Nach zwei gelben Wochenenden und deutlichen Siegen von Seat schlug ausgerechnet beim Heimspiel der Spanier in Valencia die Stunde von Chevrolet. Die blauen Boliden konnten beide Rennen der WTCC auf der iberischen Halbinsel für sich entscheiden und die Konkurrenz deutlich hinter sich lassen. Der Mann des Tages war eindeutig Rob Huff: der Brite pflügte in beiden Rennen durch das Feld und sicherte sich neben dem ersten Saisonsieg auch einen zweiten Platz.

In der Startaufstellung zum ersten Lauf am Vormittag sprach eigentlich alles für Seat und die Turbodiesel. Im regnerischen Qualifying konnte sich Yvan Muller vor seinem Teamkollegen Gabriele Tarquini mit einer Leichtigkeit die Pole-Position sichern. Als nach dem Start Jordi Gené von Platz fünf aus in Führung ging, sah schon alles nach einem Dreifach-Erfolg für Seat aus - bis Rob Huff aufdrehte. Innerhalb von nur fünf Runden konnte sich der Brite an die Spitzenposition kämpfen und das Rennen danach locker nach Hause fahren.

Huff gewann das erste Rennen deutlich, Foto: Sutton
Huff gewann das erste Rennen deutlich, Foto: Sutton

Mit über fünf Sekunden gewann Huff den fünften Saisonlauf vor Tarquini, der über den etwas gleichen Abstand zur Gené verfügte. Dahinter war der Kampf um den dritten Platz äußerst spannend: bei der Zieldurchfahrt nach 13 Umläufen lagen Gené, Muller und Jörg Müller nur eine Sekunde auseinander. Hinter Nicola Larini sicherten sich Andy Priaulx und Alain Menu die besten Ausgangspositionen für den zweiten Lauf am Nachmittag.

Beim stehenden Start konnte sich - wie zu erwarten - Priaulx mit freundlicher Unterstützung der BMW-Power auf der Hinterachse in Führung setzen. Lange konnte sich Priaulx aber nicht über den Platz an der Spitze freuen: schon nach kurzer Zeit konnte sich Menu den ersten Platz zurückholen und bis ins Ziel verteidigen - für den Schweizer war es der siebte Sieg in der Tourenwagen-WM.

Die wohl beste Leistung zeigte wieder einmal Rob Huff. Nur von Platz acht gestartet arbeitete sich der Chevy-Pilot Runde um Runde nach vorne. Teilweise war der Brite eine halbe Sekunde schneller als die direkte Konkurrenz, doch am Ende war der Rückstand auf Menu zu groß: Huff wurde Zweiter.

Während man bei Chevrolet feierte, strauchelte Seat: im zweiten Rennen konnte man hinter den beiden BMW-Piloten Priaulx und Müller nur die Ränge fünf bis acht belegen. Am besten Schnitt noch Tarquini ab, aber auch er hatte mit 16 Sekunden einen erheblichen Abstand zum siegreichen Menu. Nicht viel besser verliefen die Debüts von Honda und Lada. James Thompson knabberte in seinem Accord immerhin an den Top-Ten und verpasste im ersten Lauf mögliche Punkte nur knapp - in Lauf zwei wurde er mehrfach von Kontrahenten auf die Hörner genommen und kam ebenfalls nicht unter die besten Zehn. Lada hätte sich den Trip nach Spanien besser sparen sollen: ein 20. Platz und drei Ausfälle überzeugten nicht.