Nach drei Klassensiegen in Serie starteten die Porsche RS Spyder beim 6. Lauf der American Le Mans Series in Portland mit den Plätzen zwei und drei in ihrer Klasse in die zweite Saisonhälfte. Bis zwölf Minuten vor dem Ziel des 2:45-Stunden-Rennens auf dem 3,13 Kilometer langen Portland International Raceway dominierten Sascha Maassen (Belgien) und Lucas Luhr (Monaco) im RS Spyder mit der Startnummer 6 nicht nur erneut die LMP2-Klasse, sondern lagen nach einer starken Aufholjagd als Gesamtdritte auch vor den meisten der leistungsstärkeren LMP1-Boliden. Doch dann brachte sie ein Motorschaden um den verdienten Erfolg.

Es wäre ein schönes Geschenk zu seinem 27. Geburtstag geworden - der zweite Klassensieg innerhalb einer Woche und die Führung in der LMP2-Meisterschaft. Doch am Ende fehlte Lucas Luhr, der mit dem RS Spyder sogar als Spitzenreiter in die letzte Stunde des dramatischen Rennens gegangen war und 16 Minuten lang das gesamte Feld anführte, ganz einfach das nötige Glück.

"Heute wurden wir eiskalt erwischt, ohne Vorwarnung. Ich wollte Gas geben und hatte plötzlich keine Power mehr", meinte das Geburtstagskind nach dem zweiten Platz in der LMP2-Klasse und der zweitschnellsten Rennrunde. "Bis dahin lief alles nach Plan, unser Auto war besser als im Training und im Qualifying. Wir wussten, dass wir die Audi auf dieser Strecke nicht schlagen können, doch eine hervorragende Rennstrategie brachte uns vor alle anderen LMP1-Autos. Schade für unsere Crew, die sehr hart gearbeitet hat, dafür heute aber leider nicht belohnt wurde."

Im zweiten RS Spyder mit der Startnummer 7 mussten Romain Dumas (Frankreich) und Timo Bernhard (Dittweiler) ihre Hoffnungen auf einen Spitzenplatz schon sehr viel früher aufgeben. Bei einem Überholversuch kollidierte Romain Dumas, der zu diesem Zeitpunkt an der Spitze seiner Klasse fuhr, mit einem Konkurrenten und musste die Box ansteuern. Die Reparatur des stark beschädigten Sportprototyps aus Weissach kostete viel Zeit und warf Timo Bernhard, der das Auto von seinem Teamkollegen übernommen hatte, weit zurück. Trotzdem kam der RS Spyder noch als Dritter der LMP2-Klasse in die Wertung.

"Fahrer und Team haben alles für den Erfolg getan, aber das war heute leider nicht unser Tag", sagte Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. "Mit schnellen Rundenzeiten konnte sich Lucas nach einem guten Boxenstopp zum Schluss nach und nach von den leistungsstärkeren Lola absetzen, der dritte Gesamtplatz war in Reichweite. Aber so läuft das halt manchmal im Motorsport. Die Meisterschaft bleibt dadurch weiter spannend."

In der GT2-Klasse belegten Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Long (USA) im Porsche 911 GT3 RSR von Petersen Motorsports/White Lightning Racing den zweiten Platz. Der in der GT2-Meisterschaft führende Johannes van Overbeek (USA) wurde zusammen mit Wolf Henzler (Nürtingen) im 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports Vierter.