Sebastien Ogier, Volkswagen, Erster: Heute hat die Rallye Monte Carlo wieder gezeigt, warum sie die schwierigste Rallye im Kalender ist. Die Bedingungen auf den Prüfungen waren so unterschiedlich, dass die richtige Reifenwahl ähnlich wie ein Roulette-Spiel war. Auf den 51 Kilometern von Lardier-et-Valença nach Faye war es weitgehend trocken, allerdings auch vereister als erwartet. Und die zehnte Prüfung war so unglaublich verschneit und eisig - dort kam ich mir vor wie in Kitzbühel auf der Streif. Insgesamt bin ich aber mehr als zufrieden, wie der Tag für Julien und mich gelaufen ist. Schade, dass Kris Meeke nicht mehr dabei ist, den Kampf mit ihm hätte ich gern bis zum Ziel fortgesetzt.

Andreas Mikkelsen fährt seinem besten Ergebnis in Monte Carlo entgegen, Foto: Roundfour.de
Andreas Mikkelsen fährt seinem besten Ergebnis in Monte Carlo entgegen, Foto: Roundfour.de

Andreas Mikkelsen, Volkswagen, Zweiter: Alles in allem ein guter Tag für uns. Am Morgen haben wir als einzige auf eine komplett unterschiedliche Reifenstrategie gesetzt und vier Winterreifen mit Spikes sowie zwei superweiche Slicks mitgenommen. Auf der ersten der beiden Prüfungen haben wir dadurch viel Zeit eingebüßt, aber ein bisschen mehr auf der folgenden Prüfung zurückgewonnen. Das ist eben typisch ‚Monte': Eine Prüfung ist trocken, die nächste hat Eis und Schnee. Am Nachmittag bin ich gerade auf der ‚Sisteron'-Prüfung sehr vorsichtig gewesen, um nichts zu riskieren. Eventuell war ich etwas zu vorsichtig, denn dort haben wir nochmal Zeit verloren. Wir haben morgen noch einen spannenden Zweikampf mit Thierry Neuville um Platz zwei vor uns. Darauf freuen wir uns.

Thierry Neuville, Hyundai, Dritter:Wir waren dank eines verbesserten Setups auf der Nachmittagsschleife in der Lage, etwas mehr vom Potential des neuen Autos zu zeigen. Eine großartige Reifenwahl gab uns zudem Vertrauen, um zu pushen, als es zählte. Am Nachmittag haben wir auf der langen WP11 Zeit verloren, hofften aber, dass die Reifenwahl uns auf der finalen Prüfung einen Vorteil bieten würde - genau das trat ein. Die ersten WP-Siege mit dem neuen Auto einzufahren war etwas Besonderes und ich habe es wirklich genossen. Morgen liegt unser Fokus darauf, den dritten Platz abzusichern und eine Podiumsplatzierung für das gesamte Team zu holen.

Stephane Lefebvre, Citroen, Fünfter: Ich bin noch nie in so schwierigen Bedingungen wie heute Morgen gefahren. Um ehrlich zu sein, sagte ich letztes Jahr, dass ich diese Rallye fast einfach fand. Aber diesmal ist es unglaublich schwierig. Der Grip änderte sich alle 300 Meter. Ich hatte Schwierigkeiten, das richtige Gefühl zu finden zwischen Bereichen, in denen ich pushen konnte, und denen, wo ich es eher ruhiger angehen sollte. Über den Mittag arbeiteten wir im Team hart, danach war das Auto einfacher zu fahren und ich war in der Lage, meine Pace zu erhöhen. Ich bin zufrieden mit meinem Top-5-Ergebnis. Das war mein ursprüngliches Ziel und ich werde versuchen, diesen Platz morgen zu halten.

Dani Sordo fuhr auf der finalen Prüfung die zweitschnellste Zeit, Foto: Sutton
Dani Sordo fuhr auf der finalen Prüfung die zweitschnellste Zeit, Foto: Sutton

Dani Sordo, Hyundai, Siebter: Auf der ersten Prüfung heute sind wir gerutscht und gegen einen Erdwall geprallt. Dadurch wurde das Auto hinten links beschädigt. Wir haben die Prüfung langsam beendet und es glücklicherweise reparieren können. Wir hatten ein kleines Problem mit dem Getriebe zu Beginn der zweiten Prüfung, aber das konnte im Service behoben werden. Über Mittag haben wir ein paar Setup-Anpassungen vorgenommen und - wie sich zeigte - die beste Reifenwahl. Die lange Prüfung war nicht fantastisch, aber wir waren für die finale Prüfung auf dem richtigen Gummi und konnten etwas mehr vom Potenzial des Autos zeigen. Es war das erste Mal, dass ich mich bei dieser Rallye wohlgefühlt und es genossen habe. So müssen wir morgen weitermachen und dann ein Ergebnis unter den besten Sechs einfahren.

Kris Meeke, Citroen, ausgeschieden: Wenn man sich die TV-Bilder ansieht, muss man sagen, dass wir - gelinde gesagt - Pech hatten. Wir schienen der gleichen Linie wie die anderen zu folgen, aber da war ein Stück freiliegenden Betons und wie auch immer, ich habe es erwischt. Es riss den Ölwannenschutz ab und beschädigte den Ladeluftkühler des Getriebes. Es war ein etwas merkwürdiger Zwischenfall, aber bitterlich enttäuschend, so auszuscheiden. Wir haben es mit Schnee, Eis, überfriedende Nässe und Reifenwahl durch alle Herausforderungen geschafft, alles auf so hohem Level absolviert und mit Seb gekämpt. Seb war in bestimmten Bereichen ein bisschen stärker und ich hatte ehrlich gesagt damit zu kämpfen, ihn zu halten. Aber wir haben unser Bestes gegeben und ich denke, dass die Pace unsere stetigen Verbesserungen zeigt. Das ist ermutigend für die Zukunft.

Jari-Matti Latvala, Volkswagen, ausgeschieden: Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass es mir sehr leidtut, was heute passiert ist. Nach einer Rechtskurve sind wir von der sehr rutschigen Strecke abgekommen, in den Straßengraben gerutscht und landeten dann auf einer Wiese. Dichter Dampf vom Motor und hochspritzender Schlamm aus dem Graben nahmen mir für einen Moment die Sicht. Ich sah einen Zuschauer, der zur Seite sprang und bin langsam zurück auf die Strecke gefahren. Nach der Prüfung hat mich das Team kontaktiert und mir mitgeteilt, dass ich einen Zuschauer berührt hatte. Wie gesagt, der Vorfall tut mir sehr leid.