Pole-Position für Jose-Maria Lopez: Der neue WTCC-Chmapion blieb im Leitplankenkanal von Macau fehlerlos und sicherte sich souverän den besten Startplatz für das erste Rennen am Sonntag. Auch Sebastian Loeb zeigte sich stark und belegte die zweite Position, gefolgt vom dritten Citroen-Piloten Yvan Muller. Norbert Michelisz und Tom Coronel komplettierten die Top-Fünf.

Q1: Zwei Rotphasen

Nur wenige Minuten nach Beginn des ersten Qualifyings gab es die erste Unterbrechung der Session. Pepe Oriola krachte - wie schon im morgendlichen Training - mit seinem Chevrolet in die Mauer und sorgte für einen Stau auf der Strecke. Für Campos Racing ist es bereits der dritte Unfall an diesem Wochenende, was das Team in Ersatzteilnot bringt. Nach dem Unfall Oriolas im zweiten Training mussten sich die Mechaniker bereits Teile von Münnich Motorsport besorgen.

Die verbliebenen 25 Minuten gingen beinahe ohne Zwischenfälle über die Bühne. Erst als noch rund eine Minute auf der Uhr verblieben waren, sorgte Mikhail Kozlovskiy mit einem leichten Einschlag für die zweite Rotphase der Session. Mehdi Bennani, der sich auf einer schnellen Runde befand, hatte somit vorzeitig Feierabend. Der Marokkaner belegte die 13. Position und verpasste den Einzug ins Q2 nur denkbar knapp. "Ich konnte aufgrund des Verkehrs keine einzige freie Runde fahren", war der Honda-Pilot enttäuscht. "Jedes Mal hatte ich mit den frischen Reifen wieder Verkehr."

Auch James Thompson schied im ersten Teil des Zeittrainings aus. "Ich bin enttäuscht, dass ich keine saubere Runde hinbekommen habe, aber das ist typisch Macau", bilanzierte der Brite, der sich am Ende ebenfalls auf einer schnellen Runde befand, bevor er ausgerechnet von Teamkollege Kozlovskiy gestoppt wurde. "Diese Runde hatte das Potenzial, um ins Q2 zu fahren."

Mehdi Bennani strandete bereits in Q1, Foto: WTCC
Mehdi Bennani strandete bereits in Q1, Foto: WTCC

Q2: Dominanz von Citroen

Der zweite Teil des Zeittrainings blieb zwar von Zwischenfällen und roten Flaggen verschont, zeigte jedoch die deutliche Citroen-Dominanz auf. Die ersten drei Positionen waren an die Franzosen vergeben, einzig MA Qing Hua musste nach einem Fehler vorzeitig die Segel streichen. Tom Coronel und Norbert Michelisz komplettierten die Top-Fünf und schafften ebenfalls den Einzug ins Q3.

Hugo Valente erreichte die zehnte Position und startet das zweite Rennen somit von der Pole-Position. Noch am Donnerstag landete der Chevrolet-Pilot mit seinem Boliden in der Mauer. "Ein schönes Ergebnis für uns nach dem Unfall gestern", freute sich Valente. "Ich bin glücklich. Es ist immer wichtig hier in Macau auf der Pole-Position zu stehen."

Tiago Monteiro und Gabriele Tarquini verpassten den dritten Teil des Qualifyings nur knapp. "Ich habe immer versucht so stark wie möglich zu fahren", analysierte Tarquini. "Im Training sind wir gut dabei, aber das können wir nicht ins Qualifying übertragen." Monteiro belegte die siebte Position, Teamkollege Tarquini erreichte den sechsten Rang.

Honda kommt nicht an Citroen heran, Foto: WTCC
Honda kommt nicht an Citroen heran, Foto: WTCC

Q3: Pole für Lopez

Im finalen Einzelzeitfahren der Top-Fünf ging es ebenso spannend zu: Norbert Michelisz setzte in 2:25.327 Minuten die erste Bestzeit der Session. "Ich habe nicht erwartet, dass ich so weit vor den anderen Hondas landen würde", war der Ungar zufrieden. Auch Tom Coronel war im ersten Sektor gut unterwegs und konnte die Zeit des Honda-Piloten sogar unterbieten. Im Bereich der Altstadt machte der Niederländer jedoch einen Fehler und touchierte leicht die Streckenbegrenzung.

Da das Fahrzeug einen leichten Schaden davontrug, musste Coronel seinen Anlauf abbrechen und startet somit vom fünften Startplatz. "Platz vier oder fünf wäre ohnehin das Maximum gewesen. Das ist das erste Mal, dass ich sowieso in Q3 gelandet bin. Die Citroen sind in einer eigenen Liga", berichtete Coronel. "In der Rechtskurve habe ich dann etwas untersteuern bekommen und bin in der Mauer gelandet."

Gegen die Werkspiloten von Citroen hatten die Privatiers allerdings keine Chance. Zunächst legte Yvan Muller zu, dann folgten auch Sebastien Loeb und Jose-Maria Lopez. Der neue WTCC-Champion sicherte sich bei seinem ersten Macau-Wochenende in 2:24.294 Minuten die Pole-Position. Sebastien Loeb belegte mit einem Rückstand von 0.228 Sekunden die zweite Position. Yvan Muller wurde Dritter.

"Um ehrlich zu sein war mein Ziel, das Auto heil zu lassen. Aber wenn man erstmal hier ist, dann will man auch angreifen", schmunzelte Polesitter Lopez. "Ich habe sogar ein Mal die Mauer touchiert."

Am Samstag steht für die WTCC-Piloten ein freier Tag auf dem Programm, bevor am Sonntag die beiden letzten Saisonrennen des Jahres 2014 ausgetragen werden. Für alle deutschen Fans heißt es dann früh aufstehen: Das erste Rennen findet um 4 Uhr früh statt.