem spannender Motorsport zeichneten die Serie schon in ihrem Debütjahr aus. Daran wollen alle Beteiligten in diesem Jahr anknüpfen.

Renault Clio Cup

Der kleine Renault Clio gilt als eines der beliebtesten Rennfahrzeuge auf der Nordschleife. Seit mehr als zehn Jahren ist Renault mit dem Clio-Cup in der VLN vertreten. Durch den Titelgewinn von Groneck Motorsport im vergangenen Jahr, sorgte der Renault Clio wieder einmal für Aufsehen. Obwohl es seit dieser Saison auch den neuen Renault Clio Cup IV zu kaufen gibt, bleibt die Cup3-Klasse der VLN erhalten. Die VLN-Organisation und die Motorsportabteilung des französischen Automobilherstellers einigten sich nach ausführlichen Gesprächen auf die Fortsetzung der beliebten Cup-Klasse.

Auch 2014 Meisterchancen im Renault Clio?, Foto: Jan Brucke/VLN
Auch 2014 Meisterchancen im Renault Clio?, Foto: Jan Brucke/VLN

Das Reglement bleibt 2014 gegenüber dem Vorjahr unverändert an die Klasse der VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum angelehnt. Das große Starterfeld sorgt für einen Vorteil in der VLN-Gesamtwertung. Im vergangenen Jahren waren durchschnittlich elf Cup-Fahrzeuge vertreten und ermöglichten Groneck Motorsport somit den Titel in der beliebten Breitensportserie. Nicht unwahrscheinlich, dass auch die neuen VLN-Gesamtsieger in dieser Saison einen kleinen Franzosen über die Nordschleife bewegen.

Porsche Cup

Die Porsche-Fahrzeuge sorgen nicht nur in der eigenen Cup-Klasse für Action, auch auf den Top-Positionen sorgten sie immer wieder für Aufsehen. Vor allem bei regnerischen Bedingungen ist oft mit den Porsche 911 GT3 Cup zu rechnen. So geschehen beim 36. RCM DMV Grenzlandrennen im vergangenen Jahr: Mit Christian Menzel und Wolfgang Kohler (Manthey Racing) und Adam Osieka, Dominik Brinkmann und Steve Jans (GetSpeed) landeten gleich zwei Cup-Porsche auf dem Gesamtpodest der VLN. Gut möglich, dass auch in diesem Jahr der ein oder andere Regenschauer den Zuffenhausener in die Karten spielen könnte.