A wie Asphalt: Sebastien Loeb war der Dominator auf allen Flächen und Terrains. Doch wenn es auf Asphalt ging, machte ihm niemand etwas vor. Neun Mal gewann Loeb allein die Rallye Deutschland, davon sieben Mal in Folge. Vier Mal in Serie triumphierte er auf heimischem Boden bei der Rallye Korsika. Hinzukommen zwei Siege bei der Rallye de France - Alsace.

7 Mal in Folge hat Loeb in Deutschland gewonnen, 2 weitere Siege kamen hinzu, Foto: Sutton
7 Mal in Folge hat Loeb in Deutschland gewonnen, 2 weitere Siege kamen hinzu, Foto: Sutton

B wie Beifahrer: 19 Jahre lang bilden Sebastien Loeb und sein Beifahrer Daniel Elena ein unschlagbares Team. Der Monegasse wurde in Frankreich mehrmals zum Sportler des Jahres gewählt, was für einen Monegassen keine Selbstverständlichkeit ist. Zusammen mit Loeb konnte er insgesamt 78 Siege feiern, unter anderem auch seine Heimrallye in Monte Carlo, die das Duo sieben Mal für sich entscheiden konnte. 2016 traten Loeb und Elena gemeinsam bei der Rallye Dakar an und erzielten zahlreiche Bestzeiten.

C wie Citroen: Seit 1998 bestritt der Franzose mit der Marke Citroen die verschiedenen Rallye-Serien, bevor er schließlich als Citroen-Werksfahrer unter Vertrag genommen wurde. Und auch wenn viele Experten der Meinung waren, Loeb solle zu VW wechseln und eine neue Herausforderung suchen, blieb er seiner alten Liebe treu. Selbst als er der WRC adieu sagte und in der WTCC eine neue Herausforderung suchte, verließ er den Konzern nicht. Im November 2015 kam jedoch das überraschende Ende. Loeb hatte auf eine weitere Saison in der WTCC gehofft, wurde aber komplett Peugeot und dem Dakar-Engagement überlassen.

Elena und Loeb sind nach wie vor ein Gespann, Foto: ASO/DPPI
Elena und Loeb sind nach wie vor ein Gespann, Foto: ASO/DPPI

D wie Deutschland: Diese Rallye konnte Sebastien Loeb neun Mal gewinnen und sich somit in die Geschichtsbücher eintragen. Doch noch viel mehr als die Anzahl der Erfolge, zählt sein erster Triumph. Denn 2002, als die Rallye in das WM-Programm aufgenommen wurde, hieß der Sieger Loeb. Dieser erste Triumph in der Rallye-Weltmeisterschaft sollte der erste einer Reihe von einmaligen Erfolgen sein.

E wie Ehrgeiz: Sebastien Loeb ist nicht zu bremsen. Neun WRC-Titel reichen dem Tausendsassa nicht. Nach einem Abstecher auf die Rundstrecke mit der WTCC wandte er sich 2016 der Rallye Dakar zu. Mit dem ersten Sieg wollte es noch nicht klappen, doch Loeb schlug sich für einen Debütanten mehr als respektabel.

F wie Finnland: Loeb gehört zu einem kleinen Kreis von Nicht-Nordeuropäern, die die Hatz durch die finnischen Wälder gewinnen konnten. 13 Mal ging er in Finnland an den Start, drei Mal ging er als Sieger hervor. Den Erfolg 2012 bezeichnete er als einen seiner besondersten Siege. Denn dieser Triumph bedeutete Kampf von der ersten bis zur letzten Sekunde.

G wie Geschwindigkeit: All diese Erfolge hätte Sebastien Loeb nicht erreichen können, wenn er nicht so schnell wäre, wie er eben ist. Regelmäßig setzte er Bestzeiten - im Laufe seiner Karriere waren es insgesamt 906. Das ist - wenig überraschend - Rekord.

Loeb setzte sich in Finnland gegen die Macht der Nordeuropäer durch, Foto: Citroen
Loeb setzte sich in Finnland gegen die Macht der Nordeuropäer durch, Foto: Citroen

H wie Heimat: Sebastien Loeb wurde am 26. Februar 1974 in Haguenau im Elsass geboren und liebt seine Heimat bis zum heutigen Tag. Daher war sein siebter Titel 2010 eine besondere Erfahrung. Denn diesen holte er sich in der finalen Stage der Rallye Frankreich, die genau durch seinen Geburtsort führte. Ein Kunststück, das ihm 2012 erneut gelang.

