Sebastien Ogier hat die Rallye Monza 2020 gewonnen und ist zum siebten Mal Rallyeweltmeister. Beim Saisonfinale feierten Ogier und Beifahrer Julien Ingrassia ihren 49. Sieg in der WRC und triumphierten nach 2013, 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018 erneut in der Fahrer- und Beifahrerwertung. Nach Volkswagen und M-Sport ist Toyota bereits der dritte Hersteller, mit dem das französische Duo Weltmeister wird. Mit einem Vorsprung von 13,9 Sekunden auf Ott Tänak kam Ogier ins Ziel.

Tänak setzte sich knapp gegen seinen Hyundai-Teamkollegen Dani Sordo durch. Nur 1,4 Sekunden trennten die beiden. Im Vordergrund stand jedoch, dass das Duo Hyundai die Titelverteidigung in der Herstellerwertung bescherte. Für Thierry Neuville war die Rallye Monza bereits am Freitag beendet. Er blieb in einem Zaun hängen und touchierte wenig später einen Betonblock. Das Aus besiegelte eine Fahrt durch eine große Pfütze. Wasser schwappte über die Motorhaube und beschädigte den Motor.

Die tragische Figur der Rallye Monza war Elfyn Evans. Der Toyota-Pilot reiste mit 14 Punkten Vorsprung auf Teamkollege Ogier als WM-Führender an. Am Samstag rutschte er bei extrem schwierigen Bedingungen von der Straße und in einen Graben, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte. Gerade einmal acht Punkte fehlten Evans letzten Endes zu seinem ersten Titel in der WRC. Daran konnten auch drei Bonuspunkte auf der Power Stage nichts mehr ändern.

Auf Platz vier kam M-Sport-Pilot Esapekka Lappi ins Ziel, der die Rallye zeitweise angeführt hatte. Der Finne deutete an, dass er 2021 wohl nicht mehr in der WRC fahren wird. Seine Teamkollegen Teemu Suninen und Gus Greensmith waren am Finaltag nicht mehr am Start. Suninen schied bereits am Freitag aufgrund eines Motorschadens aus. Greensmith musste nach Unfällen am Freitag und Samstag schließlich die Segel streichen.

Platz fünf bei der Rallye Monza und in der Fahrerwertung ging an Kalle Rovanperä, der sich angesichts seiner geringen Erfahrung in der WRC wacker schlug. Das Gleiche lässt sich über seinen Teamkollegen Takamoto Katsuta sagen, sofern man seinen bitteren Ausrutscher auf der ersten Wertungsprüfung ausklammert. Auf der abschließenden Power Stage setzte Katsuta mit der Bestzeit ein Ausrufezeichen.

Auf Platz sechs kam der Sieger in der WRC3, Andreas Mikkelsen ins Ziel. Der ehemalige WRC-Pilot, der auf ein Comeback in der höchsten Klasse hofft, schlug Oliver Solberg um 15,9 Sekunden. Rang acht ging an die Champions in der WRC3, Jari Huttunen und Mikko Lukka.

Position neun belegten die Sieger und Weltmeister in der WRC2, Mads Östberg und Torstein Eriksen. Sie verwiesen Konkurrent Pontus Tidemand um 25,6 Sekunden auf Rang zehn. WRC3-Pilot Emil Lindholm verpasste mit einer Sekunde Rückstand auf Tidemand denkbar knapp die Top-10.

Die WRC-Saison 2021 soll vom 21. bis 24. Januar mit der Rallye Monte-Carlo eröffnet werden, sofern es die Covid-19-Pandemie zulässt.