Auf den letzten Metern des Tages die knappe Führung übernommen: Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila liegen nach dem ersten von drei Tagen bei der Rallye Australien an der Spitze. Sie meisterten - wie ihre Volkswagen Teamkollegen Sébastien Ogier/Julien Ingrassia als Dritte und Andreas Mikkelsen/Ola Fløene als Vierte - damit eine wahre Herkulesaufgabe erfolgreich. Als Führende in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) hatten die drei Duos mit ihren Polo R WRC die Ehre, die Route zu eröffnen. Eine Aufgabe mit Fluch und Segen zugleich: Über weite Strecken des Eröffnungstages mit 125,12 Prüfungskilometern fegten sie die Schotterpisten für ihre nachfolgenden Konkurrenten vom losen Schotter frei und machten sie damit schneller für ihre Gegner.

Hohes Grip-Niveau

Latvala fasste den ersten Tag zusammen: "Am Vormittag ging es vor allem darum, den Reifenverschleiß in Grenzen zu halten. Das Grip-Niveau war überraschend hoch, obwohl es durch den Staub auf der Oberfläche erst einmal rutschig war. Und somit auch der Abrieb mit den weichen Reifen. Noch dazu mussten die ersten Fahrzeuge die Strecke freifegen und das wirkte sich negativ auf die Zeiten aus." Die VW-Piloten profitierten allerdings auf der abschließenden Sonderprüfung des Tages auch vom aufgewirbelten Staub, der einigen Nachfolgenden die Sicht erschwerte. Latvala/Anttila nehmen eine knappe Führung von zwei Sekunden auf Kris Meeke/Paul Nagle mit in den Rallye-Samstag und weitere 2,6 auf ihre Volkswagen Teamkollegen Ogier/Ingrassia. Mikkelsen/Fløene folgen mit einem Rückstand von lediglich 12,9 Sekunden auf die Spitze. Der WM-Führende hat nur ein Ziel: "Mein Ziel hier ist immer noch der Sieg. Das wird nicht einfach, aber eine Chance haben wir immer. Morgen erwartet uns mit der 50 Kilometer langen ‚Nambucca'-Prüfung erneut eine sehr harte Aufgabe - gleichzeitig aber auch die spektakulärste."

WM-Leader will in Australien gewinnen, Foto: Sutton
WM-Leader will in Australien gewinnen, Foto: Sutton

Ein wahrer Krimi

Die Rallye Australien entwickelte sich am ersten Tag zu einem wahren Krimi. Sowohl Hyundai als auch Citroën und Volkswagen stellten die zwischenzeitlichen Führenden. Nach dem ersten Drittel befinden sich die drei Marken innerhalb von nur 15,9 Sekunden auf den ersten fünf Plätzen in einem engen Schlagabtausch. Dazu hat auch Mikkelsen seinen Teil beigetragen. "Wir haben heute alles gegeben, um in Schlagdistanz zur Spitze zu bleiben," sagte der Norweger.

Der kommende Rallye-Samstag bietet den Teilnehmern echte Herausforderungen: Die für Australien ikonische Prüfung "Nambucca" - mit 50,80 Kilometern längste der Rallye - steht zweimal auf dem Programm. Der zweite Durchgang von "Valla" wird zudem in absoluter Dunkelheit ausgetragen.