Es ist vollbracht: BWT Mücke Motorsport hat sich in die Siegerlisten des ADAC GT Masters eingetragen. DTM-Star Lucas Auer und der zweifache ADAC GT Masters-Meister Sebastian Asch feierten im Mercedes-AMG GT3 #26 den Debüt-Sieg des Teams auf dem Nürburgring. Vor 17.000 Zuschauern am Wochenende schickte die Traditionsmannschaft aus Berlin am fünften Rennwochenende der Saison zwei weitere Duos mit hohen Ambitionen an den Start: Markus Winkelhock und Filip Salaquarda im Audi R8 LMS #24 sowie Frank Stippler und Mike David Ortmann im Audi R8 LMS #25.

Die Highlights des Wochenendes

Auer-Power hoch zwei: Auf dem Nürburgring gab DTM-Pilot Lucas Auer sein zweites Gastspiel in der Liga der Supersportwagen für BWT Mücke Motorsport. Der Österreicher kam direkt aus Ungarn an den Nürburgring geflogen, wo er für Sahara Force India seinen ersten Formel-1-Test eindrucksvoll absolviert hatte. Auf dieser Welle des Erfolgs wollte der aktuell Drittplatzierte der DTM auch im ADAC GT Masters weiterschwimmen. Die Vorzeichen standen gut, hatte er doch bei seinem ersten Einsatz am Red Bull Ring für das erste Podium des Traditionsrennstalls aus Berlin gesorgt.

Pinke Sterne leuchten heller: Geschafft! Genau 99 Tage nach dem Einstieg von BWT Mücke Motorsport ins ADAC GT Masters hat die Mannschaft ihren ersten Sieg eingefahren. DTM-Pilot Auer und Asch brachten den Mercedes-AMG GT3 #26 auf Rang eins über die Ziellinie am Nürburgring - in eindrucksvoller Manier. Von Platz drei ins Rennen gegangen, übernahm Asch schon in der ersten Kurve die Führung. Mehrere Safety-Car-Phasen brachten den zweifachen ADAC GT Masters-Champion nicht aus der Ruhe und so übergab er schließlich auf Rang eins an Auer. Der DTM-Star ließ am verdienten Sieg zu keiner Zeit Zweifel aufkommen und fuhr souverän mit 7,257 Sekunden Vorsprung über die Linie - ein neuer Rekord. In keinem anderen Rennen 2017 hatte ein Siegerduo bisher einen größeren Abstand zu seinen Verfolgern. Ein weiteres Highlight: BWT Mücke Motorsport erzielte als Neueinsteiger den ersten Sieg eines Mercedes-AMG GT3 in dieser Saison und ließ damit deutlich erfahrenere Mercedes-Teams klar hinter sich. Im zweiten Lauf des Wochenendes kämpfte das Duo mit 30 kg Erfolgsballast nach dem großartigen Sieg. Die gestiegenen Temperaturen machten die Setup-Entscheidung zudem schwierig und so beendeten Asch und Auer das Rennen auf Rang 13.

#25 auf der Jagd: Position zwölf hieß die vielversprechende Ausgangslage für Ortmann und Stippler am Samstag in Lauf 1. Alles war angerichtet und Punkte das anvisierte Ziel. Es sollte anders kommen: Direkt vor Ortmann kamen sich ein paar Konkurrenten ins Gehege und der 17-Jährige musste abbremsen, um eine Kollision zu verhindern. Damit fand sich der Audi R8 LMS #25 auf Rang 24 wieder und die Aufholjagd begann. Ortmann und Stippler machten bis Rennende insgesamt elf Positionen gut und sahen die Zielflagge auf Rang 13. Eine derartige Aufholjagd hatte sich das Duo am Sonntag von Startplatz 16 ebenfalls erhofft. Trotz maximalem Einsatz blieben die Punkte auf Rang zwölf allerdings verwehrt.

Podest in Reichweite: Für Winkelhock und Salaquarda winkte am Sonntag ein Top-Ergebnis. Winkelhock hatte den Audi R8 LMS #24 stark auf Rang fünf qualifiziert - nur 0,240 Sekunden hinter der Pole Position. Im Rennen machte das Duo sogar noch eine Position gut und hatte Rang drei und damit das Podest im Visier. Ein Reifenschaden nach einer kleinen Berührung mit der Streckenbegrenzung machte diese Hoffnung allerdings zunichte. Salaquarda musste den Audi in Runde 26 abstellen. Das Pech hatte das Duo bereits im ersten Rennen ereilt. Von Startplatz sieben - und damit als zweitbester Audi des gesamten Feldes - ins Rennen gegangen, wurde Salaquarda schon in Kurve eins von hinten getroffen und schied aus.

