Tiago Monteiro - dieser Name dürfte einigen Motorsportfans bekannt. Der Portugiese war bereits in der ChampCar Serie und der Formel 1 aktiv. In dieser Saison ist er erstmals in der WTCC unterwegs - und wie! Im schwedischen Anderstorp sicherte sich der Seat-Pilot die erste Pole Position in seiner WTCC-Karriere. Geholfen hat ihm dabei der Regen. Nach einem heftigen Regenschauer zu Beginn verbesserten sich die Bedingungen erst gegen Ende des 30-minütigen Zeittrainings. "Unter diesen Bedingungen kann alles passieren, aber ich fuhr schon immer gerne im Regen", sagte Monteiro. "Es war sehr rutschig und schwierig, aber die letzten fünf Minuten schien die Sonne und es trocknete langsam ab. Ich gab alles, ging viel Risiko ein."

Das hat sich ausgezahlt. Neben ihm startet am Sonntag Nicola Larini, der trotz eines Ausrutschers neben die Strecke zufrieden war. "Es liegen 50 kg Unterschied zwischen Tiago und mir - also ist es ein gutes Ergebnis." Auch der dritte Platz ging an einen Chevrolet: Rob Huff schnappte sich P3 vor dem besten BMW von Frederik Ekblom. "In der WTCC geht es so eng zu, dass man ein solches Ergebnis nicht vorhersagen kann", meinte der Lokalmatador. "Noch schwieriger ist es bei solchen Bedingungen wie heute. Deshalb bin ich glücklich, dass es so gut funktioniert hat. Ich wurde zum richtigen Zeitpunkt zum Reifenwechsel in die Box gerufen und konnte mich so kurz vor Schluss noch einmal steigern."

Allerdings spielten die wechselhaften Verhältnisse den bestplatzierten BMW Fahrern in der WM nicht in die Karten. BMW Team UK Pilot Priaulx kam auf der 4,025 Kilometer langen Strecke auf den 15. Platz, Farfus vom BMW Team Germany musste sich mit Rang 18 im Klassement zufrieden geben. Sein Teamkollege Müller kam nicht über den 20. Platz hinaus. Die drei BMW Werksfahrer sind in Schweden mit dem höchstmöglichen Ballast von 60 Kilogramm unterwegs. Aufgrund der Strafversetzung von Roberto Colciago um zehn Plätze, rücken Priaulx und Farfus in der Startaufstellung genauso wie die Piloten vom BMW Team Italy-Spain um einen Rang vor.

"Ich werde den Kopf nicht in den Sand stecken", meinte Müller. "Im letzten Abschnitt des Qualifyings, als die Bedingungen besser wurden, haben wir unsere Reifen nicht zum Funktionieren gebracht. Es hat schlichtweg der Grip gefehlt. Morgen noch in die Punkte zu kommen, wird gewiss kein einfaches Unterfangen. Aber in unserer Meisterschaft ist alles möglich." Priaulx pflichtete seinem Markenkollegen bei und sagte: "Augusto, Jörg und ich sitzen am Sonntag wohl im selben Boot. Ich werde alles versuchen, um weiter nach vorn zu kommen. Allerdings machen die 60 Kilo an Bord meines BMW die Aufgabe nicht unbedingt leichter."

Qualifying-Ergebnis

1. Tiago Monteiro SEAT 1:50.056
2. Nicola Larini Chevrolet 1:50.173 + 0.117
3. Robert Huff Chevrolet 1:50.832 + 0.776
4. Fredrik Ekblom BMW 1:50.922 + 0.866
5. Rickard Rydell Chevrolet 1:50.983 + 0.927
6. Jordi Gene SEAT 1:51.040 + 0.984
7. Gabriele Tarquini SEAT 1:51.076 + 1.020
8. Roberto Colciago SEAT 1:51.110 + 1.054
9. Tom Coronel SEAT 1:51.215 + 1.159
10. James Thompson Alfa Romeo 1:51.216 + 1.160
11. Alex Zanardi BMW 1:51.240 + 1.184
12. Felix Porteiro BMW 1:51.289 + 1.233
13. Robert Dahlgren Volvo 1:51.352 + 1.296
14. Yvan Muller SEAT 1:51.477 + 1.421
15. Andy Priaulx BMW 1:51.500 + 1.444
16. Luca Rangoni BMW 1:51.620 + 1.564
17. Alain Menu Chevrolet 1:51.633 + 1.577
18. Augusto Farfus BMW 1:51.655 + 1.599
19. Michel Jourdain Jr SEAT 1:51.685 + 1.629
20. Jorg Muller BMW 1:51.740 + 1.684
21. Stefano D'Aste BMW 1:51.765 + 1.709
22. Carl Rosenblad BMW 1:51.798 + 1.742
23. P-Y.Corthals SEAT 1:52.206 + 2.150
24. O.Tielemans Alfa Romeo 1:52.827 + 2.771
25. Sergio Hernandez BMW 1:53.131 + 3.075
26. M.Ceresoli SEAT 1:53.196 + 3.140
27. Alexander Lvov Honda 1:54.336 + 4.280
28. Andrey Smetsky Honda 1:59.990 + 9.934