Schon wieder wird eine Rallye der WRC abgesagt. Die politischen Unruhen in Chile haben den Veranstalter nun dazu veranlasst, den WM-Lauf der Saison 2020 abzusagen. Eigentlich hätte die Rallye nahe der Hafenstadt Concepcion die vierte Station des nächsten Jahres bilden sollen, war für den Zeitraum vom 16. bis 19. April anberaumt.

Doch seit über einem Monat ist die Situation im Land angespannt. Proteste gegen erhöhte Ticketpreise im öffentlichen Nahverkehr eskalierten, es kam bald zu Ausschreitungen, der Notstand wurde verhängt. Jetzt wurde für April ein Referendum über eine neue Verfassung angekündigt. Die Veranstalter der Rallye halten es daher für sinnvoll, in diesem Zeitraum kein Event auszutragen. Das erklärten sie in einem Statement.

Chile kündigt WRC-Comeback 2021 an

Das bringt den WRC-Kalender für die Saison 2020 zurück auf nur 13 WM-Läufe. Von Seiten der FIA und der WM-Offiziellen wurde bezüglich der Absage noch keine Stellungnahme abgegeben. Damit ist auch unsicher, ob ein Ersatz-Event organisiert werden wird.

Chile selbst will jedenfalls 2021 wieder Austragungsort sein. Die Rallye feierte erst 2019 ihr Debüt im Kalender. "Wir haben mit der FIA und der WRC in Deutschland gesprochen, und sie haben zum Glück verstanden, was passiert, und uns erlaubt, 2020 abzusagen und den abgeschlossenen Drei-Jahres-Vertrag fortzuführen", heißt es von Veranstalter Felipe Horta.

Die WRC ist natürlich nicht die einzige internationale Rennserie, die von den Protesten in Chile betroffen ist. Auch die Formel E fährt 2020 wieder dort, der dritte Saisonlauf soll am 18. Januar ausgetragen werden. Ob der stattfindet, ist genauso noch nicht garantiert.