Bei der Rallye Spanien gab es zwei Entscheidungen: Sebastien Ogier ist Fahrerweltmeister und sein Co-Pilot Julien Ingrassia hat sich den Titel in der Co-Piloten-WM gesichert. Offen bleibt weiterhin, wer am Ende der beste Hersteller sein wird. Volkswagen geht mit 322 Punkten in die verbliebenen zwei Rallyes, Hyundai folgt mit 260 Zählern - ein großer Vorsprung, aber nicht uneinholbar.

"Wir sind happy was die Herstellerpunkte angeht", freute sich Dani Sordo am Sonntag. "Wir sind nicht so weit von Volkswagen entfernt. Das ist sehr wichtig. Zudem hatten wir zwei Hyundai auf dem Podium. Das Auto funktioniert gut, obwohl wir uns mancherorts auf Asphalt noch verbessern müssen. Aber wir sind nicht weit weg."

Teamkollege Thierry Neuville sah ebenfalls die Steigerung der Performance seines i20 WRC, erkennt aber ein großes Manko: "Wir sind immer noch nicht in der Lage, aus eigener Kraft zu gewinnen, das wurde in Spanien wieder deutlich." Aufgeben kommt für den Belgier zwar noch nicht infrage, dennoch geht der Fokus bereits jetzt auf die Saison 2017: "Wir hoffen, dass wir im kommenden Jahr Veränderungen vornehmen können, die uns das Leben einfacher und Volkswagen schwerer machen."

Thierry Neuville hofft auf eine Vorentscheidung zu seinen Gunsten in Wales, Foto: Sutton
Thierry Neuville hofft auf eine Vorentscheidung zu seinen Gunsten in Wales, Foto: Sutton

Neuville: Angriff auf Vizemeisterschaft

Viel realistischer als der Titel für Hyundai in der Hersteller-WM ist hingegen die Vizemeisterschaft für Neuville. Durch den Ausfall von Andreas Mikkelsen und das Podium des Belgiers, sind die beiden nun punktgleich auf Rang zwei vor den finalen Läufen in Großbritannien und Australien. "Wir werden in den kommenden beiden Rallyes kämpfen und vielleicht gelingt es uns, schon in Wales den Unterschied zu machen", wünschte sich Neuville.

Ein harter Kampf ohne Rücksicht - und das zwischen besten Freunden. Neuville und Mikkelsen unternehmen auch privat viel miteinander und gestalten ihren Trainingsalltag zusammen. Daran wird sich auch nichts ändern, obwohl die beiden nun in direkter Konkurrenz zueinander stehen.

"Wir sind zwar nicht mehr neu in der WRC, aber zählen zu den jüngeren Piloten. Wenn wir zusammenarbeiten, gemeinsam trainieren und uns gegenseitig pushen, profitieren wir beide davon", sagte Neuville und fügte an. "Dieses Wochenende habe ich ihn gejagt und er hat einen Fehler gemacht. Das muss aber nicht heißen, dass es in Zukunft nicht andersherum laufen kann. Ich denke nicht, dass sich deshalb etwas an unserer Beziehung ändert."