We are Racing-Family: Als der Audi R8 LMS #24 am Samstag in der Startphase erwischt wurde, waren die Sorgenfalten groß: Würde das Auto bis zu Sonntag wieder einsatzbereit sein? Ja! Dank der unermüdlichen Arbeit der BWT Mücke Motorsport-Mechaniker, die bis zum frühen Morgen reparierten. Dabei gab es kollegiale Hilfe durch GRT Grasser Racing. Das Team aus Österreich borgte das dringend benötigte Schweißgerät aus, ohne welches ein Re-Start für die #24 nicht möglich gewesen wäre. Konkurrenten auf der Strecke und Freunde im Hintergrund.

Lucas Auer und Sebastian Asch hatten im Ziel einen komfortablen Vorsprung, Foto: Gruppe C GmbH
Lucas Auer und Sebastian Asch hatten im Ziel einen komfortablen Vorsprung, Foto: Gruppe C GmbH

Die Stimmen zum Wochenende

Lucas Auer (BWT Mercedes-AMG GT3 #26): "Der erste Sieg in meinem gerade erst dritten ADAC GT Masters-Rennen ist etwas Spezielles. Die Kombination BWT Mücke Motorsport und Lucas Auer ist eine sehr erfolgreiche - und das jetzt schon seit ein paar Jahren. Man geht zwar mal getrennte Wege, aber man findet sich wieder und wird mit Siegen belohnt. Deswegen soll auch jeder einzelne im Team diesen Sieg genießen. Gratulation an alle bei BWT Mücke Motorsport! Mir war von vornherein klar, dass der Sieg möglich ist, sofern wir ein sauberes Rennen haben. Ich bin seit Monaten nur auf Rennstrecken unterwegs und wechsle von Auto zu Auto. Das ist ein hartes Programm. Der Sieg ist dafür die beste Belohnung überhaupt. "

Sebastian Asch (BWT Mercedes-AMG GT3 #26): "Ich bin sehr glücklich, dass ich BWT Mücke Motorsport zum ersten Sieg im ADAC GT Masters verhelfen konnte. Unser Speed war schon in den vergangenen Rennen super, aber es kam einfach nicht alles zusammen. Nun haben auch alle Mechaniker, Ingenieure und Peter Mücke den verdienten Lohn für die harte Arbeit erhalten. Mein Start von Rang drei auf eins war super. Als ich Lucas das Auto auf dieser Position übergeben hatte, habe ich mir keine Sorgen gemacht, dass er das sicher nach Hause bringt. Am Sonntag waren wir durch die 30 Kilogramm Erfolgsballast natürlich etwas eingebremst und zudem war das Setup nicht ganz optimal. Entsprechend war Rang 13 das Maximum."

Mike David Ortmann (BWT Audi R8 LMS #25): "Für mich war es ein Sprung ins kalte Wasser, weil ich mit dem Audi noch nie zuvor auf dem Nürburgring gefahren war. Daher war es nicht einfach, aber ich bin von Anfang an gut klar gekommen. Im ersten Rennen musste ich einem Unfall vor mir ausweichen und habe dadurch eine Menge an Boden verloren. Frank hat dann einen klasse Job gemacht und es noch als 13. ins Ziel geschafft. Am Sonntag bin ich kein unnötiges Risiko eingegangen und habe mich darauf konzentriert, sauber durchzufahren. Platz zwölf war für uns maximale Schadensbegrenzung."

Frank Stippler (BWT Audi R8 LMS #25): "Der Knoten ist noch nicht geplatzt, so möchte ich es mal zusammenfassen. Ich denke, wir hätten endlich mal ein besseres Ergebnis verdient. Die Performance unseres Audi war über das gesamte Wochenende sehr gut. Im ersten Rennen sind wir auf einer Strecke, auf der Überholen fast unmöglich ist, gut nach vorne gekommen. Bei meinem Qualifying am Sonntag lief es einfach nicht, dadurch war die Ausgangssituation entsprechend. Im Rennen lag ich hinter unserem Mercedes und habe da nichts riskiert. "

