Die Rallye Großbritannien-Wales könnte 2017 der Schauplatz von zwei Meisterfeiern werden. M-Sport-Pilot Sebastien Ogier führt die Fahrerwertung mit 198 Punkten an. Seine verbliebenen Konkurrenten um den Titel sind Teamkollege Ott Tänak und Hyundai-Pilot Thierry Neuville. Tänak liegt 37 Punkte hinter Ogier, Neuville fehlen 38 Zähler.

Ogier hat die Rallye Großbritannien-Wales bereits vier Mal gewonnen. Mit einem fünften Sieg würde er nicht nur einen Rekord aufstellen, sondern sich auch seinen fünften Weltmeistertitel sichern. Sollte Ogier in seinem Ford Fiesta WRC Zweiter werden und auf der Power Stage die maximale Punktzahl einfahren, wäre ihm der Titel ebenfalls nicht mehr zu nehmen.

Die Chancen auf einen vorzeitigen Titelgewinn sehen für Ogiers Team sogar noch besser aus. M-Sport hat 83 Punkte Vorsprung auf Hyundai bei 86 noch erreichbaren Zählern. Daher benötigt M-Sport nur vier Punkte, um sich in der Herstellerwertung den Titel zu sichern. Für M-Sport wäre es der erste Pokal seit 2007 und der erste als Privatteam.

Wetter in Wales als WM-Faktor

Die Titelchancen von Ogier und M-Sport sehen gut aus, doch die Saison 2017 hat gezeigt, dass der Konkurrenzkampf sehr viel härter ist als in den Jahren zuvor. Jeder der vier Hersteller in der WRC hat 2017 gewonnen. Thierry Neuville bescherte Hyundai drei Siege, Sebastien Ogier und Ott Tänak gewannen je zwei Mal für M-Sport, Kris Meeke feierte mit Citroen zwei Siege und Comebacker Toyota verbuchte mit Jari-Matti Latvala und Esapekka Lappi ebenfalls zwei Erfolge.

Ein weiterer Faktor, der den WM-Kampf massiv beeinflussen könnte, ist das Wetter. In Wales ist der Herbst unberechenbar. Regen, Nebel und sogar Eis sind keine Seltenheit. Die Waldwege, auf denen die meisten Prüfungen ausgetragen werden, sind daher meist sehr rutschig. Ogier hat bei solchen Bedingungen einen Vorteil, als Erster zu starten, denn mit jedem Auto wird es matschiger.

Die Route der Rallye Großbritannien-Wales hat sich im Vergleich zu 2016 kaum verändert. Das Rallyezentrum befindet sich nach wie vor in Deeside. Neu ist eine kurze Auftaktprüfung am Donnerstagabend. Der Freitag wird eine Herausforderung, da es keinen Mittagsservice gibt.

Noch anspruchsvoller ist jedoch der Samstag - ein 17-Stunden-Marathon. Die erste Prüfung nehmen die Piloten noch vor Sonnenaufgang in Angriff und die letzte am Abend ebenfalls bei Dunkelheit. Der Sonntag fällt mit 41,17 gewerteten Kilometern knapp aus. Insgesamt erstrecken sich die 24 Prüfungen über 304,36 Kilometer.

Hyundai mit vier Boliden am Start

Hyundai tritt bei der Rallye Großbritannien-Wales zum ersten Mal in dieser Saison mit vier i20 Coupe WRC an. Hayden Paddon kehrt zurück, nachdem er die Rallye Spanien auslassen musste. Paddon soll zusammen mit Neuville und Neuzugang Andreas Mikkelsen um Punkte in der Herstellerwertung kämpfen. Einzig Dani Sordo ist nicht für diese Wertung nominiert.

Bei Toyota bestreitet Juho Hänninen sein letztes Event für das Team. Bei der Rallye Australien wird sein Beifahrer Kaj Lindström bereits seine neue Rolle als Sportdirektor bei Toyota aufnehmen. Hänninen wird in der Saison 2018 von Tänak ersetzt. Esapekka Lappi und Jari-Matti Latvala bleiben an Bord.

Die meisten englischsprachigen Starter bietet Citroen auf: Kris Meeke (Nordirland), Paul Nagle (Irland), Craig Breen (Irland), Scott Martin (England) und Chris Patterson (Nordirland). Citroen hat sich zum Ziel gesetzt, eines seiner drei Autos aufs Podium zu bringen. Meekes Sieg in Spanien bedeutete einen Aufwärtstrend nach schwierigen Zeiten. Doch die späten Startpositionen könnten den Citroen-Piloten in Wales das Leben schwer machen.

Die Rallye Großbritannien-Wales im TV

Red Bull TV:

Freitag, 27. Oktober 2017
23:00 Uhr: Highlights Tag 1

Samstag, 28. Oktober 2017
12:50 Uhr: Stage 12 LIVE
23:00 Uhr: Highlights Tag 2

Sonntag, 29. Oktober 2017
23:00 Uhr: Highlights Tag 3

Experte: Sebastien Loeb

SPORT1+:

Samstag, 28. Oktober 2017
15:25 - 16:20 Uhr: Stage 12

Sonntag, 29. Oktober 2017
09:00 - 09:55 Uhr: Wiederholung Stage 12
10:00 - 11:00 Uhr: Stage 18 LIVE