Dani Sordo (Hyundai i20) Ergebnis: Ausgeschieden
Da er als Zweiter in der Meisterschaft anreiste, musste Sordo zwei Tage als Straßenfeger überstehen. Er beschwerte sich nicht viel, aber trotz einer sauberen Fahrt und der Tatsache, dass er die Prüfungen offensichtlich genoss, kamen die Zeiten nicht und am Ende des zweiten Tages dümpelte er auf Rang elf herum. Er hatte Glück, dass er am Sonntagmorgen weiterfahren konnte, nachdem er mit drei je 450 Kilogramm schweren Heuballen Bowling gespielt hatte. Aber auf der nächsten Prüfung war alles vorbei, als er einen Graben touchierte und die hintere Aufhängung an seinem Auto brach. Sordos erster Ausfall in dieser Saison wirft ihn auf Platz fünf in der Gesamtwertung zurück. Ein Pluspunkt ist jedoch, dass er damit in Finnland eine bessere Startposition genießen sollte.

Eric Camilli (Ford Fiesta RS) Ergebnis: Platz 9
Camilli fuhr wieder mit der strikten Anweisung von M-Sport, die Rallye zu beenden und kann diesen Punkt abhaken - auch wenn ein Fehler am Finaltag bedeutete, dass es keine vollkommen saubere Fahrt war. Der Franzose war zum ersten Mal in Polen und es war erst die 13. Schotter-Rallye seiner Karriere. Daher lautete das Hauptziel, Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln. Es dauerte eine Weile, ehe er seinen Aufschrieb an die schnellen Prüfungen angepasst hatte, aber er schlug regelmäßig seinen erfahreneren Teamkollegen Mads Östberg. Camilli war auf dem besten Weg, ihn auch am Sonntag zu schlagen, bis er im Ziel der vorletzten Prüfung zu weit rauskam und einen Baumstumpf traf. Er fiel hinter Östberg zurück, nachdem er die letzte Prüfung nur mit Zweiradantrieb bestritt.

Stephane Lefebvre (DS 3) Ergebnis: Platz 12
Lefebvres Rallye hatte mit der von Camilli viel gemeinsam - nämlich dass sie bis Sonntag ziemlich gut aussah. In der Tat sah es am Samstag extrem gut aus, als Stephane seinen ersten Prüfungssieg einfuhr und an Teamkollege Craig Breen vorbeiging. Aber das änderte sich alles, als er am Sonntag auf der ersten Durchfahrt der Power Stage, live übertragen auf WRC+, eine Kurve zu schnell nahm und sein Auto von einem Baum abprallte. Breen bekam Platz sieben geschenkt und Lefebvres Rallye schien vorbei zu sein. Allerdings war dem nicht so. Irgendwie schaffte er es in den Service Park zurück, sein (noch rollendes und damit legal montiertes) linkes Hinterrad und seine Stoßstange hinter sich herschleifend, und wurde letzten Endes Zwölfter. Bravo!

Latvalas Pace gab ihm selbst Rätsel auf, Foto: Sutton
Latvalas Pace gab ihm selbst Rätsel auf, Foto: Sutton

Jari-Matti Latvala (Volkswagen Polo R) Ergebnis: Platz 5
In Latvalas eigenen Worten: "Manchmal hat man Tage, an denen die Dinge nicht wie geplant laufen." Das erlebte er an den ersten beiden Tagen. Für ihn lief es einfach nicht. Trotz einer ordentlichen Startposition hatte er bis WP9 mehr als 30 Sekunden verloren und musste erklären, warum. "Ich habe kein Gefühl fürs Fahren und kann es nicht verstehen. Das Auto und ich sind nicht eins. Ich kann es nicht in Worte fassen", sagte er. Dann schlug er auf WP16 mit der schnellsten Zeit und einem klareren Kopf zurück. Am Sonntag fuhr er eine weitere Bestzeit und auf der Power Stage zwei Bonuspunkte ein. Eine weitere unvorhersehbare Leistung des Finnen.

Hayden Paddon (Hyundai i20) Ergebnis: Platz 3
Mit Platz drei schlug Paddon nach der doppelten Enttäuschung mit Ausfällen auf Sardinien und in Portugal solide zurück. Der Kiwi hatte am Freitag seinen besten Tag und fuhr drei Prüfungssiege ein, mit denen er seinen Anspruch auf den letzten Podestplatz klarmachte. Nachdem er einen Angriff auf die Spitze ausgeschlossen hatte, verbrachte er den Finaltag damit, seinen angriffslustigen Teamkollegen Thierry Neuville im Auge zu behalten - wobei er sich fast verschätzte. Hinterher gestand er, dass nur 0,8 Sekunden Vorsprung alles andere als komfortabel waren.

Ott Tänak (Ford Fiesta RS) Ergebnis: Platz 2
Verlockend nah dran an seinem ersten WRC-Sieg machte Tänak stattdessen aus den falschen Gründen Schlagzeilen. Seine 2015er Form ließ vermuten, dass er sich in Polen gut schlagen würde und das tat er auch, indem er das Beste aus seiner Startposition herausholte und das DMACK-Team nah an einen bedeutenden Sieg brachte. Es wäre außerdem ein sehr gern gesehener und verdienter Sieg gewesen - was es noch schlimmer machte, als er durch einen Reifenschaden auf der vorletzten Prüfung auf Platz zwei zurückfiel. Sein Verlust in letzter Minute war schwer mit anzusehen und sogar ein abgehärteter Profi wie Sebastien Ogier war so bewegt, dass er Trost spendete. Ein paar Stunden später könnte Tänak das Positive an einem ansonsten sagenhaften Wochenende akzeptieren und sprach von einer Revanche. Vielleicht in Finnland?