Der momentan in der Weltmeisterschaft auf Platz zwei liegende Aprilia-Pilot kam bei Mischverhältnissen zwei Mal schwer zu Sturz. Nach beiden Zwischenfällen war es für ihn schwierig den Rhythmus und das Vertrauen in die Bedingungen wieder zu finden. Nichtsdestotrotz konnte sich der Youngster aus dem oberbayrischen Schwindegg für den ausgezeichneten siebten Startplatz qualifizieren.

Schon am Vormittag im abschließenden freien Training wurde der Tatendrang von Jonas Folger nach nur drei Runden durch einen Sturz gebremst. Nach der Reparatur seiner Aprilia RSA nahm der Draufgänger das Training bei trockenen Bedingungen wieder auf und beendete dieses schließlich mit der erstaunlichen viertschnellsten Rundenzeit. Am Nachmittag in dem so wichtigen Qualifikationstraining für die Startaufstellung zum morgigen Rennen passierte ihm das gleiche Missgeschick nochmals wie nur fünf Stunden zuvor. Folger kam nämlich mit seinem Motorrad in der engen Schikane vor Start-Ziel auf die weiße Begrenzungslinie, die nach zwischenzeitlichen Regenschauern noch nass war, während die größtenteils abgetrocknete Fahrbahn den Einsatz von Slicks erlaubte. Dabei fabrizierte er einen heftigen Abflug, nachdem der Aprilia-Pilot einen Tick zu früh und wohl auch zu heftig am Gasgriff gedreht hat. Bis auf Prellungen am ganzen Körper blieb von ernsthafteren Verletzungen verschont.

Seine Techniker vom Team Ajo Motorsport leisteten auch nach diesem Zwischenfall wiederum perfekte Arbeit, indem die Aprilia RSA in Windeseile wieder fahrbereit aufgebaut wurde. Nach einem kurzen Boxenstopp fuhr der schier Unverwüstliche wieder auf die Strecke und verbesserte mit jeder Runde bei wieder trockenen Bedingungen seine Rundenzeit. Nach nur drei, vier Runden am Stück war er schon in den Top-10 platziert, ehe er sich mit seiner Rundenzeit von 1´45.859 für den siebten Startplatz qualifiziert. Nach dem Qualifying war der ehrgeizige Athlet vor allem über den zweiten Sturz sehr verärgert, weil ihm dieser seiner Meinung nach einen besseren Startplatz gekostet hat. Andererseits zeigte er sich aber für das Rennen zuversichtlich, da ihm und seiner Crew deutliche Fortschritte im Trockenen gelungen sind.

"Nach zwei Stürzen an einem Tag ist es eben schwierig wieder in Schwung zu kommen und das Vertrauen zu finden. In beiden Fällen bin ich auf die nasse, weiße Linie gekommen. Mit den noch relativ kalten Slicks war ein Sturz unvermeidlich. Aber über den zweiten Crash gleich zu Beginn des Qualifying ärgere ich mich besonders, weil so etwas in der knapp bemessenen Zeit einfach nicht passieren darf. Man muss die 40-minütige Session von der ersten bis zur allerletzten Minute ausnützen. Dieses Mal hatten wir wegen dem einsetzenden Regen sogar noch etwas Glück und konnten mit dem siebten Startplatz für Schadenbegrenzung sorgen. Bei durchgehend trockenen Bedingungen wäre dieses Ergebnis wahrscheinlich nicht möglich gewesen. Abgesehen davon bin ich eigentlich mit meiner Leistungen hier in Assen schon zufrieden, weil auch im Trockenen Fortschritte zu erkennen sind. Darum ist es doppelt schade, dass mir am Nachmittag dieser Fehler passiert ist, der mich sicher in meiner Rundenzeit etwas Zeit gekostet hat. Bis zum Rennen werde ich jetzt versuchen die heutigen Ereignisse aus dem Kopf zu drängen und mich bestens vorbereiten. Von Seiten der Technik sind wir für alle Bedingungen gut gerüstet", resümierte Folger.