Die Rallye Dakar steht kurz bevor. Am Sonntag fällt der Startschuss für die Rallye, die in diesem Jahr erstmals in Saudi-Arabien ausgetragen wird. Der Schauplatz hat sich geändert, doch andere Zutaten für das Spektakel in der Wüste sind identisch zum Vorjahr: In der Auto-Wertung wird um den Sieg ein Kampf zwischen Toyota und den von X-raid eingesetzten Mini erwartet, bei den Motorrädern ist KTM nach 18 Siegen in Serie der Favorit.

2019 waren Nasser Al-Attiyah und sein Co-Pilot Matthieu Baumel im Toyota Hilux nicht zu schlagen. Sie gehen in diesem Jahr in unveränderter Konstellation an den Start. Der Katari wähnt sich in Saudi-Arabien im Vorteil: "Die Dünen sind sehr tricky und komplett anders als die in Südamerika. Es ist eher wie in Mauretanien. In Katar haben wir dieselben Dünen und ich bin in der Kindheit schon früh mit meinem Vater über sie gefahren. Es liegen nur 110 Kilometern zwischen den Dünen in Katar und denen in Saudi-Arabien", sagt er.

Das Wissen um seine gute Ortskenntnis beflügelt den dreifachen Dakar-Sieger: "Das Gelände passt sehr gut zu mir. Also, ich denke, ich bin der Favorit. Es ist nicht das beste Auto, das gewinnt, sondern der beste Fahrer."

Alonso gibt Dakar-Premiere mit Toyota

Mit Giniel De Viliers hat Toyota einen weiteren Dakar-Sieger im Kader. Er glaubt nicht daran, dass die Ortskenntnis ein entscheidender Vorteil ist. "Die Dakar in Saudi-Arabien wird für jeden neu sein, außer für Yazeed Al Rajhi. Man könnte sagen, dass das ein kleiner Vorteil ist", sagt er über seinen saudi-arabischen Teamkollegen. Das Aufgebot der Japaner wird von Dakar-Neuling Fernando Alonso komplettiert, dessen Ziel es ist, möglichst viel zu lernen.

Konkurrent X-raid kann unter anderem auf die Erfahrung von Stephane Peterhansel bauen. Kaum einer kennt die Marathon-Rallye so gut wie der 13-fache Sieger. Mit Carlos Sainz gehört ein weiterer Altmeister zum Team. Er ist 57 Jahre alt und damit der älteste Pilot aus den beiden Topteams. Der Spanier ist heiß auf seinen dritten Sieg bei der Rallye: "Wenn man ein bestimmtes Alter erreicht, erfordert es viel Einsatz, sich körperlich vorzubereiten, um auf dem höchsten Level zu sein. Ich denke zu 100 Prozent, dass ich die Dakar gewinnen kann. Sonst wäre ich nicht hier."

Bei den Motorrädern schickt das KTM-Werksteam fünf Piloten in die Rallye, von denen Toby Price, Matthias Walkner und Sam Sunderland die größten Erfolgsaussichten haben. Das Trio hat die Siege in den vergangenen vier Jahren unter sich ausgemacht und landete 2019 geschlossen auf dem Podest.

Shakedown bereitet Price sorgen

Nach dem Shakedown am Donnerstag deutete der amtierende Dakar-Sieger Price an, dass ihm die Bedingungen Probleme bereiten können: "Falls das, was wir beim Shakedown gesehen haben, eine Beurteilung zulässt, ist das Gelände ganz anders als das, auf dem wir vorher gefahren sind. Der Sand ist sehr weich und wird für sehr harte Etappen sorgen. Ich hoffe auch auf ein paar schnellere und härtere Pisten."

Sein Teamkollege Walkner klang nach den ersten Eindrücken zuversichtlicher. "Der Shakedown lief ziemlich gut. Es gab eine gute Mischung aus steinigeren Abschnitten auf den Hügeln und weicheren Stellen am Fuße der Dünen. Soweit ich es gesehen habe, sieht die Umgebung gut aus", sagte der Österreicher.

Matthias Walkner machte sich beim Shakedown mit der Umgebung vertraut, Foto: KTM
Matthias Walkner machte sich beim Shakedown mit der Umgebung vertraut, Foto: KTM

Die Piloten von Yamaha, Honda und Husqvarna dürften wie in den vergangenen Jahren nicht um den Sieg mitkämpfen können. Zuletzt war Pablo Quintanilla (Husqvarna) auf Platz vier vor Kevin Benavides (Honda) der beste nicht KTM-Pilot.

Ab dem 5. Januar stehen für die Teilnehmer der Rallye 12 Etappen auf dem Programm. Am 17. Januar werden sie das Ziel in Al-Quiddia erreichen. Zwischen dem Start und dem Ziel liegen rund 7.500 Kilometer, von denen 5.000 Kilometer in die Wertung eingehen. 75 Prozent der Distanz führt über Sand.