Das Moto3-Rennen in Austin war eines der eindeutigeren Art. CFMoto-Pilot David Alonso raste von der Pole Position zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Im Verfolgerfeld sorgte jedoch eine kuriose Szene zwischen Ivan Ortola und Stefano Nepa für unerwartete Lacher.

Was war passiert? Gleich im ersten Umlauf wagte Ortola in der engen Rechtskurve Turn 15 ein unmögliches Manöver. Er wollte sich auf der Innenbahn an Nepa vorbeidrücken, bremste jedoch viel zu spät. Er touchierte das Heck von IntactGP-Pilot Collin Veijer und kam durch die Berührung zu Sturz. Nepa konnte nicht mehr ausweichen und ging ebenfalls zu Boden.

Ortola wollte das Rennen anschließend gleich wieder aufnehmen und rannte zu seinem (vermeintlichen) Motorrad, Nepa folgte sogleich. Der erste Eindruck in den TV-Bildern war, dass Nepa zu Ortola raste, um ihn zu konfrontieren. Kurz bevor er beim jungen Spanier angekommen war, schaltete die Weltregie - vermutlich ein Handgemenge fürchtend - sicherheitshalber schonmal zum laufenden Renngeschehen weg.

Doch dazu kam es abseits der TV-Bilder nicht. Vielmehr löste ein Replay einige Minuten später die kuriose Situation auf. Ortola hatte sich schlicht beim Motorrad vertan und wollte das Rennen mit Nepas KTM-Maschine wieder aufnehmen. Dieser erreichte ihn aber noch rechtzeitig und machte ihn auf das Missverständnis aufmerksam. Ortola stieg wieder ab und rannte zum richtigen Bike einige Meter entfernt.

2023 gewann Ivan Ortola in Austin noch für das MTA-Team, Foto: LAT Images
2023 gewann Ivan Ortola in Austin noch für das MTA-Team, Foto: LAT Images

Ivan Ortola: 2023 noch Austin-Sieger für das MTA-Team

Zu erklären ist dieser Aussetzer Ortolas wohl mit dessen Vorgeschichte. Bis zum Jahreswechsel war der Spanier in MT-Helmets-Diensten nämlich Stallgefährte von Nepa im MTA-Team, fuhr letzte Saison also noch auf eben jenem Bike, dass er seinem Ex-Teamkollegen nun 'klauen' wollte. Besonders kurios: Ausgerechnet in Austin feierte er damals seinen ersten Moto3-Sieg, nachdem er in der ersten Runde fast noch per Highsider abgeflogen und ans Ende des Feldes zurückgefallen war.

Eine ähnlich Aufholjagd war in diesem Jahr nicht mehr möglich. Vielmehr stürzte Ortola wenige Runden später sogar noch ein zweites Mal und gab das Rennen anschließend vorzeitig auf. Auch für Nepa war nichts mehr zu holen, er kam mit 45 Sekunden Rückstand als 18. ins Ziel.