Die Rallye Australien 2016 bildet nicht nur das Saisonfinale, sie wird auch zum Ende einer Ära. Zum letzten Mal kommen die aktuellen Boliden in der höchsten Klasse des Rallye-Sports zum Einsatz. Ein denkwürdiger Moment für M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson. "Die Rallye Australien bietet die perfekten Voraussetzungen, um zum aktuellen Ford Fiesta RS WRC auf Wiedersehen zu sagen - ein Auto, das uns über die Jahre so viel Erfolg beschert hat", erinnerte sich der Teamchef.

Der Ford Fiesta RS WRC kann auf bisher 50 Podiumsplätze zurückblicken - darunter neun geliefert von Mads Östberg. Der Norweger würde in Australien gerne die Zehn vollmachen. Allerdings hat er bei kaum einer anderen Rallye weniger Erfahrung als Down Under. Erst zwei Mal trat er an, im vergangenen Jahr wurde sein Einsatz spektakulär durch einen heftigen Unfall im Recce verhindert. Der damalige Citroen-Pilot war während der Erkundungsfahrt mit einem Truck zusammengestoßen und musste durch starke Schmerzen nach zwei gebrochenen Rippen die Teilnahme absagen.

Bisher stand Östberg in der Saison 2016 zwei Mal auf dem Podium. Die Chance auf Nummer drei in Australien ist durch seine siebte Position auf der Strecke gegeben. "Das Event ist in diesem Jahr etwas später als sonst. Wir werden sehen, welchen Einfluss das auf die Vor- und Nachteile der Startreihenfolge hat", erklärte der Norweger. "Generell ist es besser, weiter hinten zu starten, aber es gibt das Risiko von aufgewirbeltem Staub, der wirklich zur Herausforderung werden kann."

Schafft Eric Camilli in Australien einen guten Saisonabschluss?, Foto: Sutton
Schafft Eric Camilli in Australien einen guten Saisonabschluss?, Foto: Sutton

Camilli vor Premiere

Auf noch weniger Erfahrung kann Eric Camilli zurückblicken. Der Franzose war noch nie in Australien unterwegs und muss im Recce seinen Aufschrieb komplett neu erarbeiten. Sobald das Event allerdings beginnt, schlagen zwei Herzen in Camillis Brust: "Wir wollen die Saison mit einem Höhepunkt beenden, aber es gleichzeitig auch wichtig, alle Prüfungen zu fahren und maximale Erfahrung zu sammeln", gab der Franzose ehrlich zu.