Sebastien Ogier führt die Rallye Wales nach einem ereignisreichen ersten Tag an. Der Weltmeister liegt 13,5 Sekunden vor Lokalmatador Kris Meeke und 31,4 Sekunden vor Volkswagen-Teamkollege Andreas Mikkelsen. "Kris fährt gut", gestand Ogier am Ende des Tages. "Es wird nicht einfach, diese Rallye zu gewinnen. Ich bin froh, dass ich diesen Tag ohne Probleme beendet habe."

Das ist einer ganzen Reihe von Fahrern nämlich nicht gelungen. Jari-Matti Latvala rutschte auf der zweiten Prüfung bereits nach 600 Metern in einen Graben. Der Finne hatte einen neuen, rechten Vorderreifen montiert, aber vergessen, ihn vor dem Prüfungsbeginn aufzuwärmen. "Der erste Bremspunkt fühlte sich sehr rutschig an, weshalb ich beim zweiten härter bremsen wollte. Aber da der Reifen neu und kalt war, fehlte der Grip", schilderte Latvala.

"Die Räder haben sofort blockiert, der Motor ist ausgegangen und da ich das Auto nicht mehr steuern konnte, sind wir gradewegs in den Graben." Sein Polo blieb zwar unbeschädigt, war im Graben allerdings manövrierunfähig. "Das ist wohl einer der peinlichsten Fehler meiner ganzen Karriere", gab der Finne ehrlich zu. Am Samstag startet er unter Rally2 wieder. Auf der dritten Prüfung schied Neuville aus, nachdem er sich ein Rad von seinem Hyundai gerissen hatte. Teamkollege Kevin Abbring musste wegen technischer Probleme die Segel streichen.

Hayden Paddon konnte sich trotz technischer Probleme ins Ziel schleppen, nachdem er auf der Verbindungsetappe zu Prüfung sechs für Reparaturversuche anhalten musste. Wie sich herausstellte, ließ sich das Problem an der Hydraulik jedoch nicht beheben und er musste im Sicherheitsmodus fahren. "Das bedeutete: Keine Schaltwippen, keine Handbremse, keine Ganganzeige. Alles, was wir tun konnten, war, ruhig zu bleiben und das Auto durchzubringen", meinte Paddon.

Robert Kubica und Elfyn Evans verloren aufgrund von schleichenden Reifenschäden Zeit, während Dani Sordo und Paddon Dreher zu verzeichnen hatten. Kubica hatte zudem nach dem Schaden an der Front seines Autos zu urteilen auf der letzten Prüfung einen Ausritt. Auf der Verbindungsetappe zurück zum Service Park musste er anhalten, da der Kühler seinen Dienst quittiert hatte.

Ein eher ungewöhnliches Problem plagte Mads Östberg. Er hatte den berühmt-berüchtigten walisischen Matsch nicht nur am, sondern auch im Auto. "Es ist ein Schlammbad im Auto", klagte der Norweger.

Die Piloten mussten am ersten Tag der Rallye Wales 133,68 Prüfungskilometer ohne Mittagsservice absolvieren. Kaltes, nasses Wetter und viel Wind sorgten für klassische Rallye-Wales-Verhältnisse. Vor allem die späten Starter hatten mit den Bedingungen zu kämpfen.

"Gut, heute Erster auf der Piste zu sein", gab Ogier zu, der sich in der Vergangenheit mehrfach über die Startreihenfolge beklagte. "Ich bin mir sicher, dass alle Fahrer dem zustimmen würden. Auf der einen Seite ist es ein Vorteil, was den Grip angeht. Auf der anderen Seite kann es hart sein, als Erster die Bedingungen zu erkunden und die Gripverhältnisse zu lesen. Ab Prüfung drei hatte ich jedoch ein gutes Gefühl."

Durch die Probleme der Top-Piloten stießen Privatier Lorenzo Bertelli und Nachwuchspilot Stephane Lefebvre in die Top-10 vor.

Die Top-10 in der Übersicht

1. Ogier (Volkswagen) 1:16:03.5 Stunden
2. Meeke (Citroen) +13.5 Sekunden
3. Mikkelsen (Volkswagen) +31.4
4. Östberg (Citroen) +43.0
5. Sordo (Hyundai) +1:18.7 Minuten
6. Tänak (Ford) +1:34.9
7. Paddon (Hyundai) +2:03.5
8. Evans (Ford) +2:21.6
9. Bertelli (Ford) +3:21.5
10. Lefebvre (Citroen) +3:25.4