Esapekka Lappi hat bei der Rallye Finnland seinen ersten WRC-Sieg überhaupt eingefahren. Bei seiner erst vierten Rallye in der WRC verwies er Elfyn Evans mit 36 Sekunden auf Rang zwei. Der M-Sport-Pilot verdrängte um einen Wimpernschlag Juho Hänninen auf den dritten Rang und sprengte somit die Toyota-Phalanx an der Spitze.

Großer Schreckmoment am letzten Tag der Rallye Finnland: Lappi beschädigte in der vorletzten Prüfung sein Hinterrad, konnte den satten Vorsprung, den er zuvor herausgefahren hatte, dennoch weitestgehend sicher übers Ziel bringen. Damit bescherte der amtierende WRC2-Champion Toyota den zweiten Sieg seit dem Comeback dieses Jahr.

Mit Lappi schreibt sich nun der sechste Pilot ein ins Buch der Sieger 2017. Lange Zeit lieferte sich der 26-Jährige ein Duell auf Augenhöhe mit Lokalmatador Jari-Matti Latvala, ehe dem Routinier Samstagnachmittag ein Problem mit der elektronischen Kontrolleinheit einen Strich durch die Rechnung machte. Damit war einer der Top-Favoriten auf den Gesamtsieg vorzeitig aus dem Rennen.

Drei Debütanten unter den Top-3

Mit 49,1 Sekunden ging Lappi in den letzten Tag. Dabei bewahrte der Finne einen kühlen Kopf, als er sein rechtes Hinterrad beschädigte, nachdem er etwas von der Strecke abgekommen ist. "Es ist unglaublich, einfach unglaublich", schwärmte Lappi. "Ich bin hier in meiner Heimat, daher sollte ich hier stark unterwegs sein. Und das war ich auch. Aber an einen Sieg hätte ich Traum nicht gedacht. Ich muss mich bei meinem Team bedanken, denn sie haben es geschafft, ein unglaublich schnelles Auto in solch einer kurzen Zeit zu bauen."

Evans lieferte sich einen packenden Dreikampf um den zweiten Rang. Damit fuhr der Waliser das beste Ergebnis seiner Karriere ein. Der M-Sport-Pilot ging den letzten Tag von Platz vier aus an. Vor ihm das bis dahin dominante Finnen-Trio mit Lappi, Hänninen und Teemu Suninen. Die beiden Finnen und Evans wechselten im Prüfungs-Takt die Positionen. Am Schluss zwackte verwies der Waliser Hänninen mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,3 Sekunden auf Rang drei. Für den Toyota-Piloten war der dritte Platz das bislang stärkste Ergebnis seiner Karriere.

Suninen lag lange Zeit auf dem zweiten Platz. Ein Crash in der vorletzten Prüfung spülte ihn jedoch vom Podest. Ihm fehlten am Schluss 25,2 Sekunden auf den drittplatzierten Hänninen. Craig Breen wurde Fünfter und damit stärkster Citroen-Pilot. Hinter dem Iren wurde Thierry Neuville Sechster. Damit zog der Belgier in der Meisterschaft gleich mit Sebastien Ogier.

Favoritensterben bei der Rallye Finnland 2017

Bereits am ersten Tag war für Sebastien Ogier die Rallye Finnland 2017 gelaufen. Nach einem Sprung brach dem Franzosen die hintere Aufhängung. Ähnlich überraschend, wenn auch wesentlich später, das Aus von Jari-Matti Latvala. Ott Tänak konnte sich hingegen nach einem Platten am ersten Tag wieder erholen und schaffte es mit Platz sieben immerhin noch in die Punkte. Kris Meeke, Daniel Sordo und Mads Östberg komplettieren die Top-10 der Rallye Finnland.