Vor zwölf Monaten befand sich Sebastien Ogier in Schlagdistanz zu seinem dritten Weltmeistertitel, als Volkswagen auf heimischem Boden das komplette Podium buchte.

Freitag, 21. August

Ogier gab früh die Pace vor, als er sieben der acht Prüfungen des Auftakttags in den Weinbergen an der Mosel gewann. Der Franzose gab zu, dass er auf dem deutschen Asphalt hart pushte. Er schob sich während eines dominanten Nachmittags an Volkswagen-Teamkollege Jari-Matti Latvala vorbei, der nach der Vormittagsschleife geführt hatte, und ging mit einem Vorsprung von 9,5 Sekunden in die zweite Etappe.

Latvala fehlte das Selbstvertrauen, Foto: Sutton
Latvala fehlte das Selbstvertrauen, Foto: Sutton

Latvala fehlte bei den zunehmend rutschigen Bedingungen das Selbstvertrauen, während Andreas Mikkelsen im dritten Volkswagen Polo R die Top-3 komplettierte, wenn auch 34,9 Sekunden hinter der Spitze. Der Norweger stand zunächst unter Druck von Citroen-Pilot Kris Meeke, bis der Mann aus Ulster mehr als neun Minuten verlor, als er sich einen Druckstab vorne links brach.

Das beförderte den teaminternen Kampf zwischen den Hyundai-Piloten Dani Sordo und Thierry Neuville zu einem Duell um Rang vier. Die beiden Piloten tauschten wiederholt die Positionen und beendeten den Tag nur 1,9 Sekunden voneinander getrennt - zugunsten des Spaniers. Elfyn Evans überwand Dramen mit seiner Handbremse und komplettierte für das M-Sport World Rally Team die Top-6.

Samstag, 22. August

Ogier legte am zweiten Tag einen Zahn zu und brach Latvalas Entschlossenheit mit zwei sensationellen Fahrten über die berühmten militärischen Übungsstrecken der Panzerplatte. Er vergrößerte seinen Vorsprung auf 33,8 Sekunden.

Er meisterte den glatten Asphalt und den aufgebrochenen Beton souverän und hielt sich von den Hinkelsteinen fern, die dazu dienen, die Panzer auf der Spur zu halten. Mit sechs Bestzeiten auf seinem Konto blickte er auf einen 'perfekten' Tag zurück.

Die Hyundai-Piloten lieferten sich ein enges Duell, Foto: Sutton
Die Hyundai-Piloten lieferten sich ein enges Duell, Foto: Sutton

Obwohl er die anderen drei Prüfungen gewann, war bei dem Finnen hingegen die Luft raus und er wusste nicht, wie er seinen im Vergleich mangelnden Speed erklären sollte. Mikkelsen hielt sich auf einem immer weiter entfernten dritten Platz, während sich das enge Duell zwischen Sordo und Neuville fortsetzte. Trotz Problemen beim Gangwechseln hatte der Spanier mit 9,5 Sekunden Vorsprung die Nase vorn, nachdem der Belgier kurz an ihm vorbeigezogen war. Evans blieb Sechster.

Sonntag, 23. August

Ogier fuhr auf der kurzen, finalen Jagd durch die Mosel-Weinberge zu seinem sechsten Saisonsieg, 23 Sekunden vor Latvala, und zog in der ewigen Bestenliste der WRC auf Platz zwei mit Marcus Grönholm gleich.

Mit Mikkelsen auf Platz drei war das Ergebnis ein emotionaler Dreifacherfolg für Volkswagen und beendete einen Heimevent-Fluch, denn Deutschland war bis dahin das einzige Event, das der Hersteller nie zuvor gewinnen konnte.

Sordo schlug Neuville und sicherte sich mit Platz vier das beste Ergebnis seit fast einem Jahr, während Evans - der als einziger Nicht-Volkswagen-Pilot am Sonntag eine Prüfung gewann - Platz sechs hielt.