Sebastien Ogier spricht sich eindeutig dafür aus, dass das Finale der WRC weiterhin in Großbritannien ausgetragen wird. Gegen Ende des Monats soll der Rennkalender für das kommende Jahr veröffentlicht werden. Die Chancen stehen gut, dass der Austragungsort des Finales ab 2016 Australien heißt.

Weltmeister Ogier rät den zuständigen FIA-Mitarbeitern ganz klar davon ab. "Stell dir vor, dass das die letzte Rallye wäre und du müsstest dort um die Weltmeisterschaft kämpfen. Wäre es gut für das Ende der Weltmeisterschaft, die letzte Rallye mit einem solchen Nachteil in der Startreihenfolge zu fahren? Ich denke nicht", beschwert sich der 31-Jährige.

Doch statt sich nur dagegen auszusprechen, erklärt der Franzose auch, warum ihn diese Änderung stört. "Wenn man dort als WM-Führender ankommt, wäre es sehr unfair. In Großbritannien haben wir dieses Problem nicht", stellt Ogier fest. "Der Unterschied zwischen dem Ersten und dem Zweiten auf der Strecke ist sehr gering." Der WM-Führende muss an den ersten beiden Tagen einer Rallye als Erster auf die Strecke, was auf trockenem Schotter wie in Australien einen massiven Nachteil bedeutet. In Wales hingegen ist es im Spätherbst meist nass.

Matschig und kalt ist für Ogier fairer als staubig und heiß, Foto: Volkswagen Motorsport
Matschig und kalt ist für Ogier fairer als staubig und heiß, Foto: Volkswagen Motorsport

Weitere Gegenstimmen

Einer der Hauptgründe, weshalb Australien das Finale der WRC ausrichten möchte, ist die Aussicht, die Party zum Saisonende am Montag nach der Rallye in Sydney auszurichten. Die Organisatoren sollen dafür eine Summe von einer Million Pfund (1,3 Millionen Euro) beiseitegelegt haben.

Für die Verantwortlichen der WRC natürlich ein attraktives Angebot. Die Stimmen im Fahrerlager sind jedoch verhalten. Volkswagen-Direktor Jost Capito sagte dazu: "Wir haben bereits die FIA-Gala und unsere eigene Party. Ich bin nicht sicher, ob das notwendig ist." M-Sport-Chef Malcolm Wilson drückt sich weniger diplomatisch aus. "Ich kann jetzt schon sagen, dass wir nicht da sein werden."

Ogier als größter Gegensprecher des Australien-Finales schließt sich diesen Meinungen natürlich an. "Die höchste Priorität hat nicht die Party", so der Weltmeister. "Natürlich müssen wir die Aktivitäten unterstützen, die die Rallyes vermarkten, aber nach der Rallye bin ich mir nicht sicher, ob die Leute länger bleiben wollen. Ich denke, sie wollen eher nach Hause."