I wie intelligente Fahrweise: Sebastien Loeb wusste, wie viel und wann er Druck machen musste. Zwar freute er sich über jeden Sieg, nahm aber auch einen Gang heraus, wenn es zu riskant wurde und er Beschädigungen oder sogar einen Ausfall fürchten musste. Das ist einer der Gründe, warum er stetig wie ein Eichhörnchen Punkt um Punkt sammelte und auch wusste, wann es sich über einen zweiten Platz zu freuen galt. 116 Podestplätze gehen auf Loebs Konto, was wie in vielen anderen Kategorien einsame Spitze ist.

J wie Jugend: Sebastien Loeb bestritt nicht den direkten Weg zum Rallye-Champion, sondern lebte in seiner Jungend ein relativ normales Leben. Zwei Jahre nachdem er die Schule abgebrochen hatte, begann er eine Ausbildung zum Elektrotechniker. Nach dem Ende seiner Lehrzeit bekam er eine Festanstellung im selben Unternehmen, die er dann aufgrund seiner Rallye-Laufbahn kündigte.

K wie Kunstturnen: Bevor sich der achtfache Rallye-Weltmeister dazu entschloss, in einem schnellen Auto durch die Wälder zu fahren, ging er einem sehr konträren Sport nach: Kunstturnen. Eine Gemeinsamkeit hatten die beiden Sportarten allerdings in Loebs Fall: Erfolg. In seiner Kindheit wurde er vierfacher Elsässer Meister, einmal Meister Ostfrankreichs und Fünfter bei der französischen Meisterschaft.

Loeb hat das Turnen nicht verlernt, Foto: Citroen
Loeb hat das Turnen nicht verlernt, Foto: Citroen

L wie Loeb, Séverine: Sebastien Loebs Ehefrau Séverine hütete nicht nur zu Hause Tochter Valentine, während ihr Mann um die Welt raste. Sie nahm auch ab und an auf dem Beifahrersitz Platz.

M wie Mikko Hirvonen: Der Finne biss sich an Loeb die Zähne aus. 2009 und 2011 war Mikko Hirvonen der einzige Pilot, der Loeb den WM-Titel streitig machen konnte. "Um Sebastien zu schlagen, reicht eine exzellente Rallye nicht aus - sie muss mehr als perfekt sein." 2012 kämpften die beiden sogar Seite an Seite bei Citroen - mit gleichem Ergebnis.

N wie Niederlage: Ist ein Begriff, der in Sebastien Loebs Wortschatz nur sehr selten zur Anwendung kommt. Zwar gab es bis zu seinem ersten WM-Titel 2004 einige Probleme und Schwierigkeiten, doch danach legte er eine unvorstellbare Erfolgsserie auf den Schotter oder Asphalt der Welt. In seiner zweiten Karriere in der WTCC musste Loeb jedoch eine Niederlage wegstecken. Der angestrebte Titel wollte ihm nicht gelingen.

O wie Ogier: 2011 hatte der Rekordchampion einen neuen Teamkollegen an seiner Seite. Sebastien Ogier konnte Loeb wahrhaft Paroli bieten. Die Traumkombination für Citroen hielt allerdings nur ein Jahr, nachdem sich Ogier nicht mit der Nummer-2-Rolle zufrieden geben wollte. Nun startet Ogier für Volkswagen und wandelt auf den Spuren seines Namensvetters.

P wie Peugeot: Loeb gewann nicht nur 2013 für Peugeot das berühmte Pikes-Peak-Rennen, sondern ging 2016 beim Comeback der Marke mit dem Löwen bei der Rallye Dakar an den Start. Weiterhin verbindet Loeb und Peugeot das Team, mit dem Rekordchampion in der WRC2 einen 208 T16 einsetzt.

Q wie Quentin Giordano: Loeb gibt seine Erfahrungen an einen jungen Piloten weiter und gibt ihm mit Starts in seinem Team die Chance, in der WRC2 Erfahrungen zu sammeln. Quentin Giordano darf 2016 bei fünf WCR2-Rallyes sowie nationalen Events den Peugeot 208 T16 von Sebastien Loeb Racing pilotieren. Giordano erhofft sich dadurch den Durchbruch.

R wie Rekorde: In seiner Karriere gelangen Sebastien Loeb 78 Siege bei 169 Starts, was einer Quote von 46,15 Prozent entspricht. Seine längste Siegesserie hielt sechs Rallyes an - dieses Kunststück schaffte Loeb sogar zwei Mal. Trotz aller Dominanz von Sebastien Ogier bleibt Loebs Rekord der meisten Siege in einer Saison bestehen: elf Mal gewann Loeb 2008, was einer Quote von 73,3 Prozent entspricht.

