Sebastien Ogier hat sich auf der finalen Prüfung des zweiten Tages der Rallye Australien die Führung geholt. Der Volkswagen-Pilot liegt nach insgesamt zwölf Prüfungen 0,3 Sekunden vor Kris Meeke im Citroen und 2,6 Sekunden vor Teamkollege Jari-Matti Latvala. Damit ist ein hartes Duell um den Rallye-Sieg am Finaltag vorprogrammiert.

Die große Reifenfrage

Der Himmel über Coffs Harbour präsentierte sich am Samstag sonnig und mit rund 23 Grad angenehm. Dennoch kämpften die Top-Piloten mit ihrer Reifenwahl. Der bis dato Führende Latvala setzte auf vier harte Reifen, sein erster Verfolger Meeke auf vier weiche und Weltmeister Ogier aus einen Mix aus beiden Mischungen. Diese Wahl sollte sich letztlich als die richtige herausstellen, denn Ogier sicherte sich zwei Bestzeiten und die knappe Führung. Der Volkswagen-Pilot profitierte von Rallye2-Starter Stephane Lefevre im Citroen, der für ihn die schlimmsten Straßenfeger-Aufgaben übernahm. Zudem betrug sein Startabstand zu Ogier vier Minuten, während alle anderen Fahrer durch drei Minuten Abstand getrennt waren - ein Vorteil in Sachen Sicht bei aufgewirbeltem Staub.

Zunächst entwickelte sich an der Spitze allerdings ein Duell zwischen Meeke und Latvala. Der Nordire setzte sich in der ersten Prüfung des Tages auf Platz 1 und musste die Gesamtführung erst auf der letzten WP wieder abgeben. Zwischenzeitlich mischte sich auch Andreas Mikkelsen im dritten Volkswagen in den Kampf um die Platz drei ein, musste durch schwierige Sichtverhältnisse und Staub aber schließlich etwas abreißen lassen. Sein Rückstand: 9.1 Sekunden.

Hayden Paddon setzte zwei Bestzeiten, Foto: Sutton
Hayden Paddon setzte zwei Bestzeiten, Foto: Sutton

Paddon im Glück

Für Aufsehen sorgte Hyundai-Pilot Hayden Paddon. Der Neuseeländer holte sich auf der ersten Durchfahrt sowohl auf der mehr als 50 Kilometer langen Nambuca-Prüfung als auch auf der folgenden Valla die Bestzeiten. Damit schob sich er sich zeitweise bis auf weniger als zehn Sekunden an die Spitze heran, musste am Nachmittag aber wieder abreißen lassen und geht mit 19,5 Sekunden Rückstand in den Finaltag. "Wir werden die Jungs vor uns nicht mit Pace allein einholen. Wir werden versuchen, unseren Speed zu halten und weiterhin Druck zu machen. Wir sind 20 Sekunden hintendran, aber das ist nur ein Dreher oder einmal Abwürgen", zeigte sich Paddon weiterhin hoffnugsvoll.

Ebenfalls weniger als 20 Sekunden hinter Paddon lauert allerdings Ott Tänak im Ford. Thierry Neuville muss unter normalen Umständen seine Hoffnung auf einen Podestplatz begraben. Der Hyundai-Pilot liegt mehr als eine Minute hinter der Spitze auf dem siebten Rang. Der Belgier fluchte über die schlechte Sicht und seinen Zeitverlust. "Es ist dumm mit dem Staub. Für die Jungs dahinter wird es schwierig. Das bestraft die Jungs dahinter", ärgerte sich Neuville, der über den Tag knappe 30 Sekunden einbüßte, aber auf der letzten WP an seinem Teamkollegen Dani Sordo vorbeizog. Die Top-10 werden von Elfyn Evans im Ford und WRC2-Leader Nasser Al-Attiyah komplettiert.