Jari-Matti Latvala heißt der neue Führende der Rallye Korsika. Auf der sechsten Wertungsprüfung der Rallye setzte der Finne die zweitschnellste Zeit hinter dem in der Gesamtwertung nach einer Zeitstrafe abgeschlagenen Sebastien Ogier. Der bisherige Führende Elfyn Evans büßte 3,7 Sekunden auf Latvala ein und liegt nun zwei Sekunden hinter der Spitze. Für den Sonntag ist somit alles angerichtet für ein spannendes Finale.

Längste Prüfung der Rallye

Die letzte Prüfung des Tages stellte auch gleichzeitig die längste der Veranstaltung dar. Über 48 Kilometer mussten die Fahrer von Muracciole hinauf zum Col de Sorba zurücklegen. Dabei ging es zuerst hinauf nach Vezzani, bevor auf einem besonders schnellen Streckenabschnitt Pietroso angesteuert wurde. Durch den Ort Ghisoni hindurch, führte es die Fahrer danach hinauf auf 1.311 Meter zum Ziel.

Das Wetter präsentierte sich wie bereits am Morgen trocken, auch die Straßen waren inzwischen zum großen Teil abgetrocknet. Die Fahrer entschieden sich angesichts der veränderten Bedingungen vorrangig für die härteren Reifen. Um 14:02 Uhr ging Thierry Neuville erneut als erster Fahrer auf die Strecke, gefolgt von Sebastien Ogier. Den Kampf an der Spitze fochten allerdings Jari-Matti Latvala und Elfyn Evans untereinander aus. Nur 1,7 Sekunden trennten die beiden vor Beginn der Prüfung.

Elfyn Evans bleibt in Schlagdistanz zur Führung, Foto: Ford
Elfyn Evans bleibt in Schlagdistanz zur Führung, Foto: Ford

Große Probleme hatten die Fahrer nicht zu beklagen, Reifenschäden oder andere Reparaturarbeiten blieben aus. Die Bestzeit setzte relativ ungefährdet Sebastien Ogier mit 8,7 Sekunden vor Latvala und 12,4 Sekunden auf Evans. Somit übernahm der Finne die Führung bei der Tour de Corse mit exakt zwei Sekunden Vorsprung auf den Briten. Jedoch verlief die Prüfung nicht problemlos für ihn.

Getriebeprobleme bei Latvala

"Ich bin ganz gut gefahren, aber wir hatten ein Problem mit dem Getriebe beim Herunterschalten. Nach 15 Kilometern habe ich meinen Rhythmus verloren, da ich in das manuelle System schalten musste", erklärte Latvala. Wie bereits auf der ersten Prüfung des Tages musste Kevin Abbring abreißen lassen. Nur Rang 13 belegte er auf dem Teilstück, in der Gesamtwertung fiel der Niederländer auf Rang fünf zurück.

Am Sonntag fällt dann die Entscheidung über den endgültigen Ausgang der Rallye Frankreich. Angesetzt sind erneut drei Prüfungen, da das Wetter stabil scheint und bislang keine Nachrichten über Beschädigungen der Strecke bekannt sind, deutet vieles darauf hin, dass es auch tatsächlich zur Durchführung aller drei Etappen kommt. Bereits 07:25 Uhr geht es los mit dem Teilstück von Sotta nach Chialza, unmittelbar schließt sich Prüfung Nummer acht von Zerubia nach Martini an, bevor nach dem Service 12:00 Uhr die Power Stage von Bisinao nach Agosta plage ansteht.

Kevin Abbring büßte einige Positionen ein, Foto: Hyundai
Kevin Abbring büßte einige Positionen ein, Foto: Hyundai

Gesamtwertung der Rallye Frankreich nach Tag 2

1. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) 1:42:24,8 Stunden
2. Elfyn Evans (Ford) +0:02,0
3. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) +0:30,8
4. Kris Meeke (Citroën) + 0:53,6
5. Kevin Abbring (Hyundai) +1:00,1
6. Mads Östberg (Citroën) +1:05,7
7. Hayden Paddon (Hyundai) +1:25,5
8. Bryan Bouffier (Ford) +1:32,2
9. Stephane Sarrazin (Ford) +1:51,6
10. Ott Tänak (Ford) +1:53,9