Die Rallye Portugal ist seit 1973 mit Unterbrechungen Teil der Rallye-Weltmeisterschaft. Vom 19. Bbis zum 22. Mai 2016 ist sie die erste europäische Schotter-Station der Saison. Das Messegelände Exponor in Matosinhos ist wie im vergangenen Jahr das Zentrum der Rallye.

Prüfungsklassiker wie die 'Fafe' bleiben im Zeitplan, auch 'Ponte de Lima' und der Rallycross-Kurs in Lousada stehen wieder auf dem Programm. Insgesamt hat sich die Route der Rallye im Vergleich zum Vorjahr um lediglich 6,52 Kilometer verändert. An den vier Rallye-Tagen legen die Piloten 368,00 Kilometer zurück, die sich auf 19 Prüfungen verteilen.

Hayden Paddon greift von WM-Rang zwei aus nach dem Sieg, Foto: Sutton
Hayden Paddon greift von WM-Rang zwei aus nach dem Sieg, Foto: Sutton

Die Rallye beginnt am Donnerstagabend mit dem Super Special 'Lousada'. Am Freitag stehen drei Prüfungen auf dem Programm, die je zwei Mal gefahren werden und bis an die Grenze zu Spanien führen. Der Samstag wird mit 165 gewerteten Kilometern der längste Tag der Rallye und führt die Fahrer in den Osten des Landes Richtung Amarante. Am Finaltag warten mit 'Vieira do Minho' und 'Fafe' zwei Klassiker. Besonders Letztere lockt tausende Zuschauer an die Strecke, zumal die Prüfung als abschließende Power Stage bestritten wird.

Die Rallye Portugal ist bekannt für ihre sandigen Straßen, die bei der ersten Durchfahrt vor allem den führenden Piloten das Leben schwer machen. Sebastien Ogier beklagte sich 2015 vehement über die Bedingungen, durch die ihm jede Chance auf Top-Zeiten genommen wurden. Bei der zweiten Durchfahrt weisen die WPs hingegen vor allen herausragende Steine und Spurrillen auf. Ein weiterer Faktor ist das Wetter in Portugal. In der Vergangenheit waren Starkregen oder Nebel teils eine große Herausforderung und sorgten für großes Chaos während der Veranstaltung.

In Portugal wird viel Sand aufgewirbelt, Foto: Sutton
In Portugal wird viel Sand aufgewirbelt, Foto: Sutton

Ogier, Paddon oder doch Latvala?

Die Favoritenfrage beim fünften Saisonevent ist nicht einfach zu klären. Der Blick auf die Gesamtwertung und damit die Startreihenfolge des Events zählt Vorjahressieger Jari-Matti Latvala zu den klaren Anwärtern auf die Top-Positionen. Seine Bilanz in Portugal ist allerdings mehr als durchwachsen und weist neben wenigen Höhepunkten vor allem Unfälle und sogar Horror-Crashs wie 2009 auf.

Wesentlich stabiler ist in dieser Beziehung Sebastien Ogier. Den Weltmeister verbindet ganz besondere Erinnerungen mit dem Event. 2010 feierte er dort seinen ersten Sieg in der WRC und ließ in den Folgejahren drei weitere Triumphe folgen. Lediglich 2012 in seinem Volkswagen-Testjahr in der WRC2 und 2015 musste er sich geschlagen geben.

Sebastien Ogier 2010 bei seinem ersten WRC-Sieg in Portugal, Foto: Sutton
Sebastien Ogier 2010 bei seinem ersten WRC-Sieg in Portugal, Foto: Sutton

Auf Ogier wird auch in diesem Jahr der Fokus liegen. Die Rallye-Welt erwartet ein spannendes Duell mit dem momentanen Überflieger Hayden Paddon. Der Hyundai-Pilot feierte in Argentinien seinen ersten Erfolg in der WRC und eroberte damit WM-Rang zwei. Nun werden sich die beiden Piloten in Portugal auf Augenhöhe messen.

Neben Latvala und Ogier ist 2016 nur ein weiterer Pilot am Start, der sich bereits in die Siegerlisten der Rallye Portugal eintragen konnte: Mads Östberg. Der Ford-Pilot hatte in Argentinien aber deutlich mit seinem Auto zu kämpfen und hat bei einem normalen Verlauf der Rallye nur Außenseiterchancen.