Eigentlich sollte die erste Qualifikation der WTCC-Saison 2007 pünktlich um 15:00 Ortszeit gestartet werden. Aber die 20 Fahrer mussten sich zunächst gedulden, denn es waren noch Arbeiten an den Randsteinen notwendig, wodurch der Start verzögert wurde. In der Zwangspause richteten sich viele Blicke gen Himmel, wo sich dicke Wolken zum Angriff formatierten. Folglich wurde es richtig hektisch, als die Qualifikation um 15:10 Uhr begann.

Andy Priaulx ging als Erster auf die Bahn und fuhr demnach die erste Bestzeit. Die Runde des Weltmeisters war jedoch alles anderes als optimal, nach mehreren kleineren Querstehern reichte es nur zu 1:26.479 Minuten. Schon nach wenigen Sekunden fand sich der Brite außerhalb der besten Zehn wieder. Derweil konnte sich Jörg Müller mit 1:25.056 Minuten die erste Position sichern. Hinter dem Deutschen platzierte sich der Lokalmatador Augusto Farfus auf Platz zwei, gefolgt von Jordi Gene, der den ersten Schlagabtausch als Dritter beendete.

Nach einer oder zwei schnellen Runden kehrten die Piloten zunächst an die Boxen zurück, um frische Pneus zu holen. Wieder war es Priaulx, der es danach als Erster krachen ließ. Diesmal mit Erfolg - der Brite fuhr auf den dritten Rang nach vorn. Während es sich die BMW an der Spitze gemütlich machten, hatten die Fronttriebler von Seat, Alfa und Chevrolet deutliche Probleme, das Tempo der heckgetriebenen Fahrzeuge mitzugehen. Nach der Hälfte der Qualifikation musste Gabriele Tarquini als bester Seat mit einer halben Sekunde Rückstand leben.

In den zweiten 15 Minuten kehrte in Curitiba etwas Ruhe ein. Bis auf einen kleinen Ausflug ins Grüne von Yvan Muller gab es nicht viel zu sehen. Der Franzose schoss in der ersten Schikane geradeaus. Trotz des Ausrutscher schaffte es der Franzose auf den vierten Platz. Muller läutete mit seiner persönlichen Bestzeit das Finale der Qualifikation ein. Hinter dem Seat-Piloten reihte sich Rob Huff im Chevrolet ein, der wenig später von Felix Porteiro verdrängt wurde.

Auch an der Spitze wurde es in der Schlussphase noch einmal spannend. Augusto Farfus verdrängte seinen Teamkollegen Müller von der ersten Position. Der gab sich aber nicht so leicht geschlagen und legte nach. Müller holte sich mit 1:24.769 Minuten die Pole-Position zurück, nur 0.055 Sekunden vor Farfus. Auch die zweite Startreihe wird im ersten Rennen von BMW eingenommen. Andy Priaulx und Felix Porteiro belegten die Plätze drei und vier.

In der dritten Startreihe finden sich mit Tarquini und Muller die ersten Fronttriebler wieder. Rob Huff wurde auf dem siebten Platz bester Chevrolet-Fahrer, gefolgt vom fliegenden Holländer Tom Coronel. Die Top-10 wurden von Jordi Gene und Alex Zanardi komplettiert.

"Die Pole-Position ist natürlich ein guter Start in die Saison", so BMW-Pilot Müller nach der Qualifikation. "Wir haben ein gutes Auto und waren schon im freien Training vorne dabei. Morgen gibt es zum ersten Mal einen fliegenden Start, damit sind wir einen unserer Vorteile los. Es hilft uns dagegen sehr, dass wir 15 Kilo leichter sind. Letztes Jahr fuhren wir hier schon mit 60 Kilogramm Zusatzgewicht."

Ergebnis der Qualifikation

1. Jorg Müller - BMW 320si 1:24.769
2. Augusto Farfus - BMW 320si 1:24.824
3. Andy Priaulx - BMW 320si 1:24.974
4. Felix Porteiro - BMW 320si 1:25.149
5. Gabriele Tarquini - SEAT Leon 1:25.173
6. Yvan Muller SEAT Leon 1:25.328
7. Robert Huff - Chevrolet Lacetti 1:25.479
8. Tom Coronel - SEAT Leon 1:25.512
9. Jordi Gene - SEAT Leon 1:25.549
10. Alessandro Zanardi BMW 320si 1:25.775
11. Nicola Larini - Chevrolet Lacetti 1:25.820
12. Pierre-Yves Corthals - SEAT Leon 1:25.857
13. Luca Rangoni - BMW 320si 1:25.857
14. Alain Menu - Chevrolet Lacetti 1:25.864
15. James Thompson - Alfa Romeo 156 1:25.937
16. Sergio Hernandez - BMW 320si 1:25.965
17. Michel Jourdain - SEAT Leon 1:26.155
18. Olivier Tielemans - Alfa Romeo 156 1:26.763
19. Stefano D'Aste - BMW 320si 1:26.765
20. Emmet O'Brien - SEAT Leon 1:27.032