Zwei Wochen nach dem Gewinn der Herstellerwertung in der WTCC, hatte Citroen in Japan erneut Grund zum Jubeln: Mit seinem Sieg im ersten Rennen in Suzuka konnte sich Jose-Maria Lopez vorzeitig den Weltmeister-Titel sichern. Motorsport-Magazin.com stellt die turbulente Karriere des Argentiniers vor.

"Es ist ein unglaubliches Gefühl", jubelte Lopez. "Vielen Dank an meine Familie und alle, die mir geholfen haben, mich auch in schwierigen Momenten nach vorne zu bewegen." Besonders Citroen dankte der Argentinier dafür, die Möglichkeit erhalten zu haben, den C-Elysee WTCC zu pilotieren. "Vielen Dank an alle Ingenieure und Mechaniker."

"Es ist etwas ganz besonderes, auf einer von Ayrton Sennas Lieblingsstrecken zu gewinnen", freute sich Lopez über diesen speziellen Faktor. "Er hat zwei Titel hier gewonnen und ich bin stolz, es ihm gleich zu tun." Noch mehr Geschichte: 57 Jahre nach Juan-Manuel Fangio krönte sich mit Lopez erstmals wieder ein Argentinier zum Weltmeister einer Motorsport-Disziplin. "Es ist ihm zu verdanken, dass unser Land für den Motorsport so leidenschaftlich ist und ich stolz, unsere Farben in der WTCC zum Glänzen zu bringen.

Wer ist Jose-Maria Lopez?

Jose-Maria Lopez wurde am 26. April 1983 in Río Tercero in Argentinien geboren. Nach ein paar Jahren im Formelsport, die ihn über Formel Renault bis zur GP2 brachten, schlug Lopez seinen Weg Richtung Tourenwagen ein. Zwar konnte er schon beim vierten GP2-Rennen in Barcelona seinen ersten Sieg feiern, weitere Erfolge blieben jedoch aus. In zwei Jahren bei DAMS und SuperNova belegte der Argentinier lediglich die Gesamtränge neun und zehn.

2005 und 2006 startete Lopez in der GP2-Serie, Foto: Gp2 Series
2005 und 2006 startete Lopez in der GP2-Serie, Foto: Gp2 Series

2007 startete Lopez unter anderem in der American Le Mans Serie (ALMS) und der argentinischen TC2000-Serie, wo er sich in den Folgejahren insgesamt drei Mal zum Meister krönen konnte. Auch Starts in der FIA GT1 WM gingen auf das Konto des Argentiniers.

Schließlich sollte ihn sein Erfolg sogar bis in die Formel 1 führen: 2010 wurde Lopez bereits als Stammpilot bei US F1, einem neu zugelassenen Team für die Königsklasse, unter Vertrag genommen. Nach wochenlangen Spekulationen und Vorankündigungen über ein Scheitern des US-amerikanischen Motorsportprojekts, löste der Argentinier seinen Vertrag auf und wendete sich wieder der Tourenwagen-Karriere zu. Mit Recht: US F1 trat niemals zu einem Formel-1-Rennen an.

2013 debütierte Lopez schließlich in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft, als er auf heimischem Boden den verhinderten Fredy Barth bei Wiechers Sport ersetzte. Mit dem BMW 320 TC fuhr der Argentinier im ersten Rennen auf die fünfte Position. Den zweiten Lauf konnte Lopez sogar gewinnen und belegte mit nur zwei absolvierten Rennen schlussendlich die 15. Position in der Gesamtwertung.

2013 feierte Lopez in Argentinien seinen ersten WTCC-Sieg, Foto: WTCC
2013 feierte Lopez in Argentinien seinen ersten WTCC-Sieg, Foto: WTCC

Aufgrund der überzeugenden Leistungen wurde auch Citroen auf Lopez aufmerksam und ließ ihn Ende der Saison 2013 erstmals den Citroën C-Elysée WTCC testen. Anschließend wurde der Argentinier neben Yvan Muller und Sebastien Loeb als einer von drei Werkspiloten von Citroen für die Tourenwagen-Weltmeisterschaft 2014 vorgestellt.

Schon beim Saisonauftakt in Marrakesch erzielte Lopez von der Pole-Position startend den ersten WTCC-Sieg für Citroen. In Le Castellet, Salzburg, Wolokolamsk, Spa-Francorchamps und Shanghai gelangen dem Citroen-Piloten weitere Siege. Bei seinem Heimspiel im argentinischen Río Hondo gewann Lopez sogar beide Rennen.

Beim vorletzten Rennwochenende in Suzuka war es schließlich soweit: Jose-Maria Lopez sicherte sich mit seinem neunten Saisonsieg vorzeitig den Weltmeistertitel in der WTCC.