Der Samstag beim WRC-Auftakt 2022 war wie am Freitag vom Duell zwischen dem amtierenden Champion Sébastien Ogier und Rückkehrer Sébastien Loeb geprägt. Noch am Freitag konnte Loeb seinen jüngeren Landsmann hinter sich halten und damit für eine kleine Überraschung sorgen, ehe Ogier in den fünf Wertungsprüfungen des Samstags an Loeb wieder vorbeiziehen konnte.

Rallye Monte-Carlo: Ogier zieht an Loeb vorbei

Die erste Session des Samstags sah ein kleines Aufbäumen von Sébastien Ogiers Teamkollege Elfyn Evans, der vor Kalle Rovanperä und Ogier den ersten WP-Sieg des Tages feiern durfte und den Rückstand auf Ogier von 12.1 auf 8.2 Sekunden verkürzen konnte. Für Sébastien Loeb begann der Vormittag mit einem kleinen Rückschlag. Die erste WP beendete der Rekordchampion nur auf Rang sieben, wodurch Ogier in seinem GR Yaris Rally1 bis auf 6.5 Sekunden herankam. Ott Tänak litt in der ersten WP unter einem Reifenschaden hinten links.

Es folgte eine Vorstellung von Sébastien Ogier, der die folgenden zwei Wertungsprüfungen für sich entscheiden konnte und damit nicht nur zunächst mit Loeb gleich-, sondern in der Folge auch vorbeizog. Schlüsselfaktor waren erneut die Reifen, bei denen sich sowohl Loeb wie Ogier unter trockenen sowie eisigen Bedingungen für Slicks entschieden, Ogier sich letztlich allerdings behaupten konnte. Der Vorsprung Ogiers betrug nach der elften WP damit 5.4 Sekunden. In dem Kampf um den Sieg musste sich Evans jedoch verabschieden, nach dem er infolge eines Fahrfehlers im Abhang steckengeblieben war.

Loeb verliert Anschluss an Ogier

In der vorletzten Session war es dann Kalle Rovanperä, der am schnellsten um die Kurven Südfrankreichs fuhr und damit seinen ersten WP-Sieg der Saison bejubelte. Loeb konnte den Rückstand auf Loeb wieder um vier Zehntel verkürzen. Der Drittplatzierte Craig Breen im Puma Rallye1 lag allerdings bereits über eine Sekunde hinter dem Führungsduo.

Auch in der letzten Session konnte sich der Finne Rovanperä erneut durchsetzen. Ogier ließ im Kampf um den Gesamtsieg allerdings erneut nichts anbrennen und konnte sich in der finalen Session des Tages um ganze 16.1 Sekunden von Loeb absetzen, wodurch der Vorsprung in der Zeitentabelle vor dem letzten Tag der Rallye Monte-Carlo bereits bei 21.1 Sekunden beträgt.

"Ich hatte geplant, mit den Schneereifen zu fahren, wenn ich ehrlich bin, weil es die sicherste Option war. Dann haben wir gesehen, dass Sébastien [Loeb] mit Slicks fährt und dann haben wir sie in der letzten Sekunde ebenfalls aufgezogen. Das war an einigen Stellen herausfordernd, hat auf den trockenen Stellen aber mehr Spaß gemacht", erklärt Sébastien Ogier seine Wahl, auf den Slicks zu fahren.

Vorfälle: Nach seinem ersten WP-Sieg am Freitag hatte Gus Greensmith in der zehnten Wertungsprüfung mit Fehlzündungen zu kämpfen, wodurch er in der Zeitentabelle fast 1:40 Minuten verlor. Toyota-Pilot Takamoto Katsuta leistete sich in derselben Session einen Fehler und verlor dadurch ebenfalls mehrere Sekunden.

In der elften WP kollidierte Ott Tänak im mit Schnee bedeckten Absschnitt mit der Böschung, nachdem er den Ausgang aus der vorherigen Rechtskurve nicht optimal erwischt hatte. Der Este fuhr zunächst zwar weiter, nahm an der folgenden WP aber nicht mehr Teil. Teamkollege Thierry Neuville hatte über den Tag mit einem Aufhängungsschaden vorne rechts zu kämpfen, der sich über Samstag hinweg verschlimmerte. Der Belgier konnte die letzte WP dennoch beenden.

Ein weiterer Zwischenfall ereignete sich ebenfalls in der elften WP. Evans, der die erste Prüfung des Tages noch für sich entscheiden konnte, rutschte in einer Rechtskurve mit der Front leicht über die Böschung, wodurch der Brite die Kontrolle über seinen Boliden verlor und rückwärts einen kleinen Teil des Abhangs neben der Straße runterrutschte.

Ergbenisse: