Sebastien Ogier und M-Sport. Das neue Duo der WRC. Erst Mitte Dezember traf der vierfache Weltmeister nach dem Aus von Volkswagen seine Entscheidung, zukünftig im Ford Fiesta WRC anzugreifen. Entsprechend wenig Zeit bleibt dem Franzosen, um sich auf sein neues Arbeitsgerät einzustellen. "Ich denke, das wird interessant für nächstes Jahr. Die Zeit wird natürlich schwierig. Wir wissen alle, dass wir mit sehr geringer Erfahrung hinter dem Lenkrad des Fiesta in Monte Carlo ankommen werden. Aber wir geben unser Bestes und schauen, was wir erreichen können", sagte Ogier im Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Nach einem kurzen Test auf Schotter stand bereits kurz nach der Verkündung die erste richtige Bewährungsprobe an: Ein Test auf Schnee in Schweden, der Ogier zuversichtlich stimmte. "Auf Schnee war es nicht so schlecht. Ich habe diese Entscheidung auch getroffen, weil ich daran glaube, dass wir das Potenzial haben, etwas Gutes zu erreichen. Ich hoffe, dass wir zusammen Performance zeigen können", erklärte der Weltmeister. Ein Vergleich zum Polo R WRC, den er jahrelang gefahren hat, sei jedoch schwierig.

Weitere Testfahrten für Ogier

In rund vier Wochen werden die Rallye-Autos der neuen Generation erstmals über die Startrampe in Monte Carlo fahren. Für Ogier eine enorme Herausforderung im komplett neuen Auto, das vor allem sein Teamkollege Ott Tänak entwickelt hat. Nun muss er sich innerhalb kürzester Zeit anpassen.

"Es ist immer ein bisschen schwierig. Besonders, da das Auto nun homologiert ist und du weißt, dass du nicht einfach alles deinen Wünschen entsprechend ändern kannst", gab Ogier ehrlich zu. "Aber das Gefühl während des Tests war gut. Als Rallye-Fahrer musst du dich an so viele Dinge anpassen und nun wird meine Herausforderung im nächsten Jahr, mich an dieses Auto anzupassen."

Wie das Kräfteverhältnis sich 2017 in der WRC entwickeln wird, ist nun die große Frage. Citroen und Toyota kehren in die WRC zurück, Hyundai möchte mit dem neuen Auto den großen Angriff starten und auch M-Sport hat große Hoffnungen in den neuen Fiesta WRC gesetzt.

Für Ogier steht im Vordergrund, sich intensiv mit seinem neuen Auto auseinanderzusetzen. "Wir müssen sicherlich noch am Fiesta arbeiten, um uns absolut wohl hinter dem Lenkrad zu fühlen, aber nach dem ersten Test bin ich glücklich", verriet er. Nun stehen noch weitere Testfahrten vor der ersten Saisonrallye an. "Ich bin schon ganz ungeduldig, den Asphalt-Test und den Monte-Carlo-Test zu fahren, um ein bisschen besser einschätzen zu können, wo wir stehen. Aber zumindest habe ich Hoffnung."