Die Rallye Argentinien 2016 wird in die Geschichte der WRC eingehen. Mit Hayden Paddon gewinnt erstmals ein Neuseeländer eine WRC-Rallye und das in einem nervenaufreibenden Finale. Nur durch 2,6 Sekunden getrennt gingen Paddon als Führender und Sebastien Ogier als Verfolger auf die Power Stage, die berühmt-berüchtigte El Condor.

Obwohl Ogier als Meister der Power Stages gilt, fuhr er in diesem Fall weder die Bestzeit ein, noch konnte er seinem Rivalen im letzten Moment den Sieg wegschnappen. Paddon brannte eine klare Bestzeit in den argentinischen Schotter und verwies seinen Teamkollegen Dani Sordo in der Power Stage um 11,2 Sekunden auf Rang zwei. Ogier musste mit Rang drei Vorlieb nehmen und beendete die Rallye 14,3 Sekunden hinter Paddon auf Platz zwei.

"Ich kann es fast nicht glauben", sagte Paddon. "Ich habe auf dieser Prüfung absolut alles gegeben! Danke an alle und vor allem an die Menschen, die zu Hause in Neuseeland vor dem Fernseher saßen. Ich habe mich drei Wochen lang auf diese Prüfung vorbereitet. In der Vergangenheit lagen mir die engen und kurvigen Abschnitte absolut nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass wir eine Chance haben - heute habe ich mir einfach nur die Räder abgefahren. Wir werden noch viel mehr mit diesem Auto gewinnen", kündigte er an.

Der Triumph in Argentinien ist der erste Sieg, der auf das Konto des Hyundai i20 WRC der neuen Generation geht. Bislang stand je ein Podiumsplatz aus Monte Carlo und Schweden auf dem Konto. Sordo fuhr in Mexiko ebenfalls aufs Podest, verlor seinen dritten Platz jedoch nachträglich durch eine Strafe.

Volkswagen verfehlt Rekord

Während Hyundai jubelt, bleibt Argentinien für Volkswagen ein praktisch weißer Fleck auf der Landkarte. Jari-Matti Latvala fuhr 2014 zwar einen Sieg für die Wolfsburger ein, in den Jahren darauf wurde das Weltmeister-Team jedoch jeweils geschlagen. Nach dem Sieg von Kris Meeke bei der Rallye Argentinien 2015 legte Volkswagen eine Siegesserie von zwölf Rallyes hin und egalisierte damit einen selbst aufgestellten Rekord. An diesem Wochenende sollte mit Sieg Nummer 13 ein weiterer Rekord in den Geschichtsbüchern landen.

Stattdessen muss der dreifache Weltmeister Ogier mit Platz zwei und Teamkollege Andreas Mikkelsen mit Rang drei Vorlieb nehmen. Wobei Letzterer keineswegs unglücklich darüber ist, die Rallye erstmals ohne Rally2-Neustart bewältigt zu haben. Der dritte Volkswagen-Pilot, Latvala, war an diesem Wochenende hingegen die tragische Figur des Events. Er schied am Samstag in Führung liegend aus und flog auf der Power Stage ein weiteres Mal ab.

Ein enttäuschendes Wochenende erlebte auch Thierry Neuville, der aufgrund eines technischen Defekts schon früh zurückfiel und mit Rang sechs hinter Sordo und Mads Östberg Schadensbegrenzung betrieb. "Ein furchtbares Wochenende, um ehrlich zu sein. Es war schwierig, bei all den Problemen, die wir hatten, einen guten Rhythmus zu finden. Ein gutes Wochenende für das Team, aber nicht für uns."

Die Top-10 der Rallye Argentinien runden ein beeindruckend starker Lokalmatador Marcos Ligato in einem Citroen DS3 WRC, Newcomer Eric Camilli, Routinier Henning Solberg und WRC2-Sieger Nicolas Fuchs ab.