Strömenden Regen drohte die gute Arbeit des Belgiers von gestern zunichte zu machen. Der Kampf in den Wäldern von New South Wales artete zu einer wahren Schlammschlacht aus.

Aber Neuville ließ seine entschlossenen Herausforderer Jari-Matti Latvala und Ott Tänak hinter sich und gewann das Saisonfinale 2017 mit 22,5 Sekunden Vorsprung.

Damit fügt er seinen vorherigen Siegen in Frankreich, Argentinien und Polen einen weiteren Erfolg hinzu. In Sachen Saisonsiege ist Neuville damit der erfolgreichste Fahrer. Trotzdem musste er sich zum dritten Mal in den letzten fünf Jahren mit dem zweiten Platz zufrieden geben.

Neuville hatte die Führung übernommen, als sein Hyundai-Teamkollege Andreas Mikkelsen aufgeben musste. Mikkelsen war abgeflogen und hatte sich dabei zwei Reifen beschädigt. Er ging mit einer scheinbar komfortablen Führung von 20,1 Sekunden in die heutigen Speedtests im Norden von Coffs Harbour.

Regen suchte die lange Bucca Special Stage heim. Latvala halbierte dabei seinen Rückstand und hatte damit noch die Gelegenheit, Neuville am Ende den Sieg streitig zu machen.

Neuville warf alle Vorsicht über Bord und holte sich wichtige Sekunden im Kampf um den Sieg zurück. Wie wichtig diese Entscheidung war, zeigte sich als die vorletzte Prüfung wegen des Wetters abgesagt wurde.

"Das war ein Höllenritt! Ich habe das Auto auf der Straße gehalten, aber manchmal war es schon sehr eng. Ich wusste, dass ich den Unterschied machen könnte, aber ich musste clever sein. Wenn du den Grip verlierst, verlierst du gleich die Kontrolle und das Auto reagiert nicht mehr", sagte Neuville.

Latvalas zweiter Platz sah sicher aus, dann aber crashte er seinen Toyota Yaris in der finalen Power Stage, die live im Fernsehen übertragen wurde. Damit erbte Ford-Pilot Tänak in seinem letzten Rennen für M-Sport den zweiten Platz, bevor er 2018 zu Latvala ins Toyota-Team stößt.

Hayden Paddon beendete eine miserable Saison mit Platz drei. Er profitierte von einem Fehler Craig Breens. Der Citroen-Pilot schied auf dem Weg zum besten Saisonergebnis aus.

Ford-Pilot Sebastien Ogier, der vor einem Monat seinen fünften Titel in Folge sicherte, beendete die Saison auf Platz vier. Schaltprobleme beeinträchtigten sein Wochenende, dazu kam ein Timing-Fehler, der ihm 60 Strafsekunden einbrachte.

Elfyn Evans hatte das ganze Wochenende über Probleme mit dem Grip. Aber die Konstanz des Walisers wurde mit Platz fünf vor Esapekka Lappi belohnt.

Kris Meeke, der nach dem gestrigen Aufhängungsbruch an seinem Citroen wieder am Start war, wurde Siebter. Die Lokalmatadoren Nathan Quinn, Richie Dalton und Dean Herridge komplettieren die Top-10.