Neues Jahr - neues Glück. Wieder einmal sind die besten des Jahrgangs in andere Serien aufgestiegen und machen den Weg frei für ihre Nachfolger. Romain Grosjean, Sébastien Buemi und Kamui Kobayashi fahren mittlerweile in der GP2 Serie, von den schnellsten Piloten der Saison 2007 ist nur Nico Hülkenberg geblieben. Es ist also kein Wunder, dass der Gesamt-Dritte des Vorjahres in diesem Jahr als Favorit für den Titel gilt.

Der Emmericher geht 2008 in sein drittes Formel-3-Jahr und hat so viel Erfahrung auf dem Buckel wie kaum ein anderer im Feld. Egal ob Formel BMW, A1 Grand Prix oder auch Formel 1: Hülkenberg ist mit jedem fahrbaren Untersatz schnell unterwegs. Schon 2007 war er gut genug für den Titel, verspielte seine Chancen aber mit einem nur mittelmäßigen Saisonstart und zwei Nullrunden in Magny-Cours und Mugello. Immerhin standen am Ende des Jahres vier Rennsiege auf seinem Konto.

Nico Hülkenberg ist für viele der Favorit, Foto: F3 EuroSerie
Nico Hülkenberg ist für viele der Favorit, Foto: F3 EuroSerie

Traditionell startet die neue Saison zusammen mit der DTM in Hockenheim. Schon am Donnerstag drehen die gut 30 Piloten der Formel 3 EuroSerie ihre ersten Runden auf der 4,574 Kilometer langen Strecke in Baden-Württemberg. Bei den acht folgenden Stationen macht man bis auf eine Ausnahme Halt auf Kursen, die man schon im Vorjahr befuhr, bevor es Ende Oktober zurück nach Hockenheim geht.

Neu im Kalender ist nur das Gastspiel in Pau. Im Gegensatz zu 2007 verzichtet man auf ein Rennen im Rahmen der Formel 1, ganz ohne Weltmeisterschaft geht es aber dennoch nicht: in der französischen Kleinstadt rennt man im Programm der Tourenwagen-WM. Für die meisten Fahrer wird der drei Kilometer lange Leitplankenkanal absolutes Neuland sein, denn in den letzten Jahren fuhren nur die International Formula Master und die britische Formel 3 in Pau.

Apropos britische Meisterschaft: Mit Carlin Motorsport steigt ein britischer Traditions-Rennstall in die EuroSerie ein. Zwar erst acht Jahre alt konnte die Mannschaft rund um Trevor Carlin schon dutzende Siege und drei Meisterschaften auf der Insel feiern. Nun gilt es sich zusammen mit Richard Philippe und Rodolfo Gonzalez auf dem europäischen Festland zu beweisen.

Die Klasse von 2008, Foto: F3 EuroSerie
Die Klasse von 2008, Foto: F3 EuroSerie

Zu den schnellsten Teams sollte neben ART Grand Prix, die abgesehen von Hülkenberg mit drei neuen Piloten ins Rennen gehen werden, auch Manor und Mücke gehören. In der letzten Saison trennten die beiden Truppen nur 15 Punkte, auch in dieser Saison werden sie häufig aufeinander treffen. Peter Mücke setzt 2008 auf Fahrer, die schon im Rahmenprogramm der DTM unterwegs waren. Sowohl Christian Vietoris und Erik Janis, sowie Mika Mäki fuhren in der Formel BMW Deutschland - und alle drei mit überdurchschnittlich großen Erfolgen.

2008 wird außerdem die erste komplette Saison für den neuen Motorenhersteller Volkswagen. Die Wolfsburger beliefern insgesamt acht Fahrer mit ihren Motoren, darunter auch zwei deutsche Piloten. Maximilian Götz und Jens Klingmann vertrauen im Team RC Motorsport auf Volkswagen-Power. Alle anderen Fahrer haben Mercedes-Motoren im Rücken, unter anderem Hülkenberg, Vietoris und Michael Klein, der fünfte Deutsche in der EuroSerie.

Aus deutscher Sicht könnte es eine tolle Saison werden - nicht nur aufgrund von Mercedes und Volkswagen, denn schließlich sollen die Fahrer im Vordergrund stehen. In ihren Dallara-Chassis absolvierten Hülkenberg und Co in Estoril und Valancia gute Testfahrten. Egal bei welchen Verhältnissen: ein Großteil der fünf Deutschen war immer unter den besten Zehn zu finden. Nun gilt es die Erfahrungen der Testfahrten auch bei den Rennen umzusetzen - los geht es in Hockenheim...