Loeb feierte Siege bei 23 verschiedenen Rallyes. 116 Podestplätze sind ebenso Rekord wie die 1.625 Punkte, die Loeb im Laufe seiner Karriere einfuhr. Weitere Spitzenwerte gefällig? 15 Podestplätze in Folge hat vor und nach ihm niemand geschafft. Bei 28 Rallyes in Serie Punkte einzufahren ist ebenfalls niemand anderem gelungen. 906 Prüfungssiege sind nach wie vor unerreicht.

Sebastien Loebs Rekorde

Siege: 78
Siegquote: 46,15
Siege in Folge: 6
Podestplätze: 116
Podestplätze in Folge: 15
Punkte: 1.625
Punkte in Folge: 28
Prüfungssiege: 906

S wie Siege: Nach seinem ersten Sieg in der WRC, 2002 in Deutschland, ließ der Franzose 77 weitere folgen. Damit hat er mehr als doppelt so viele Erfolge wie sein erster Verfolger Sebastien Ogier, der 34 Mal triumphieren konnte.

T wie Titel Nummer neun: 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012! Am Anfang der Saison 2012 hatten viele Beobachter damit gerechnet, dass Sebastien Loeb vom wiedererstarkten Jari-Matti Latvala gehörig unter Druck gesetzt werden und vielleicht erstmals seit 2004 geschlagen werden könnte. Stattdessen brannte er ein wahres Feuerwerk ab. 2013 begab sich Loeb dann nicht mehr auf die Mission Titelverteidigung, sondern bestritt nur noch ausgewählte Rallyes.

Bis zu seinem Unfall trumpfte Loeb bei der Dakar auf, Foto: ASO/DPPI
Bis zu seinem Unfall trumpfte Loeb bei der Dakar auf, Foto: ASO/DPPI

U wie unbesiegbar: Dieses Prädikat drängt sich immer weiter auf. Denn nachdem er 2004 seinen Siegeszug startete, konnte den Franzosen nichts mehr aufhalten. Selbst ein Fahrradunfall im Jahr 2006, der ihn durch einen Oberarmbruch an der Teilnahme der letzten vier Rallyes des Jahres hinderte, konnte ihm die WM nicht mehr streitig machen. Durch seinen Abschied aus dem Sport, wird er auf ewig unbesiegt bleiben.

V wie Vertrauen: Seit 1998 waren Citroen und Sebastien Loeb ein unzertrennliches Team - eine Beziehung, die nur mit viel Vertrauen von beiden Seiten wachsen konnte. Zu jeder Zeit konnte er auf die uneingeschränkte Rückendeckung seines Teams zählen. Einen kleinen Knacks gab es nur, als Citroen Ende 2015 bekannt gab, sein WTCC-Programm zu reduzieren und Loeb gleichzeitig vor die Tür setze. Dieser erklärte, er sei überrascht und enttäuscht gewesen.

W wie widrige Bedingungen: Egal ob Regen, Schnee, Eis, Staub, Nebel oder etwas anderes. Sebastien Loeb kommt mit allen äußeren Bedingungen zurecht - das hat er nicht zuletzt bei der härtesten Rallye der Welt, der Dakar, bewiesen. Ganz ohne Unfälle lief seine Karriere allerdings nicht ab. Bei der Dakar überschlug sich Loeb gleich mehrfach, blieb jedoch unverletzt.

X wie X-Games: Zum ersten Mal in seiner Karriere startete Sebastien Loeb 2012 bei den X-Games in Los Angeles im Rallye-Cross - und gewann überlegen Gold. Angetreten war der neunfache Weltmeister mit einem Citroen DS3 XL und machte bei seinem ersten Auftritt klar, dass auch in Übersee der Weg zum Sieg nur über ihn führt.

Y wie Yves Matton: Der Belgier war nicht nur in Loebs letzter voller Saison in der WRC sein Teamchef bei Citroen, sondern betreute auch den Einstieg in die WTCC. Matton fährt ab und an auch selbst Rallyes. So ging er unter anderem schon mit Loebs Beifahrer Daniel Elena bei der Rallye Condroz-Huy an den Start.

Z wie Zukunft: Wer glaubt, Sebastien Loeb möchte sich einfach nur an den Genfersee setzen und die Zeit mit seiner Familie genießen, liegt völlig falsch. Denn Loeb hat noch einige Projekte laufen oder in Aussicht. Sein Team Sebastien Loeb Racing geht in der WTCC, dem Porsche Carrera Cup, der Junior-WRC und WRC2 an den Start. Als Fahrer ist Loeb 2016 für Peugeot Sport aktiv und bestreitet nach der Rallye Dakar weitere Marathonrallyes. Nicht ausgeschlossen ist aber auch eine Rückkehr in die WRC, zum Beispiel als Testfahrer bei Toyota.