Entsprechende Medienbericht, dass Matton seine Rolle in der FIA aufgegeben habe, kursierten bereits seit Tagen. Am Mittwochabend erfolgte in einem offiziellen Statement die Bestätigung vonseiten des Motorsport-Weltverbandes. "Die FIA erkennt die Entscheidung von Yves Matton an, nach vier Jahren als Rallye Director zu neuen Herausforderungen weiterzuziehen", heißt es in dem Statement.

FIA adelt Matton: Viele Erfolg und Errungenschaften

Weiters lobte der Weltverband in der Aussendung die Verdienste des ehemaligen Rallye-Piloten: "Unter seiner Führung hat die Rallye-Abteilung zu einer Reihe von Erfolgen und bedeutenden Errungenschaften in den WRC-, Regionalrallye- und Cross-Country-Kategorien beigetragen, wie etwa die Einführung der Rallye-Pyramide".

Eines der Hauptprojekte des Rallye-Sports in den vergangenen Jahren war der Umstieg auf neue Antriebsmodelle. Der Abschluss dieses Umstiegs wird 2022 vollzogen. Bei der Rallye Monaco, die vom 20. bis zum 23. Januar über die Bühne geht, starten Hyundai, Toyota und M-Sport Ford in der Topklasse erstmals unter dem als Rally1 bezeichneten Hybrid-Reglement.

Dass die zwei Hersteller und das Semi-Werksprogramm von Ford trotz des Technologiewandels in der Rallye-WM bleiben, schrieb der Weltverband Matton ebenfalls als Errungenschaft zu. Matton war außerdem dafür verantwortlich ASO als Promoter für die Rally-Raid-WM an Land zu ziehen. "Wir danken ihm für seine großartige Arbeit und wünschen ihm alles Gute für die kommenden Aufgaben", schließt die FIA die Mitteilung ab.

Kritik vom neuen FIA-Boss

Über die Gründe des Abgangs des ehemaligen Citroen-Mannes ist nichts bekannt. Am vergangenen Freitag wurde mit Mohammed Ben Sulayem aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ein neuer FIA-Boss gewählt. Ben Sulayem hatte in einem Interview nach seiner Amtseinführung den momentanen Status der Rallye-Weltmeisterschaft kritisiert.

Der vielfache arabische Rallye-Champion sagte: "Es reicht nicht aus, in einer so wichtigen Meisterschaft nur zweieinhalb Hersteller zu haben." Ob ein direkter Zusammenhang zwischen der Kritik des neuen FIA-Oberhaupts und dem Rücktritt von Matton besteht, kann allerdings nicht bestätigt werden.

Matton war seit 2018 offiziell als Rallye-Verantwortlicher des Automobil-Weltverbandes in Amt und Würden. Davor war der Belgier jahrelang in verschiedenen Positionen in der Motorsport-Abteilung von Citroen aktiv. Zwischen 2014 und 2018 war er unter anderem gleichzeitig Teamleiter der WRC-Mannschaft sowie des Einsatzteams in der Tourenwagen-WM.