Mads Östberg hatte Mitte Dezember bestätigt, dass er in dieser Saison in einem 2017er Boliden an den Start gehen wird. In welchem Team er fahren wird, verriet der Norweger aber erst jetzt, einen Monat später. In einem Interview mit dem australischen Rally Sport Magazin stellte er seine gemeinsamen Pläne mit Privatier Martin Prokop vor. Die offizielle Präsentation soll am 19. Januar, dem Start-Tag der Rallye Monte Carlo, erfolgen.

Östbergs Privatteam Adapta - mit dem er in der Vergangenheit auch in der WRC antrat - und Prokops Team Jipocar schließen sich zusammen. Von M-Sport erhält das neue Team, dessen Namen noch nicht bekannt ist, zwei Ford Fiesta WRC der 2017er Generation. Da nur ein Hersteller 2017er Boliden einsetzen darf, schreibt M-Sport die Autos ein. Gewartet werden diese am Standort von Prokops Team in Brünn. Das Teammanagement übernimmt Quirin Müller, der bislang Jipocar betreute.

Der erste Start erfolgt bei der Rallye Schweden. Bei diesem Event sitzt Mads Östberg im Auto, in Mexiko dann Prokop. Das Team will ab der Rallye Frankreich zwei Fiestas einsetzen, das genaue Programm steht aber noch nicht fest. Östberg ist der 'Stammfahrer' des Teams, im zweiten Auto soll meist Prokop sitzen, andere Piloten sind nicht ausgeschlossen. Der 34-Jährige fährt aktuell bei der Rallye Dakar.

"Wir versuchen, neues Personal aus verschiedenen Bereichen der Rallye-Welt zusammen zu bringen und Erfahrungen zu vermengen. Einige Leute werden aus Martins Team kommen, aber kein Personal wird aus Dovenby [M-Sport-Sitz] sein", erklärte Östberg. Er betonte, dass das Team eigenständig sein und von M-Sport lediglich die Autos beziehen wird. M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson habe ihnen vertraglich dieselbe Spezifikation wie für das Werksteam zugesichert.

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Östberg verriet außerdem, dass er nie mit Wilson über eine Vertragsverlängerung für 2017 gesprochen habe. "Das Konzept dieses Teams kam schon recht früh im vergangenen Jahr auf. Ich weiß nicht mehr das genaue Datum, aber ich würde sagen, es war etwa zur Hälfte der Saison 2016", sagte Östberg. "Wir haben unseren Plan recht früh geschmiedet und ich glaube, dass Malcolm verstanden hat, was wir tun wollten."

Das Projekt ist laut Östberg auf zwei Jahre ausgelegt, zumindest haben seine Sponsoren für diesen Zeitraum ihre Unterstützung zugesagt. Neben der WRC wird Östberg bei anderen internationalen Rallyes sowie bei Events in seiner Heimat an den Start gehen. Er wird dabei einen Ford Fiesta R5 mit seinem Adapta-Team einsetzen.