Die Moto3-Saison 2024 steht an. In Katar beginnt der Kampf um die Krone der kleinsten Klasse der Motorrad-WM. Wie jedes Jahr verspricht die Moto3 abwechslungsreiche Rennen mit Spannung bis zur letzten Runde. Motorsport-Magazin.com wirft einen Blick auf die wichtigsten Themen in diesem Jahr. Zwei Titelfavoriten und deren Herausforderer, der nächste Super-Rookie, ein Debütant aus der Schweiz und neue Gummis.

Zwei Favoriten auf die Moto3-Krone, viele Außenseiter

Weltmeister Jaume Masia, Vizemeister Ayumu Sasaki und der WM-Vierte Deniz Öncü sind allesamt in die Moto2 aufgestiegen. Damit bleiben aus den Top 5 des Jahres zwei Topfavoriten, beide aus dem KTM-Nachwuchskader. Daniel Holgado führte die WM-Wertung 2023 lange an und sah wie der Titelfavorit aus, doch brach seine Form in den letzten Rennen zusammen. Der Spanier wird 2024 einen neuen Anlauf auf die Krone nehmen.

David Alonso beim Moto3-Test in Jerez
David Alonso ist einer von zwei Topfavoriten auf den Titel, Foto: LAT Images

Sein härtester Konkurrent dürfte David Alonso sein. Der Kolumbianer holte im Vorjahr als Rookie vier Siege und WM-Rang Drei. Besonders fiel dabei seine Kaltschnäuzigkeit in den letzten Runden auf. In der Moto3 kämpft zumeist eine Gruppe bis zum Ziel um den Sieg, und in einer solchen Situation ist es keine schlechte Idee, auf den Aspar-Piloten zu wetten.

Die beiden herausfordern könnten mehrere junge Fahrer mit großem Potential. Ivan Ortola hat sich schon zwei Siege geholt. Collin Veijer konnte in seiner Rookie-Saison ebenfalls schon ein Rennen gewinnen. Jose Antonio Rueda sollte man ebenfalls für eine Leistungssteigerung auf der Liste haben. Diese hat auch Taiyo Furusato zu Saisonende 2023 gezeigt. Und dann ist da auch noch der hochtalentierte David Munoz, dessen Temperament bisher aber noch zu oft mit ihm durchging.

Der nächste spanische Super-Rookie? Piqueras-Debüt mit Spannung erwartet

Und dann könnten da ja auch noch Rookies mitmischen. David Alonso hat letztes Jahr bewiesen, wie es geht. Pedro Acosta gewann 2021 sogar als Neuling den Titel. Ganz oben auf der Rookie-Liste steht ohne Frage Angel Piqueras. Der junge Spanier hat 2023 sowohl den Red-Bull-Rookies-Cup als auch die JuniorGP-Weltmeisterschaft dominiert. Er wird sein Debüt bei Top-Team Leopard Racing, im Vorjahr Titelträger mit Jaume Masia, geben. Das einzige Fragezeichen hinter ihm scheint die Honda zu sein, die in den letzten Jahren der KTM etwas hinterherhing.

Die weiteren Rookies haben keinen solchen Lebenslauf zu bieten. Mit Joel Esteban, David Almansa und Joel Esteban debütieren drei weitere Spanier. Sie waren im Top-10-Bereich der Junioren-Wettbewerbe zu finden. Das gilt auch für den Australier Jacob Roulstone, Tatchakorn Buasri aus Thailand und die Italiener Nicola Carraro sowie Luca Lunetta.

Wieder ein Schweizer in der WM: Was geht für Noah Dettwiler?

Einen Rookie haben wir noch nicht erwähnt, weil wir als deutschsprachiges Medium einen besonderen Blick auf ihn werfen werden. Der Schweizer Noah Dettwiler fährt 2024 seine Debüt-Saison auf einer KTM des französischen CIP Green Power Teams. Für seine neue Mannschaft hatte er bereits 2023 einen Einsatz in Indonesien. Zuvor gab er sein GP-Debüt mit dem mittlerweile nicht mehr exzitierenden Team von Prüstel GP beim Österreich Grand Prix.

Noah Dettwiler beim Moto3-Test in Jerez
Noah Dettwiler gibt sein Debüt in der Motorrad-WM, Foto: LAT Images

Der 18-Jährige Baseler wird in seiner Karriere von Motorrad-Veteran Tom Lüthi unterstützt. Lüthi schätzt am Nachwuchspiloten vor allem dessen Geduld und Disziplin. Dettwiler selbst will vor allem an seiner Konstanz im Rennen arbeiten, wie er nach seinem Einsatz in Indonesien verriet. Zielsetzung werden zunächst wohl die ersten Punkteergebnisse sein. Sein Team hat dabei schon sein Vertrauen ausgesprochen. CIP Green Power plant mit dem Schweizer für die nächsten zwei Jahre.

Neue Pirelli-Reifen: Testzeiten beeindrucken

Und dann ist da noch die große Neuerung der Saison. Pirelli löst Dunlop als Reifenlieferant ab. Das Besondere dabei ist, dass es sich um den ersten Prototypenreifen der Italiener im Motorradsport handelt. Normalerweise verwenden sie eine Rennversion einer der käuflich erwerblichen Straßenreifen. Ein solcher wird in der Superbike-WM gefahren und ab diesem Jahr auch in der Moto2. Für die Moto3 hatte der Reifenhersteller aber kein adäquates Straßenmodell und musste daher einen reinen Rennreifen entwickeln, der auch im Rookies Cup und den anderen Nachwuchsserien weltweit zum Einsatz kommen wird.

Die Testfahrten in Jerez zeigten, dass Pirelli anscheinend beeindruckendes gelungen ist. Jose Antonio Rueda fuhr Bestzeit und zerstörte den alten Rundenrekord von Andrea Migno um 1,7 Sekunden. Die Topfavoriten David Alonso und Daniel Holgado waren auf den Rängen Zwei und Fünf ebenfalls vorne dabei. Bester Honda-Pilot war Rookie Luca Lunetta auf Rang acht. Damit war der Italiener auch insgesamt bester Rookie. Für Noah Dettwiler hingegen lief es noch nicht rund. Er kam nur auf Rang 24.

Das Moto3-Starterfeld im Überblick

TeamMotorradFahrer 1Fahrer 2
Leopard RacingHondaAngel PiquerasAdrian Fernandez
Liqui Moly Husqvarna Intact GPHusqvarnaCollin VeijerTatsuki Suzuki
Red Bull KTM AjoKTMJose Antonio RuedaXabi Zurutuza
Red Bull KTM Tech 3KTMDaniel HolgadoJacob Roulstone
MT Helmets MSiKTMIvan OrtolaRyusei Yamanaka
GasGas Aspar TeamGasGasDavid AlonsoJoel Esteban
MTA TeamKTMStefano NepaNicola Carraro
SIC58 Squadra CorseHondaLuca LunettaFilippo Farioli
BOE MotorsportsKTMDavid MunozJoel Kelso
CIP Green PowerKTMNoah DettwilerRiccardo Rossi
Rivacold Snipers TeamHondaDavid AlmansaMatteo Bertelle
MLav RacingHondaScott OgdenJoshua Whatley
Honda Team AsiaHondaTaiyo FurusatoTatchakorn Buasri