In den ersten Rennen der Saison 2008 hat sich BMW gegen die starken Diesel-Fahrzeuge von Seat sichtlich schwer getan. Auch wenn in Brünn, möglicherweise streckenbedingt, ein Aufwärtstrend zu erkennen war, befindet sich der Münchner Automobilkonzern weiter in einer misslichen Lage. Auf der einen Seite liegt Andy Priaulx mit 24 Zählern Rückstand deutlich hinter dem Führenden Gabriele Tarquini, auf der anderen Seite will BMW keinen Dieselmotor an den Start bringen, mit dem man wahrscheinlich auf Anhieb schneller wäre.

"In dieser Saison hat sich der Reglement-Vorteil des Turbo-Dieselmotors in den Resultaten niedergeschlagen: Seat hat in der Meisterschaft derzeit die Nase vorn. Zuletzt schlug das Pendel wieder in unsere Richtung aus. Ich hoffe deshalb, dass wir auch in diesem Jahr eine bis zum Finale spannende Meisterschaft erleben werden", erklärt BMW Motorsport-Direktor Mario Theissen. Immerhin haben die Gewichtsreduzierung der BMW und das Drehzahllimit der Leons zu einem kleinen Ausgleich geführt.

Technisch wäre BMW zu jedem Zeitpunkt in der Lage, einen Diesel zu bringen - das ist nichts Neues. Das man bei BMW nicht unbedingt einen Diesel einsetzen will, ist ebenfalls unbestritten. "Seit 2004 - damals noch in der Tourenwagen-Europameisterschaft - haben wir am Jahresende jedes Mal sowohl über den Gewinn des Fahrer- als auch des Markentitels jubeln dürfen. Daran anzuknüpfen, ist keine leichte Aufgabe - aber weiter unser Ziel. Wir werden bis zum letzten Rennen in Macau konzentriert arbeiten. Dass dort alles passieren kann, haben wir 2007 gesehen", so Theissen über die Chancen seiner Benziner.

Ob man im Falle einer Niederlage auch 2009 wieder am Start ist, lässt der BMW-Mann hingegen offen. "Fest steht, dass wir auch 2009 den BMW 320si in der WTCC sehen werden. Dafür sorgt schon der große Kreis von Kundenteams, die dieses Auto erfolgreich einsetzen. Über das werksseitige Engagement werden wir entscheiden,sobald die künftige Linie von Veranstalter und Reglement klar ist." Theissen fordert schon vor Saisonbeginn ein festes Reglement, das Chancengleichheit für alle Marken garantiert und im Jahresverlauf nicht mehr angepasst werden sollte. Schließlich soll irgendwann wieder der Sport in den Vordergrund rücken.