Mit Steinen übersäte Schotterstraßen ließen die Hoffnungen vieler Spitzenpiloten platzen. Aber Elfyn Evans blühte mit sechs Prüfungsbestzeiten in Folge auf und führte in seinem Ford Fiesta mit 55,7 Sekunden Vorsprung vor Mads Östberg in einem ähnlichen Auto.

Den knappen Vorsprung des WM-Führenden Sebastien Ogier nach der Auftaktprüfung in den Straßen von Cordoba überwand Evans, sobald sich die Rallye am Freitagmorgen auf Schotterstraßen im Calamuchita Valley begab.

Evans gewann alle vier Prüfungen am Vormittag und führte zum Mittagsservice 30 Sekunden vor Jari-Matti Latvala. Zwei weitere Bestzeiten - eine davon gemeinsam mit Hayden Paddon - ließen seinen Vorsprung auf den neuen Zweiten, Östberg, anwachsen. Der Norweger, der die letzten zwei Rallyes ausließ, kämpfte sich auf Position zwei nach vorne.

"Es war zeitweise ziemlich hart, aber wir können mit dem Tag zufrieden sein", sagte Evans. "Wir müssen bedenken, dass noch ein sehr langer Tag vor uns liegt und auch der Sonntag wird ein harter Tag. Wir müssen am Vormittag so weitermachen, als wäre der heutige Tag nicht passiert."

Östbergs geduldige Strategie zahlte sich aus. Wie Evans profitierte er aufgrund seiner späten Startposition von saubereren und schnelleren Straßen und vermied die Steine am Straßenrand. So kletterte er trotz Bremsproblemen, die später zu ein paar kleinen Fehlern führten, im Klassement nach oben.

Ein enger Kampf zwischen vier Autos um den letzten Podestplatz endete mit Thierry Neuville auf Platz drei. Ein gebrochener Dämpfer und ein Reifenschaden bremsten den Belgier ein, der zudem damit zu kämpfen hatte, dass durch ein Loch Staub in sein Hyundai i20 Coupe drang und ihm die Sicht behinderte. Er lag 5 Sekunden hinter Östberg.

Thierry Neuville beendete Tag 1 auf Platz 3, Foto: Sutton
Thierry Neuville beendete Tag 1 auf Platz 3, Foto: Sutton

Straßenkehrer Ogier hatte bei den trockenen Bedingungen zu kämpfen. Er rutschte am Vormittag in einen Graben und verbog sich später die Lenkung seines Ford Fiesta, als er nach einer Kuppe auf einem Stein landete. Er lag 6 Sekunden hinter Neuville und 4,6 Sekunden vor Teamkollege Ott Tänak, der sich auf der vorletzten Prüfung einen Reifenschaden zuzog.

Obwohl sein Toyota Yaris auf den rauen Strecken aufsetzte, hielt Latvala Platz zwei, bis sein Motor überhitzte und ihn eine Position zurückwarf. Ein Reifenschaden auf der vorletzten Prüfung kostete ihn weitere 30 Sekunden und der Finne rutschte auf Platz sechs ab.

Paddon überschlug sich in seinem i20 auf der ersten Prüfung am Vormittag. Nach Reparaturen im Mittagsservice schlug er jedoch zurück. Eine Bestzeit teilte er sich mit Evans, ein weiteres Mal gewann er klar und kämpfte sich auf Rang sieben zurück.

Beide Citroen-Piloten sind ausgeschieden, Foto: Sutton
Beide Citroen-Piloten sind ausgeschieden, Foto: Sutton

Lorenzo Bertelli war in seinem Fiesta Achter vor Juho Hänninen, dessen Yaris es den ganzen Vormittag an Leistung fehlte. Der Führende in der WRC2, Pontus Tidemand, komplettierte die Top-10.

Für die Citroen-Piloten Kris Meeke und Craig Breen war es ein desaströser Tag. Meeke war Zweiter, bis eine Unebenheit seinen C3 aus der Bahn warf. Das Auto wurde stark beschädigt und er musste aufgeben. Breens C3 steckte im fünften Gang fest und auch er schied aus.

Dani Sordo rutschte von Platz drei ab, nachdem er einen Stein getroffen und sich den Lenkhebel an seinem i20 gebrochen hatte.

Am zweiten Tag der Rallye Argentinien geht es für die Fahrer in die Region nordwestlich von Villa Carlos Paz. Zwei identische Schleifen von jeweils drei Prüfungen stehen auf dem Programm. Insgesamt fahren die Piloten 160 gewertete Kilometer.