Ken Block und Ford beenden ihr Engagement in der Rallycross-WM. Der erst im Vorjahr aufgebaute Focus WRX wird somit in wenigen Wochen eingemottet. Nach dem Saisonfinale am 12. November ist endgültig Schluss.

Ford begründet den Rückzug mit der unklaren Zukunft der WRX. Denn aktuell gibt es Bestrebungen, bereits ab 2020 auf Elektroautos als neue Königsklasse umzustellen. Ob es dann überhaupt noch aussichtsreiche Einsatzmöglichkeiten für Autos mit Verbrennungsmotor im Rallycross-Sport gibt, wird gerade zwischen FIA, Herstellern und Teams diskutiert.

Zudem betrat mit VW in der laufenden Saison ein motorsportliches Großkaliber die WRX-Bühne, das seither so ziemlich alles abräumt. In der Fahrer-WM ging der Titel bereits an den schwedischen VW-Piloten Johan Kristoffersson, die Team-Wertung ist auch bereits zugunsten des Semi-Werksteams von Petter Solberg entschieden.

Ford Focus nicht mehr siegfähig

Der Ford Focus, der seit dem Vorjahr von Blocks Team eingesetzt wird, zählt zu den großen Verlierern der Saison. Während Block im Vorjahr noch einen Podestplatz einfahren konnte und Teamkollege Andreas Bakkerud drei Siege und drei weitere Podien beisteuerte, gab es 2017 erst insgesamt vier Podestplätze und keinen Sieg. In vier der zwölf Saisonrennen schaffte es keiner der beiden Fahrer in den Finallauf.

Am vergangenen Wochenende sprach Block mit Motorsport-Magazin.com ganz offen über die Schwächen des Autos: "Wir haben in der Entwicklung einige Probleme. Das Auto ist zu breit und fährt sich wie ein Rundstrecken- und nicht wie ein Rallye-Bolide. Leider ist der Focus dadurch schwieriger zu fahren als der Fiesta, den ich davor eingesetzt habe."

Eine mögliche Elektro-Zukunft im Rallycross sieht Block durchaus kritisch: "Ich liebe neue Technologien und ich finde es auch gut, dass man hier bald Elektroautos mitfahren lassen will. Aber um ehrlich zu sein, fehlt mir bei diesen Dingern schon der Sound. So etwas macht viel aus - in der Formel 1, der MotoGP und auch dem Rallyesport. Mir wird es schwer fallen, diese Autos beim Rennfahren zu sehen, dabei aber nichts zu hören."