Nach den dreitägigen Festspielen durch den Hattrick von Nasser Al-Attiyah folgten südafrikanische Festspiele auf der fünften Etappe der Rallye Dakar 2021 in Saudi Arabien. Toyota-Pilot Giniel de Villiers schaffte einen Start-Ziel-Sieg auf der langen und schweren 457 Kilometer langen Wertungsprüfung. Zweiter wurde überraschend sein südafrikanischer Landsmann Brain Baragwanath. Getrübt wurde der Tag der Südafrikaner durch einen Unfall von Henk Lategan, der die restlichen Etappen im Krankenhaus verfolgen muss. Stephane Peterhansel wurde Dritter und baute damit die Führung im Gesamtklassement aus. Der Dakar-Rekordsieger führt jetzt mit 6:11 Minuten vor Al-Attiyah. Vorjahressieger Carlos Sainz ist abgeschlagen Dritter mit einem Rückstand von insgesamt 48:13 Minuten.

5. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar
5. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar

5. Etappe: Riyadh - Al Qaisumah

(Prüfung: 457 km, Tagesdistanz: 795 km)

Offenes Gelände erwartet die Teilnehmer der Auto-Kategorie am fünften Tag der Rallye Dakar. Auf dem Weg von der Hauptstadt Riyadh nach Al Qaisumah stehen einige gefährliche Dünen auf der Agenda, dazu steiniges und felsiges Gelände zwischen kleinen Bergen. Die Pfade sind schwer zu erkennen. Geduld und Ausdauer werden besonders gefragt sein. Der Veranstalter der Rallye Dakar beschreibt die fünfte Tagesprüfung als 'Hammer-Etappe', die hart und lang ist.

Start/WP1: Lategan nach Unfall im Krankenhaus

Der dreifache Etappensieger Nasser Al-Attiyah startete als erster Fahrer in die Wertungsprüfung über 457 Kilometer. Mit jeweils drei Minuten Abstand folgten die Top-12-Fahrer des Vortages. Der Gesamtführende Stephane Peterhansel startete als Zweiter vor der Dakar-Sensation Henk Lategan, Titelverteidiger Carlos Sainz und dem polnisch-deutschen Duo Jakub Przygonsky und Timo Gottschalk.

Dakar 2021: So lief die 5. Auto-Etappe: (03:46 Min.)

Nach 43 Kilometern gab es die ersten Zwischenzeiten. Zum ersten Mal führte Toyota-Pilot Giniel de Villiers mit einer Zeit von 30:32 Minuten das Feld virtuell an. Auf dem Weg zum ersten Waypoint bekamen gleich drei Top-Fahrer große Probleme. Sainz und Sebastien Loeb verloren fast eine halbe Stunde nach Navigationsfehlern. Wesentlich schlimmer traf es Rookie Lategan, der mit seinem Toyota bei Kilometer 30 einen schweren Unfall hatte. Der Südafrikaner brach sich das Schlüsselbein und musste nach Riyadh ins Krankenhaus geflogen werden. Beifahrer Brett Cummings blieb unversehrt. Auch der im Gesamtklassement auf Rang sechs liegende Mathieu Serradori hatte Navigationsprobleme und dann einen großen Schaden am Century.

De Villiers führte weiterhin beim zweiten Waypoint mit über zwei Minuten vor Markenkollege Erik van Loon. Dritter war Martin Prokop im Ford vor Nani Roma im BRX-Hunter und Brian Baragwanath aus Südafrika im Century. Peterhansel und Al-Attiyah lagen nur auf Position acht und neun mit jeweils über elf Minuten Rückstand. Es gab nur eine Veränderung nach den nächsten beiden Zwischenzeiten innerhalb den Top-10. Orlando Terranova war im Mini nun Fünfter. De Villiers führte nach 155 absolvierten Kilometern mit einem Vorsprung von beachtlichen 4:12 Minuten.

WP5/6/7: Große Abstände in den Top-10

Am fünften Waypoint führte de Villiers mit 4:45 Minuten vor van Loon. Kurz darauf waren es bei Kilometer 250 sogar 7:13 Minuten vor dem neuen Zweiten Prokop. Roma war jetzt Dritter vor Baragwanath und Peterhansel, der zum ersten Mal in den Top-5 auftauchte. Al-Attiyah lag auf Rang acht mit über drei Minuten Rückstand auf den Gesamtführenden. Nach etwas über drei Stunden hatte der Südafrikaner de Villiers den siebten Kontrollpunkt erreicht. Baragwanath belegte mit seiner Co-Pilotin Taye Perry jetzt Rang zwei und verkürzte kontinuierlich den Abstand zum Leader. Die Wüsten-Lady belegte im letzten Jahr Platz 77 in der Bike-Wertung. Peterhansel übernahm Rang drei.

WP8/9: Baragwanath holt auf

Beim achten Waypoint gab es keine Veränderungen in den Top-4. Terranova eroberte Rang fünf zurück, Al-Attiyah war jetzt Sechster vor Roma. Sainz lag mit fast 25 Minuten Rückstand auf Position 13. De Villiers führte auch beim letzten Kontrollpunkt vor dem Ziel mit nur noch 2:56 Minuten Vorsprung vor Baragwanath und 5:25 Minuten Vorsprung vor Peterhansel.

Brian Baragwanath bei der Aufholjagd, Foto: ASO/Dakar
Brian Baragwanath bei der Aufholjagd, Foto: ASO/Dakar

Ziel: De Villiers gewinnt Etappe, Peterhansel behält Gesamtführung

Peterhansel schoss mit großem Vorsprung als erster Fahrer über die Ziellinie und musste warten, wie seine virtuellen Gegner die letzten Kilometer bewältigten. Al-Attiyah kam 2:13 später ins Ziel und musste damit einen größeren Rückstand in der Gesamtwertung auf Leader Peterhansel hinnehmen. Dann kam Baragwanath mit einer neuen Bestzeit im Ziel an. Das Warten auf de Villiers, der von Position 15 gestartet war, hielt die Spannung hoch.

Nach 5:09:25 Stunden überquerte de Villiers die Ziellinie und holte damit den ersten Tagessieg in diesem Jahr. Sein Vorsprung vor Baragwanath war auf 58 Sekunden geschrumpft. Damit gab es einen südafrikanischen Doppelsieg. Hinter Peterhansel und Al-Attiyah belegte Prokop Platz fünf. Yazeed al Rajhi und sein deutscher Navigator Dirk von Zitzewitz folgten im Toyota auf Rang sechs vor Terranova, Roma, Sainz und Przygonski auf Platz zehn. Loeb beendete die Etappe mit 51:36 Minuten Rückstand auf den Sieger.

Ergebnis 5. Etappe Autos (Top-5)

Pos.FahrerAutoZeit
1.Giniel De VilliersToyota5:09:25
2.Brian BaragwanathCentury+0:00:58
3.Stephane PeterhanselMini+0:02:25
4.Nasser Al-AttiyahToyota+0:04:38
5.Martin ProkopFord+0:05:06

Gesamtwertung nach 5/12 Etappen

Pos.FahrerAutoZeit
1.Stephane PeterhanselMini18:28:02
2.Nasser Al-AttiyahToyota+0:06:11
3.Carlos SainzMini+0:48:13
4.Jakub PrzygonskiToyota+1:04:49
5.Martin ProkopFord+1:10:32