Andreas Mikkelsen hatte am Samstag zum Auftakt der Nachmittags-Etappe der Rallye Spanien einen heftigen Unfall. Mikkelsen und sein Beifahrer Anders Jäger blieben bei dem Crash unverletzt.

Der Volkswagen-Pilot kämpfte gegen Thierry Neuville um Rang drei. In einer schnellen Rechts-Links-Kombination fand dieser Kampf ein abruptes Ende. Der Norweger wurde etwas zu weit nach außen getragen und rutschte seitlich mit hoher Geschwindigkeit in eine kleine Lücke in der Leitplanke. Kurz danach begann die Leitplanke erneut und Mikkelsen wurde mit der linken Front von dort aus nach oben katapultiert.

"Ich war einfach zu schnell in einer Rechtskurve. Bei der ersten Durchfahrt durch diese Prüfungen war ich ein bisschen langsam in diesen Rechtskurven und ich habe entschieden, beim zweiten Mal etwas schneller durchzufahren und etwas mehr zu pushen", sagte Mikkelsen im Interview mit Motorsport-Magazin.com. "Aber ich habe die falsche Kurve erwischt. Wir haben die Leitplanke getroffen und es hat uns umgedreht."

Der Polo schlidderte kurz an der Leitplanke entlang, bevor er sich überschlug, auf dem Dach über die Strecke rutschte und schließlich seitlich an einem Baum Halt machte. Mikkelsen und Jäger konnten das Auto beide verlassen und die Unfallstelle sichern. "Uns geht es beiden gut", versichterte Mikkelsen, der seinen Fehler sofort realisiert hatte. "Gleich beim Einfahren in die Kurve merkte ich, dass das nicht die Kurve war in die ich pushen wollte. Ich habe es sofort realisiert. Dann ging es nur noch darum, dass die Leitplanke das Auto an einer sicheren Stelle erwischt."

Kein Re-Start unter Rally2

Durch den Unfall und den Überschlag wurde das Auto von Mikkelsen stark beschädigt. "Wir müssen das untersuchen und sehen, was wir tun können. Es ist recht viel beschädigt. Aber wenn es möglich ist, werden wir natürlich fahren", hoffte der Norweger auf einen Re-Start unter Rally2. Am Abend teilte Volkswagen jedoch mit, dass eine Reparatur seines Boliden im Service Park nicht möglich ist und Mikkelsen damit endgültig ausgeschieden ist.

Titel fast sicher für Ogier

Mikkelsen war der erste Verfolger von Weltmeister Sebastien Ogier in der Weltmeisterschaft. Da der Norweger nun keine Punkte sammelt, ist der Titel faktisch entschieden. Selbst bei einem Ausfall Ogiers hätte Mikkelsen mindestens Rang vier und einen Punkt in der Powerstage holen müssen. Das ist nun unmöglich. Lediglich Neuville könnte die Titelentscheidung noch vertagen. Der Hyundai-Pilot müsste die Rallye und drei Punkte in der Powerstage gewinnen und gleichzeitig dürfte Ogier keinen einzigen Zähler holen.

Im Mittagsservice hatte Mikkelsen noch angedroht, gegen Dani Sordo und Ogier zurückschlagen zu wollen. Der Norweger hatte im vergangenen Jahr seinen ersten WRC-Sieg bei der Rallye Spanien gefeiert und wollte dieses Kunststück gerne wiederholen. "Hoffentlich können wir am Nachmittag angreifen und wieder ein bisschen Zeit rausholen", so Mikkelsen. "Ich erwarte sehr gute Bedingungen. Es war morgens noch etwas feucht, aber jetzt sollte alles trocken sein."