Der dritte Sieg bei der Rallye Spanien war schon fast in trockenen Tüchern - aber eben nur fast. Mit 50,9 Sekunden Vorsprung ging der dreifache Weltmeister in die letzte Prüfung und hätte lediglich gemütlich dem Ziel entgegenfahren müssen. Doch das ist nicht die Mentalität des Champions. Er wollte nicht nur die 25 Punkte für den Sieg, sondern auch die drei Zusatzzähler in der Power Stage.

Nur vier Kilometer vor dem Prüfungsende kam das Aus. "In einer lang gezogenen Linkskurve war ich zu schnell und bin am Ausgang etwas zu weit herausgetragen worden. Wir haben die Leitschiene touchiert, sie hat sich leicht verbogen und das Rad hat sich am Pfosten, der die Leitschiene hält, eingehakt", erklärte Ogier. "Das hat das Rad herausgerissen – das war das Aus."

Wie Motorsport-Magazin.com bereits berichtete, wurde der Weltmeister direkt danach zu einem Routine-Check ins Krankenhaus verbracht. Alle Untersuchungen wurden abgeschlossen und keine Verletzungen entdeckt. "Gut, dass alles in Ordnung ist. Leider haben wir uns durch diesen Fehler um den Sieg gebracht. Aber ich freue mich sehr für Andreas und Ola, die ihren ersten Rallye-WM-Sieg absolut verdient haben."

Verständnis von Motorsport-Direktor Jost Capito

Es hätte für Volkswagen das perfekte Ergebnis mit einem neuerlichen Dreifachsieg werden können, stattdessen warf ausgerechnet Ogier alles auf der Power Stage weg. Anstatt Vorwürfen gab es von Volkswagen-Motorsport-Direktor Jost Capito aber Verständnis. "Er hat wirklich Druck gemacht, daran gibt es keinen Zweifel. Er wollte die drei Punkte mitnehmen, obwohl er sie nicht benötigt hätte", sagte Capito. "Aber das ist eben ein Rennfahrer und Rennfahrer wollen gewinnen. Egal, ob er die Punkte braucht oder nicht. Dass dann mal was daneben gehen kann, kann jedem passieren."