Sebastien Ogier bestritt in Mexiko seine 100. WRC-Rallye. Mit dem Start bei der Rallye Argentinien beginnt er somit seine 'zweiten Hundert'. Ogier gehört nun zu einem elitären Kreis. Nur 25 Fahrern gelang es im Laufe der WRC-Geschichte, 100 Rallyes und mehr zu bestreiten. Der Erste von ihnen war Hannu Mikkola 1987 in Griechenland.

Ogier wurde bei seiner 100. Rallye 'nur' Zweiter - ein Makel ist das beim Blick in die Geschichtsbücher jedoch nicht. Nur Tommi Mäkinen konnte seine 100. Rallye 2001 in Portugal gewinnen. Mit einem zweiten Platz begingen auch Carlos Sainz und Jari-Matti Latvala ihr Jubiläum. Rekordchampion Sebastien Loeb schied bei seiner 100. Rallye 2008 in Schweden aus.

Ogier und Beifahrer Ingrassia bestritten in Mexiko ihre 100. WRC-Rallye, Foto: Volkswagen Motorsport
Ogier und Beifahrer Ingrassia bestritten in Mexiko ihre 100. WRC-Rallye, Foto: Volkswagen Motorsport

So steht Ogier nach 100 Rallyes im Vergleich zu Loeb da:

FahrerSiegePodestplätzePrüfungssiege Titel
Sebastien Loeb781169069
Sebastien Ogier34484283

Ogier mag die Messlatte von Loeb noch lange nicht erreicht haben, dennoch ist ihm in seiner WRC-Laufbahn bereits Beachtliches gelungen. Ogier hat jede Rallye im aktuellen Kalender (das neue Event in China ausgenommen) mindestens einmal gewonnen - mit einer einzigen Ausnahme: Argentinien. 2013 und 2014 wurde Ogier jeweils Zweiter. Im vergangenen Jahr kam der Weltmeister lediglich auf Rang 17 ins Ziel.

"Auch dieses Jahr wird es nicht einfach, weil wir wieder als Erste auf die Strecke gehen", erklärte Ogier. "Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben, um meine persönliche Bilanz zu verbessern und die Rallye zum ersten Mal zu gewinnen. Bisher lief die Saison für Julien und mich optimal, wir haben immer das bestmögliche Ergebnis eingefahren. Vor diesem Hintergrund bin ich sehr optimistisch für Argentinien."

Volkswagen stellt eigenen Rekord ein

Um eine Bilanz geht es nicht nur für Ogier, sondern auch für die anderen VW-Piloten. Denn die Rallye Argentinien 2015 ist das letzte Event, bei dem sie geschlagen wurden. Seitdem haben sie saisonübergreifend zwölf Rallyes gewonnen und damit den von Volkswagen aufgestellten Rekord egalisiert. Mit einem Erfolg in Argentinien würden sich die Wolfsburger einen weiteren Eintrag in die Geschichtsbücher sichern.

"Keine Frage - wenn man eine solche Serie geschafft hat und die Chance bekommt, das Tüpfelchen auf das i zu setzen, dann ist die Motivation besonders hoch", sagte Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. "Einmal rund um den Erdball in Serie gewonnen zu haben - das hat noch kein Hersteller in der Rallye-WM zuvor erreicht."

Latvala fuhr 2014 den bislang einzigen Sieg für Volkswagen in Argentinien ein. Aufgrund seiner Startposition und mit dem Erfolg in Mexiko im Rücken reist der Finne zuversichtlich nach Südamerika. "Nach dem Sieg in Mexiko hatte ich das Gefühl: Endlich sind wir in der Saison angekommen. Jetzt müssen wir dieses Momentum mit nach Argentinien nehmen, um dort weitere Schritte in die richtige Richtung zu machen", verdeutlichte er.

Latvala fuhr den einzigen VW-Sieg in Argentinien ein, Foto: Sutton
Latvala fuhr den einzigen VW-Sieg in Argentinien ein, Foto: Sutton

Der dritte im Bunde, Andreas Mikkelsen, ist wie Ogier auf eine Versöhnung mit der Rallye Argentinien aus. "Im letzten Jahr hatte ich in Argentinien großes Pech. Zunächst hatte sich ein Reifenschaden zu einem weitaus größeren Problem entwickelt und uns weit zurückgeworfen. Zu guter Letzt mussten wir nach einer Kollision mit einem Felsen auf der Powerstage aufgeben. Ganz klar: In diesem Jahr möchte ich dort auf das Podium fahren, was allerdings nicht einfach wird, denn die Rallye besteht aus vielen neuen Wertungsprüfungen", meinte er.

Die Rallye Argentinien beginnt am Donnerstag, den 21. April, mit der Super Special in Cordoba.