Die Fahrer der Formel 3 EuroSerie sind sich einig: das anstehende Rennwochenende in Pau ist etwas ganz Besonderes. Man fährt nicht nur im Rahmen der WTCC anstatt bei der DTM - man fährt auch auf einer der schwersten Strecken im Kalender. 2,76 Kilometer höchste Konzentration, 32 Runden lang - das wird von den Piloten für die Saisonläufe fünf und sechs in der südfranzösischen Stadt gefordert.

Zum letzten Mal war die EuroSerie 2005 im Leitplankenkanal von Pau unterwegs, damals holte ein gewisser Lewis Hamilton einen Doppelsieg. Mittlerweile stehen andere Piloten ganz oben in der Wertung, doch von ihnen hätte das wohl niemand vor der Saison erwartet. Mit 19 Punkten liegen der Rookie Mika Mäki und der Volkswagen-Fahrer Edoardo Mortara nach zwei Rennwochenenden gemeinsam an der Tabellenspitze. Für Nico Hülkenberg bleibt nach einem unglücklichen Saisonstart und einem Sieg in Mugello vorerst nur der dritte Platz.

2005 standen bekannte Gesichter auf dem Podium, Foto: Sutton
2005 standen bekannte Gesichter auf dem Podium, Foto: Sutton

Anders als im normalen Kalender wird das Training Pau auf zwei Sessions über je 30 Minuten aufgeteilt, dazwischen haben die Nachwuchsfahrer eine längere Pause. "Dadurch ergeben sich für uns neue Möglichkeiten, denn wir können die Pause nutzen, um uns die Daten aus dem ersten Training anzusehen und größere Änderungen am Auto zu machen. Bei den anderen Rennen kann man in der Boxengasse nur Kleinigkeiten verändern, wie etwa die Flügelpositionen", weiß Maximilian Götz vom Team RC Motorsport.

Auch der Samstagsvormittag hat es in sich, denn dann steht die Qualifikation auf dem Programm - wohl der wichtigste Part am ganzen Wochenende. Wer hier patzt und von hinten starten muss, hat auf dem schnellen Stadtkurs gleich geringere Chancen. "Zwar teilt man das Zeittraining nach den Startnummern in zwei Gruppen auf, aber auch bei 15 Autos wird es richtig heftig und enorm schwer, überhaupt eine freie Runde zu erwischen", so Götz, der sich im letztjährigen Rennen der Formula Master den besten Startplatz holen konnte und das am liebsten wiederholen würde.

Nur 15 Minuten haben die Piloten Zeit, um eine möglichst perfekte Runde hinzulegen. Doch gerade das gestaltet sich als unglaublich schwierig, wie Franck Mailleux zu berichten weiß. "Die Rennstrecke in den Straßen von Pau ist wirklich speziell. Sie ist relativ schnell und es ist nicht einfach, eine fehlerfreie Runde zu fahren", so der Franzose. " Im Vergleich zu anderen Stadtstrecken wie zum Beispiel dem Norisring sind die Mauern in Pau sehr nah."

Anscheinend gibt es keinen besseres Ort um sein persönliches Debüt in der EuroSerie zu absolvieren. Das dachte sich auch Robert Wickens, der ab den Saisonrennen in Pau den Monegassen Stefano Coletti im französischen Team Signature ersetzt. Wie sein Vorgänger stammt auch Wickens aus dem Red-Bull-Fahrerkader und sorgte im Winter mit fünf Podestplätzen sowie einem Sieg für Kanada in der A1GP-Serie für Aufsehen.