Robert Kubica wird wohl nicht vor der Rallye Portugal im Mai in die WRC zurückkehren - wenn überhaupt. Der ehemalige Formel-1-Pilot hat seinen Start bei der Rallye Schweden abgesagt. Dass er an den Überseerallyes in Mexiko und Argentinien teilnimmt, ist angesichts der Kosten für dieses Unterfangen unwahrscheinlich. Selbst für die Rallye Schweden konnte er nicht die nötigen Mittel auftreiben.

Kubicas Beifahrer Maciek Szczepaniak war jedoch bereits bei der Bekanntgabe der Starterliste für die Rallye Schweden auf die Euphoriebremse getreten. "Die Organisatoren der Rallye Schweden haben uns einfach nur grünes Licht gegeben für den Fall, dass sich nach Anmeldungsschluss noch etwas ändert", hatte er via Facebook mitgeteilt. Der Startplatz war demnach nur provisorisch.

Nun bleibt Kubica zumindest mehr Zeit, um das Budget für weitere Starts zusammenzustellen. Bei der Rallye Monte Carlo waren auf seinem Ford Fiesta RS WRC lediglich die Logos von Reifenlieferant Pirelli und dem polnischen Ölkonzern Lotos zu sehen gewesen. Im vergangenen Jahr sah es in puncto Sponsorenlogos ähnlich mau aus, lediglich Chemiekonzern Grupa Azoty warb neben Pirelli und Lotos auf Kubicas Boliden.

Lotos fördert unter anderem auch ERC-Champion Kajetan Kajetanowicz und ist Hauptsponsor der Fußballnationalmannschaft. Für Schlagzeilen sorgte am 27. Januar die Generalversammlung von Lotos, die auf Wunsch des Schatzmeisters einberufen wurde und bei der mehrere zentrale Mitglieder des Aufsichtsrats ausgetauscht wurden. Zudem sorgte für Verwirrung, dass der Konzern vorzeitig seinen Vertrag mit der russischen Ölgesellschaft Rosneft verlängerte und nun 25 Prozent mehr Öl von ihr bezieht.

Fraglich ist also, ob Kubica aus dieser Quelle mehr Geld beziehen kann als zuvor. Neue Sponsoren zu finden, ist ebenfalls ein schwieriges Unterfangen, ansonsten hätte Kubica bereits bei der Rallye Monte Carlo zumindest ein paar zusätzliche Aufkleber auf dem Auto gehabt. Nicht gerade hilfreich ist bei seiner Suche nach Geldgebern seine Fehleranfälligkeit, die in den vergangenen Jahren oftmals in spektakulären Unfällen endete.

Kubicas Rallyeunfälle - die Top 6

Kubica on fire! Das galt bei der Rallye Monte Carlo 2014 nicht nur für den Speed des Polen, sondern auch für sein Auto.

Eine Zuschauerprüfung auf einem Rundkurs ist das ideale Terrain für Kubica? Von wegen! Bei der Rallye Mexiko 2014 schaffte Kubica einen Überschlag.

Sogar mehrere Überschläge sind es bei seinem Abflug bei der Rallye Finnland 2015. Kubica kommt von der Schotterpiste ab und rotiert hochkant.

Bei der Rallye Deutschland 2015 sorgte Kubica ebenfalls für einen Hingucker, als er durch einen Weinberg pflügte. Anschließend musste er sich seiner demolierten Windschutzscheibe entledigen und luftig weiterfahren.

In heimischen Gefilden versetzte Kubica im Jahr 2013 eine Kuhherde in Angst und Schrecken.

Bei der Rallye Schweden 2014 suchte Kubica gleich mehrfach die berühmt-berüchtigten Schneewehen neben der Straße auf.