Die Rallye Dakar ist zurück in Argentinien. Auf der viertletzten Etappe ging es für die verbliebenen Motorradpiloten am Mittwoch ein letztes Mal über die Anden. Joan Barreda Bort durfte sich am Ende über den Tagessieg freuen, während Marc Coma als Zweitplatzierter seine Führung in der Gesamtwertung etwas ausbauen konnte. Für den Österreicher Matthias Walkner war hingegen Endstation.

10. Etappe: Calama - Salta

(Verbindung: 385 km, Prüfung: 358 km, Verbindung Biwak: 116 km)

Auf der zehnten Etappe standen für die Piloten fast 800 Kilometer samt Übersetzen der Anden auf dem Weg von Chile nach Argentinien auf dem Programm. Nach einer langen Verbindungsetappe warteten 358 Wertungskilometer, auf denen es auf über 4.400 Meter Seehöhe ging. Der tiefste Punkt der Etappe lag auf knapp unter 3.500 Meter, die Zielankunft im argentinischen Salta erfolgte auf rund 3.900 Meter.

Walkner gibt auf

Schon während des Verbindungsabschnitts musste Matthias Walkner aufgeben. Der österreichische Debütant, der die dritte Etappe gewonnen hatte, musste seine KTM krankheitsbedingt abstellen und wird die Zielflagge am Samstag somit nur als Zuschauer sehen. Ein defekter Trinkrucksack und die enorme Höhe von über 4.000 Meter hatte Walkner am Vortag massiv zugesetzt. "Er musste mehrmals erbrechen und dann leider aufgeben", erklärte KTM-Teammanager Alex Doringer.

Seine erste Dakar ist für Matthias Walkner auf der zehnten Etappe zu Ende, Foto: Shakedown Team
Seine erste Dakar ist für Matthias Walkner auf der zehnten Etappe zu Ende, Foto: Shakedown Team

Der Kampf um den Tagessieg war diesmal eine eindeutige Sache: Joan Barreda Bort, der mit seiner Honda bis vor zwei Tagen das Gesamtklassement angeführt hatte, schloss am Mittwoch nach etwa zwei Stunden Fahrzeit auf den unmittelbar vor ihm gestarteten KTM-Fahrer Coma auf. Im Parallelflug überquerte das Duo die Ziellinie, womit Barreda mit 1:39 Minuten Vorsprung seinen dritten Etappensieg feiern durfte.

Enge Abstände

Die Konkurrenz musste sich dem spanischen Spitzen-Duo allerdings nur knapp geschlagen geben. Ruben Faria landete nur 18 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Coma auf Rang drei, Toby Price belegte weitere 17 Sekunden dahinter den vierten Rang. Paulo Goncalves kam mit 3:46 Minuten Rückstand auf die Bestzeit ins Ziel. In der Gesamtwertung verlor der Zweitplatzierte damit fast zwei Minuten auf Coma und liegt nun 7:35 Minuten hinter dem Leader.

Auf den Spitzenplätzen gab es im Gesamtklassement keine Veränderung. Hinter Goncalves liegt Pablo Quintanilla als Dritter 31:42 Minuten zurück, Toby Price und Stefan Svitko liegen noch in Schlagdistanz zum Treppchen. Erst hinter den Top-5 klafft eine Lücke von einer Stunde.

Ergebnis: 10. Etappe Motorräder (Top-10)

1. Joan Barreda Bort (Honda) 4:07:11 Stunden
2. Marc Coma (KTM) +0:01:39
3. Ruben Faria (KTM) +0:01:57
4. Toby Price (KTM) +0:02:14
5. Paulo Goncalves (Honda) +0:03:46
6. Stefan Svitko (KTM) +0:06:22
7. Helder Rodrigues (Honda) +0:06:26 Stunden
8. Pablo Quintanilla (KTM) +0:06:29
9. Ivan Jakes (KTM) +0:08:59
10. Hans Vogel (KTM) +0:10:19

Gesamtwertung: Motorräder 10/13 (Top-10)

1. Marc Coma (KTM) 38:13:50 Stunden
2. Paulo Goncalves (Honda) +0:07:35
3. Pablo Quintanilla (KTM) +0:31:42
4. Toby Price (KTM) +0:32:06
5. Stefan Svitko (KTM) +0:45:19
6. David Casteu (KTM) +1:41:14
7. Ruben Faria (KTM) +1:41:40
8. Laia Sanz Pla-Giriberti (Honda) +2:05:00
9. Ivan Jakes (KTM) +2:25:51
10. Olivier Pain (Yamaha) +2:50:11

Die Stimmen zur 10. Etappe

Paulo Goncalves (Gesamt-Zweiter): "Das war heute eine schnelle Stage, die kaum Schwierigkeiten bei der Navigation bereitet hat. Die Strecke war etwas rutschig zu Beginn und musste vorsichtig sein. Wir sind dann bald zu viert gemeinsam gefahren und ich denke, wir sind gut unterwegs gewesen. Es war wichtig unsere Motorräder zu schonen, denn jetzt folgt eine Marathon-Etappe. Mein Motorrad ist jedenfalls bereit für morgen."

Helder Rodrigues (Etappen-Siebenter): "Ich musste heute als Erster auf die Strecke. Das war nicht allzu schwierig, aber ich musste aufpassen, nicht zu stürzen. Ich wollte es unbedingt ins Ziel schaffen, ohne mein Bike zu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen."