Nach einer etwas längeren Pause konnte ich am Wochenende wieder in mein Kart steigen. Diesmal war es allerdings kein internationales Rennen, sondern eine nationale Veranstaltung in Pori, Finnland. Ich bin in der Klasse Intercontinental A an den Start gegangen und bei den Testfahrten lief es ganz gut, wir mussten nur noch das richtige Setup finden.

Es war richtig kalt. Nur zehn Grad und jede Menge Wind. Es war sehr schwierig Grip auf der Hinterachse zu finden. Im Warm-Up wurde ich Vierte - ein Resultat, mit dem ich sehr zufrieden war. Leider leistete ich mir in der Qualifikation und wurde nur Elfte. Aber das war nicht schlimm, denn ich hatte immer noch die Chance mich nach vorne zu arbeiten.

Im ersten Rennen kam dann schon die böse Überraschung. Wieder wurde ich am Start Opfer einer Kollision. Ich wurde von hinten in ein vorrausfahrendes Kart geschoben. Plötzlich fand ich mich neben der Strecke liegend wieder - und zwar unter dem Kart. Gott sei Dank war ich in Ordnung als ich unter dem Kart herauskrabbelte. Nachher hatte ich nur ein wenig Kopfschmerzen.

Immerhin habe ich vor dem zweiten Rennen ein paar zusätzliche Testrunden zugesprochen bekommen, um zu sehen, ob mit dem Kart alles in Ordnung ist. Ich musste von Platz 25 starten aber war hungrig auf mehr. Ich war nach meinem Überschlag noch etwas nervös und bin die ersten beiden der insgesamt zehn Runden etwas ruhiger angegangen. Dann habe ich mir allerdings gedacht: "Laura, was machst du hier? Du bist okay, also gibt gefälligst Gas!" Neun Plätze konnte ich so noch gewinnen.

Im Finale ging ich von Position 20 ins Rennen. Ich wollte unbedingt einen Pokal. Die gibt es ab dem achten Platz. Ich hatte nur 15 Runden Zeit, also gab ich von Anfang an alles. Als die roten Ampeln ausgingen hatte ich einen richtig guten Start. Von Platz 20 auf 14 in der ersten Kurve - wow! Es wäre also kein weiter Weg mehr bis zum Pokal geworden. Doch schon in der zweiten Runde gab es wieder Probleme. Motorschaden. Und das war noch nicht alles. Wegen des Motorschadens blockierte meine Hinterachse und ich drehte mich mitten auf der Gerade herum. Ein nachfolgender Fahrer konnte mir nicht mehr ausweichen und fuhr mir über die Beine.

Wieder hatte ich Glück im Unglück. Auch den zweiten Unfall an diesem Wochenende überstand ich unverletzt. Mich erinnert nur noch ein blauer Fleck am Sprunggelenk an die Geschichte. Das war ganz bestimmt nicht mein Wochenende, auch wenn wir alles versucht haben. Aber das ist Motorsport, manchmal hat man einfach nur Pech.