Filip Salaquarda (kfzteile24 Audi R8 LMS #24): "Ich möchte mich zuerst bei unseren Mechanikern bedanken, die einen großartigen Job gemacht und die ganze Nacht durchgearbeitet haben. Wir hatten im ersten Rennen Pech. Wir mussten einem Unfall ausweichen und wurden von einem anderen Auto getroffen. Am Sonntag lief es richtig gut für uns. Ich war Vierter und habe versucht, auf die Autos vor mir aufzuschließen. In Kurve vier bin ich etwas weit herausgekommen und habe eine der Barrieren getroffen. Es hat sich nicht sehr hart angefühlt, aber es hat für einen kleinen Schaden gesorgt. Nach ein paar Runden hatte ich einen Plattfuß und das Rennen war für uns vorbei."

Markus Winkelhock (kfzteile24 Audi R8 LMS #24): "Das Wochenende lief leider nicht so, wie wir uns das erhofft hatten. Im ersten Rennen bin ich gar nicht zum Fahren gekommen, weil das Rennen für uns bereits in der ersten Kurve vorbei war. An dieser Stelle möchte ich aus tiefstem Herzen den Mechanikern danken. Der Schaden an unserem Audi war nicht ohne und was die Jungs da innerhalb kürzester Zeit geleistet haben, ist beeindruckend. Dadurch konnte ich Startplatz fünf am Sonntag herausfahren. Uns fehlte lediglich eine Zehntelsekunde auf den besten Audi. Das zweite Rennen begann eigentlich ganz gut. Ich lag in den Top-5, unser Auto fühlte sich sehr gut an und auch die Pace war da - und das, obwohl wir im Gegensatz zu den Autos vor uns auf gebrauchten Reifen gestartet sind. Leider hatte Filip in seinem Stint einen Reifenschaden. Es ist sehr schade, in solch aussichtsreicher Position auszuscheiden."

Peter Mücke (Teamchef): "Im ADAC GT Masters kann man nicht immer vorne herfahren und Erfolg haben. Das haben wir im zweiten Rennen mit dem Zusatzgewicht besonders gut gesehen. Mit 30 Kilogramm mehr Gewicht fehlen dir sechs Zehntelsekunden. Bei den engen Abständen wird man mit dem Rückstand schnell nach hinten durchgereicht. Umso schöner natürlich unser Sieg am Samstag. Leid tut es mir für den #24er Audi. Wir lagen auf Platz fünf und sind dann wegen des Reifenschadens ausgefallen. Die Jungs haben bis nachts um 4 Uhr am Auto gearbeitet, um den Schaden aus dem ersten Rennen zu beheben. Vielen Dank an dieser Stelle an die GRT Grasser Racing Team-Jungs für ihre Hilfe. Mike hat einmal mehr einen tollen Job abgeliefert. Er konnte von Anfang an die Zeiten der Spitze mitgehen. Da ist alles im grünen Bereich."

Matthias Kieper (Team-Management): "Ich bin sehr glücklich, dass nun endlich alles zusammengekommen ist und wir mit dem Mercedes-AMG GT3 #26 den verdienten Lohn für unsere harte Arbeit erhalten haben. Das wünschen wir uns nun auch für unsere beiden Audis. Wir hatten alle gehofft, dass die Pechsträhne der #24 endlich zu Ende geht, das war nicht der Fall. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei GRT Grasser Racing bedanken. Nur durch ihre Hilfe konnten wir das Auto von Markus Winkelhock und Filip Salaquarda nach dem Unfall in Rennen 1 überhaupt wieder an den Start bringen. Vielleicht haben wir jetzt endlich alles Pech hinter uns gelassen und können mit allen drei Autos am Sachsenring richtig durchstarten."

Michael Weiss (Technischer Leiter): "Der Samstag war mit unserem ersten Sieg im ADAC GT Masters natürlich klasse. Da haben wir gesehen, wie schnell wir plötzlich wieder im Titelkampf mitmischen können. Ich denke, bei noch 100 ausstehenden Punkten in den letzten vier Rennen ist der Rückstand nicht außerordentlich groß. Der Ausfall unseres #24er Audi am Samstag war bitter. Das ganze Team, egal ob Mercedes- oder Audi-Mechaniker, hat mitgeholfen, den Schaden bis morgens um 4 Uhr zu reparieren. Das hat Markus Winkelhock dann mit Platz fünf im Qualifying belohnt. Das verdient alle Anerkennung. Wir haben gezeigt, dass wir auf jeden Fall da sind und uns nicht verstecken brauchen."