Nachdem die zweite Prüfung der Tour de Corse buchstäblich ins Wasser fiel, ging es auf Korsika am Freitag-Nachmittag gleich mit der dritten Wertungsprüfung von Francardo nach Sermano weiter. Die 36 Kilometer absolvierte überraschend Elfyn Evans am schnellsten. Der Brite war über 20 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte der Prüfung, Andreas Mikkelsen. Sebastien Ogier erlitt einen Reifenschaden und büßte über 90 Sekunden ein. In der Gesamtwertung rutschte er auf Rang 10 ab.

Ogier dominant - aber dann...

Bei wechselhaften Bedingungen - Regen und Sonne wechselten sich ab - ging Sebastien Ogier um 15:45 Uhr auf die dritte Prüfung der Rallye Frankreich. Diese zeichnete sich durch enge und infolge des Regens sehr rutschige Straßen sowie viele Haarnadelkurven aus. Der zusammen mit Robert Kubica Führende schlug sofort ein hohes Tempo an und distanzierte seine Teamkollegen sowie die restliche Konkurrenz bereits an der ersten Zwischenzeit um mehr als zehn Sekunden. Dieses Spiel setzte sich auch an Messpunkt zwei fort, mehr als 20 Sekunden betrug sein Vorsprung. Doch dann passierte dem Weltmeister ein Missgeschick. Nach 26,5 Kilometern zog er sich einen Reifenschaden zu.

Sebastien Ogier musste einen ungewohnte Rücksclag verkraften, Foto: Volkswagen Motorsport
Sebastien Ogier musste einen ungewohnte Rücksclag verkraften, Foto: Volkswagen Motorsport

"Es sieht so aus, als hätten wir einen Stein oder irgendwas getroffen. Ich wusste, dass es mit den ganzen Steinen und Felsen um die Strecke herum eine Lotterie wird. Wir hatten einen schleichenden Plattfuß hinten und mussten das Rad wechseln", erklärte Ogier sein Problem. Der Reifenwechsel kostete ihm über 90 Sekunden, sowohl in der Prüfung, als auch in der Gesamtwertung fiel er zurück.

Evans wie vom anderen Stern

Dafür fuhr sich ein anderer in den Vordergrund. Elfyn Evans war bereits bei der zweiten Zwischenzeit nur fünf Sekunden hinter Ogier, in Sermano setzte der M-Sport-Pilot die klare Bestzeit. 26:48,5 Minuten benötigte er für den Streckenabschnitt, nur ein weiterer Fahrer durchbrach ebenso die 27-Minuten-Marke: Kevin Abbring. Der Niederländer zeigte ebenfalls eine starke Vorstellung und reihte sich auf Rang zwei ein. Bei VW setzte sich Andreas Mikkelsen um vier Sekunden gegen Jari-Matti Latvala durch. Der Finne bleibt allerdings auf Rang drei der Gesamtwertung. Auf der Prüfung schneller als die beiden VW-Fahrer waren auch Stephane Sarrazin und Bryan Bouffier.

Starke Leistung von Kevin Abbring an Tag 1 auf Korsika, Foto: Hyundai
Starke Leistung von Kevin Abbring an Tag 1 auf Korsika, Foto: Hyundai

Robert Kubica, der nach der ersten Prüfung noch zusammen mit Ogier geführt hatte, kämpfte mit seinem Auto und büßte Zeit ein. Der Pole fuhr nur die elftschnellste Zeit der dritten Wertungsprüfung und verlor fast eine Minute auf Evans. In der Gesamtwertung nach Tag 1 belegt Kubica aber immer noch Rang fünf.

Am Samstag stehen planmäßig drei Prüfungen auf dem Plan. WP4 von Casamozza nach Ponte Leccia beginnt um 9:00 Uhr, Prüfung Nummer fünf folgt unmittelbar danach, ehe es nach einer Service-Pause um 13:50 Uhr mit der dritten Prüfung des Tages weitergehen soll.

Rallye Frankreich: Gesamtwertung nach Tag 1

1. Elfyn Evans (Ford) 46:48,5 Minuten
2. Kevin Abbring (Hyundai) +0:18,7
3. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) +0:22,9
4. Mads Östberg (Citroën) +0:38,8
5. Robert Kubica (Ford) +0:40,3
6. Stephane Sarrazin (Ford) +0:43,1
7. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) +0:44,5
8. Kris Meeke (Citroën) +0:47,0
9. Bryan Bouffier (Ford) +1:04,8
10. Sebastien Ogier (Volkswagen) +1:13,2