Ausfallorgien und Materialschlachten

Die Rallye Argentinien ist für die WRC-Boliden ein Härtetest, den sie in den vergangenen Jahren zum Teil reihenweise nicht bestanden. 2015 fielen am ersten Tag der Rallye mit Sebastien Ogier, Lorenzo Bertelli, Hayden Paddon, Andreas Mikkelsen und Ott Tänak bereits fünf Piloten aus. Auch im Jahr davor gab es eine Ausfallorgie, der Mikko Hirvonen, Mads Östberg, Andreas Mikkelsen, Dani Sordo und Thierry Neuville zum Opfer fielen.

Die Rallye Argentinien setzt den Boliden gewaltig zu, Foto: Sutton
Die Rallye Argentinien setzt den Boliden gewaltig zu, Foto: Sutton

Übertriebene Freundschaftsdienste

Andreas Mikkelsen und Thierry Neuville gingen mit ihrer Freundschaft bei der Rallye Argentinien 2015 gleich zwei Mal zu weit. Zunächst versuchte Neuville, seinem Freund durch einen leichten Rempler zu verstehen zu geben, dass er ihm mit seinem defekten Boliden den Weg versperrt. Allerdings ging er dabei zu schwungvoll vor und demolierte beide Autos an den Stoßstangen.

Auf der Power Stage versetzten die beiden Freunde ihre Teams in Erstaunen, als sie exakt den gleichen Fehler begingen. Sie blieben an ein und demselben Felsen hängen und brachen sich dabei die Aufhängung. VW und Hyundai nahmen die Vorfälle ihrer Piloten mit Humor und sprachen von Rallye-Ironie.

Radlos, aber nicht ratlos

Was tun, wenn man kurz vor dem Ende einer Prüfung einen Reifen verloren hat, aber nicht aufgeben will? WRC2-Pilot Yuriy Protasov rannte kurzerhand los, um das Rad wieder einzusammeln. Notdürftig befestigt konnte er so mit vier Rädern weiterfahren. Doch ihn und seinen Beifahrer ereilten zwei Strafen. Zum einen eine Zeitstrafe wegen verspäteter Ankunft im Service Park. Zum anderen eine Zeitstrafe wegen Fahrens mit nur drei rotierenden Rädern und gefährlichen Verhaltens. Protasovs Beifahrer Pavlo Cherepin hatte sich während der Fahrt auf die Motorhaube gelehnt, um das waidwunde Auto auszubalancieren.