Sind wir schon bei der Rallye Australien? Nein! Es ist immer noch die Rallye Großbritannien in Wales. Diese Tatsache war aber kaum zu glauben, denn offenbar wurde Mads Östbergs Beifahrer Ola Floene von Freitagabend von einer Schlange gebissen.

"Wir hatten einen merkwürdigen Morgen, da Ola nicht zu 100 Prozent fit war. Er hat sich sehr komisch verhalten und auch in den Prüfungen hatte er deutlich zu kämpfen", erklärte Östberg am Samstagabend. Der Norweger hatte große Probleme, den Aufschrieb richtig vorzulesen und auch die Zeiten im Überblick zu behalten. So bekam Östberg eine 10-Sekunden-Strafe, weil er und Floene den Servicepark am Morgen eine Minute zu spät verlassen hatten.

Ola Floene erlitt allem Anschein nach einen Schlangenbiss, Foto: Volkswagen Motorsport
Ola Floene erlitt allem Anschein nach einen Schlangenbiss, Foto: Volkswagen Motorsport

Zwei kleine Einstichpunkte an Floenes stark geschwollener Hand gaben weitere Rätsel auf. Im Regrouping nach den Vormittagsprüfungen bestand Östberg darauf, dass sein Beifahrer zu einem Arzt gehen sollte. Die Diagnose war kaum zu glauben: "Es sieht so aus, als wäre er von einer Schlage gebissen worden! Ich weiß nicht, ob es das war, aber er fühlte sich absolut nicht gut", erklärte der Östberg. "Nach etwas Medizin und einer Pause fühlte er sich besser - das war die Hauptsache.

Schlange in einer Mauer?

Die Spurensuche begann und Floene selbst hat eine mögliche Erklärung für den Biss. Während Östberg und Floene am Freitagabend an ihrem Ford RS WRC arbeiteten, benötigten sie einen Stein, um das Auto am Wegrollen zu hindern. "Ich sah einen Stein in einer trockenen Mauer, steckte daher meine Hand hinein und hatte dann Probleme, sie wieder herauszubekommen. Ich habe nichts gespürt", sagte Floene zu wrc.com.

Nach der Prüfung fiel dem Norweger allerdings auf, dass er sich nicht gut fühlte. Er spürte Krämpfe in seinem linken Daumen und hatte ein merkwürdiges Gefühl. "Es begann, schlimmer und schlimmer zu werden", fügte Floene hinzu. "Als wir nach Chester kamen, fühlte ich mich absolut nicht gut und meine Hand war stark geschwollen." Der Norweger hoffte, dass sich alles bis zum Samstagmorgen wieder legen würde - vergebens.

Mads Östberg traute seinen Augen nicht, Foto: Ford
Mads Östberg traute seinen Augen nicht, Foto: Ford

Floene hält durch

Trotz der gesundheitlichen Probleme und der zeitweisen Verwirrtheit gelang es Östbergs Beifahrer, seinen Piloten durch die schwierigen Bedingungen bei der Rallye Großbritannien zu navigieren. Das M-Sport-Duo startete den zweiten Tag auf Rang sieben und blieb auf dieser Position. Allerdings wurden aus 2:55 Minuten Rückstand 4:15 Minuten.