Citroen macht Schluss: Nach Spekulationen bestätigen die Franzosen jetzt das Ende ihres WRC-Engagements mit sofortiger Wirkung - obwohl ihre Fahrer Sebastien Ogier und Esapekka Lappi eigentlich noch für 2020 einen Vertrag hatten.

Die Begründung mutet etwas bizarr an: Sebastian Ogier sei schuld. "Unsere Entscheidung, schon mit Ende 2019 die WRC zu verlassen, folgt Sebastien Ogiers Entscheidung, Citroen Racing zu verlassen", rechtfertigt CEO Linda Jackson in der offiziellen Aussendung. Ogier und Citroen hatten sich trotz eines bestehen Vertrages zuletzt in Verhandlungen befunden.

Die gingen für Citroen nicht wie erhofft aus. "Wir hatten uns diese Situation natürlich nicht erwünscht, aber eine Saison 2020 ohne Sebastien können wir uns nicht vorstellen", sagt Jackson. Für Citroen endet eine lange Serie in der WRC, seit 2001 waren sie in der WM am Start. Acht Hersteller-Titel und 102 Siege gehen auf ihr Konto, viele davon durch Ogier und Sebastien Loeb, der seinerseits neun Fahrertitel in Folge holte.

Citroens Ausstiegsankündigung kommt nur wenige Tage nach der Bestätigung der Konzernschwester Peugeot, dass man an der Rückkehr nach Le Mans und in die Langstrecken-WM arbeite.

Was wird aus Citroens WRC-Fahrern?

Wie es für die beiden Stammfahrer weitergeht, ist unsicher. Da Ogier sein Zeug selbst gepackt hat, liegt der Verdacht nahe, dass er für 2020 bei einem anderen Hersteller andockt. Gerüchten zufolge sei das Toyota - was auch Sinn macht, denn das Team hat den amtierenden Weltmeister Ott Tänak soeben an Hyundai verloren.

Weniger Hoffnung gibt es für den jungen Finnen Esapekka Lappi, der 2019 als zweiter Fahrer an Bord kam. "Ehrlich gesagt sind das sehr schlechte Nachrichten für mich, für uns und für die ganze Rallye-Familie", schreibt Lappi kurz nach der Verkündung auf Twitter. "Die Arbeit hat begonnen, einen anderen Platz für die nächsten Jahre zu finden. Ich habe nicht viel Zeit, aber ein gutes und starkes Team um mich."